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Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT FORSCHUNG 9<br />

sehr effektiv mit einem speziellen<br />

Medikament (Aldosteron-Blocker<br />

Spironolacton) behandelt werden.<br />

Eine weitere hormonelle Ursache<br />

des Bluthochdrucks ist eine Überproduktion<br />

der Stresshormone<br />

Adrenalin und Noradrenalin. Ursache<br />

ist meist ein gutartiger Tumor<br />

der Nebenniere, ein so genanntes<br />

Phäochromozytom. Dieser Tumor<br />

ist eher selten, nur bei 0,5 Prozent<br />

der Hypertoniker ist er Ursache<br />

für den Bluthochdruck. Doch die<br />

Krankheit erhöht das Risiko der<br />

Betroffenen für Herzrhythmusstörungen<br />

und krisenhafte Blutdruckanstiege.<br />

Deshalb ist sie<br />

besonders gefährlich. Auch diese<br />

Erkrankung ist durch einen einfachen<br />

Bluttest zu erkennen. Nach<br />

operativer Entfernung des Tumors<br />

ist der Bluthochdruck meistens<br />

dauerhaft normalisiert.<br />

Die Untersuchung auf primären Hyperaldosteronismus ist empfehlenswert,<br />

wenn eine der folgenden Konstellationen zutrifft:<br />

1. Bluthochdruck und zu niedriger Kaliumspiegel<br />

2. Schwerer oder mittelschwerer Bluthochdruck<br />

3. Schwer einstellbare Hypertonie (trotz drei oder mehr<br />

Medikamenten Blutdruckwerte von 140 / 90 mm Hg und höher)<br />

4. Zufällig entdeckter Nebennierentumor und Bluthochdruck<br />

5. Hypertoniker unter 30 Jahren und familiäre Belastung<br />

Die Untersuchung auf Phäochromozytom ist empfehlenswert,<br />

wenn eine der folgenden Konstellationen zutrifft:<br />

1. Anfallsartige Blutdruckkrisen mit Schwitzen,<br />

Herzrasen und Kopfschmerzen<br />

2. Schwer einstellbare Hypertonie (trotz drei oder mehr<br />

Medikamenten Blutdruckwerte von 140 / 90 mm Hg und höher)<br />

3. Zufällig entdeckter Nebennierentumor und Bluthochdruck<br />

4. Paradoxer Blutdruckanstieg während der Behandlung<br />

mit Betablockern oder Bluthochdruck tritt auf während der<br />

Behandlung mit Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva)<br />

5. Krankheiten in der Familie: von Hippel-Lindau-Syndrom,<br />

Paragangliom-Syndrom, multiple endokrine Neoplasie Typ 2<br />

Verschiedene Formen von Bluthochdruck<br />

Bezeichnung Ursache Häufi gkeit<br />

Primäre (essentielle)<br />

Hypertonie<br />

Sekundäre Hypertonie<br />

Körperliche Ursachen<br />

sind nicht erkennbar<br />

AUTOR<br />

85 Prozent<br />

Hormonell bedingter Bluthochdruck<br />

(Endokrine Hypertonien)<br />

Primärer<br />

Hyperaldosteronismus<br />

5 bis 10 Prozent<br />

Phäochromozytom 0,5 Prozent<br />

Cushing-Syndrom,<br />

Akromegalie und andere<br />

weniger<br />

als 0,5 Prozent<br />

Nierenarterienverengung 2 bis 5 Prozent<br />

Schlaf-Apnoe-Syndrom unter 0,5 Prozent<br />

Aortenisthmusstenose unter 0,5 Prozent<br />

Medikamente wie<br />

die Pille, Cyclosporin,<br />

Erythropoietin<br />

unter 0,5 Prozent<br />

Genussmittel unter 0,5 Prozent<br />

Privatdozent Dr. Sven Diederich<br />

ist Facharzt für Innere Medizin,<br />

Endokrinologie, Andrologie und<br />

Diabetologe (DDG) am Endokrinologikum<br />

in Berlin. Er ist Pressesprecher<br />

der Sektion „Nebenniere,<br />

Hypertonie und Steroide“<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />

Endokrinologie.

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