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Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT RATGEBER 13<br />

Die Augen als Spiegel<br />

zu Herz und Gehirn<br />

von Professor Dr. med Georg Michelson<br />

An den feinen Blutgefäßen der Augennetzhaut<br />

können Ärzte schon frühzeitig erkennen,<br />

ob aus einem leicht erhöhten Blutdruck später<br />

Bluthochdruck wird.<br />

Bluthochdruck führt zu Veränderungen<br />

der feinen und dicken<br />

Blutgefäße im Körper. Diese Veränderungen<br />

der feinen Gefäße<br />

sind an der Augennetzhaut gut zu<br />

erkennen. Deren bluthochdruckbedingte<br />

Erkrankung nennen Mediziner<br />

hypertensive Retinopathie.<br />

Medizinische Studien haben gezeigt,<br />

dass diese Veränderungen<br />

die Entstehung von Bluthochdruck<br />

bei Personen vorhersagen können,<br />

die bisher nicht als Hypertoniker<br />

eingestuft wurden. Eine Foto-Dokumentation<br />

der feinen Netzhautgefäße<br />

des Auges und eine genaue<br />

Beschreibung der Veränderungen<br />

ist eine wichtige medizinische Information<br />

für die derzeitige oder<br />

künftige Blutdrucksituation und für<br />

die Gefäßrisikoeinschätzung. Durch<br />

die Photographie des Augenhintergrunds<br />

mit digitalen Kameras kann<br />

der Grad der Verengung bestimmt<br />

Talking Eyes<br />

werden. Anhand der Stärke der<br />

Veränderungen kann ein Arzt das<br />

Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt<br />

abschätzen. Das Ergebnis dieser<br />

augenärztlichen Untersuchung<br />

wird Allgemeinmedizinern und<br />

Internisten zugänglich gemacht.<br />

Diese können somit Hypertoniker<br />

frühzeitig erkennen und die blutdrucksenkende<br />

Therapie verbessern.<br />

Netzhaut als Frühwarnsystem<br />

In einer über zwanzig Jahre laufenden<br />

Studie (ARIC-Studie)<br />

wurden in verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />

die Netzhautgefäße<br />

untersucht, um Zusammenhänge<br />

zwischen Veränderungen<br />

der feinen Netzhautgefäße, Bluthochdruck<br />

und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen zu erkennen. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen<br />

der feinen Netzhautgefäße<br />

An der Augennetzhaut lassen sich krankhafte Veränderungen frühzeitig<br />

erkennen. Diese deuten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen hin. Durch konsequente Behandlung aller Risikofaktoren<br />

wie Bluthochdruck und Diabetes kann das Risiko deutlich vermindert<br />

werden.<br />

Ein patentiertes Verfahren zur Früherkennung von Gefäßerkrankungen<br />

entwickelte das Zentrum für Präventivmedizin und Augendiagnostik<br />

Erlangen. Die Untersuchungen werden bundesweit vorgenommen, anschließend<br />

in Erlangen ausgewertet und die Ergebnisse dem Patienten<br />

sowie seinem Arzt zur Verfügung gestellt.<br />

Weitere Informationen: www.talkingeyes-and-more.de .<br />

nicht nur verknüpft sind mit dem<br />

aktuellen Blutdruck, sondern auch<br />

mit früheren Blutdruckwerten,<br />

die vor sechs bis acht Jahren gemessen<br />

wurden. Die Ergebnisse<br />

kleinerer Studien deuten darauf<br />

hin, dass sich durch die Normalisierung<br />

des Blutdrucks auch die<br />

Veränderungen der Netzhautgefäße<br />

zurückbilden. Das heißt eine<br />

gute Bluthochdrucktherapie kann<br />

bereits aufgetretene Gefäßschäden<br />

wieder rückgängig machen.<br />

AUTOR<br />

Professor Dr. Georg Michelson<br />

ist Oberarzt und Leiter der<br />

Poliklinik an der Augenklinik sowie<br />

Leiter des Interdisziplinären<br />

Zentrums für augenheilkundliche<br />

Präventivmedizin und<br />

Imaging an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg.

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