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LINDE TECHNOLOGY - Linde Engineering

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<strong>LINDE</strong> <strong>TECHNOLOGY</strong> #1.13 // LNG-INFRASTRUKTUR<br />

52<br />

Umstieg ist verflüssigtes Erdgas, kurz LNG für Liquefied Natural Gas.<br />

Seine Hauptkomponente ist Methan, das im Wesentlichen zu Wasser<br />

und Kohlendioxid verbrennt.<br />

Das erst kürzlich gegründete Joint Venture Bomin <strong>Linde</strong> LNG GmbH<br />

& Co. KG – ein Zusammenschluss von <strong>Linde</strong> und Bomin, einem Tochterunternehmen<br />

von Marquard und Bahls – will den Umstieg auf LNG<br />

jetzt vorantreiben und die dafür erforderliche Infrastruktur aufbauen.<br />

Schließlich waren fehlende Tankmöglichkeiten bislang ein starkes<br />

Argument vieler Reedereien gegen einen Wechsel. Das erste Projekt<br />

von Bomin <strong>Linde</strong>: ein LNG-Terminal am Hamburger<br />

Hafen. „<strong>Linde</strong> und die Hamburg Port Authority<br />

haben schon in einer Machbarkeitsstudie gezeigt,<br />

dass das Projekt technisch zu meistern und sowohl<br />

ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist“, berichtet<br />

Tork. So könnten bereits in zwei Jahren mehrere<br />

tausend Tonnen Flüssigerdgas in haushohen, weiß<br />

lackierten Stahltürmen am Hamburger Hafen lagern<br />

– gut gekühlt bei minus 161 Grad Celsius, denn nur<br />

dann bleibt es flüssig. Bunkerschiffe, die mit <strong>Linde</strong>-Technologie ausgerüstet<br />

sind, bringen es zu den ankernden Schiffen und betanken<br />

deren Treibstoffspeicher.<br />

Mit dem neuen Schiffskraftstoff können Reedereien die kommenden<br />

Auflagen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation<br />

mehr als erfüllen. Schließlich entstehen bei der Verbrennung<br />

von Flüssigerdgas fast keine Schwefeloxide und etwa 80 Prozent<br />

weniger Stickoxide. Die Emissionen enthalten weder Ruß noch<br />

LNG-BEdarf<br />

steigt: bis 2020<br />

geschätzt auf<br />

fünf Millionen<br />

Tonnen.<br />

Schwermetalle. Betrieben mit LNG fahren die Schiffe auch energieeffizienter<br />

und pusten bis zu 25 Prozent weniger klimaschädliches<br />

Kohlendioxid in die Luft. Zudem laufen die Erdgas-Motoren<br />

leiser – für Matrosen und Hafenanlieger ein positiver Nebeneffekt.<br />

Zwar können auch Schiffe, die mit schwefelarmem Marine-Gasöl<br />

(MGO) fahren oder Anlagen zur Treibstoffaufbereitung und Abgasbehandlung<br />

an Bord haben, die künftigen Grenzwerte einhalten.<br />

Tork zufolge sind diese Lösungen jedoch bei weitem nicht so<br />

sauber wie der LNG-Betrieb, deutlich aufwendiger – und auch<br />

ökonomisch die schlechteren Alternativen. „Die<br />

Vorlaufkosten für eine Umrüstung auf LNG-Betrieb<br />

sind heute zwar noch höher als die Investition in<br />

eine vergleichbare Abgasnachbehandlung für<br />

herkömmliche Schiffe“, räumt er ein. „Auf lange<br />

Sicht aber rechnet sich der Umstieg, denn LNG ist<br />

der preisgünstigere Treibstoff.“<br />

Das Flüssigerdgas für das neue Terminal der<br />

Hamburger Hafenstadt soll vor allem von den großen<br />

internationalen LNG-Importterminals geliefert werden, zum Beispiel<br />

aus Rotterdam und Zeebrugge. Als Verteilerstation für Teile der Ostsee<br />

könnte <strong>Linde</strong>s Mid-Scale-Terminal im schwedischen Nynäshamn<br />

mit einer Kapazität von 20.000 Kubikmetern fungieren, gebaut und<br />

betrieben von den <strong>Linde</strong>-Töchtern Cryo AB und AGA AB. „Gemeinsam<br />

mit Bomin decken wir also die gesamte Wertschöpfungskette ab. Das<br />

Flüssigerdgas, die Speicher, weitere Kryotechnik und der Bunkerservice<br />

stammen aus einer Hand“, betont der <strong>Linde</strong>-Manager.<br />

Treibstoff tanken: Küstennahe LNG-Terminals<br />

speichern das Flüssigerdgas in großen Tanks – und<br />

verteilen es von dort in die Welt (ganz oben). Die<br />

Verteilstationen werden von Verflüssigungsanlagen<br />

wie zum Beispiel in Stavanger mit LNG beliefert<br />

(oben). Bereits in zwei Jahren könnte der Hamburger<br />

Hafen (rechts) über eine LNG-Infrastruktur verfügen<br />

– mithilfe von <strong>Linde</strong>-Technologie.

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