PDF-Datei herunterladen - Deutsche Hochdruckliga
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Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT AUS DER HOCHDRUCKLIGA 21<br />
Tags am 17. Mai 2009, mit Präsentationen und Aktivitäten<br />
wie Blutdruckmessungen in zahlreichen deutschen<br />
Städten auf die Hypertonie als wichtigen und<br />
gut behandelbaren Risikofaktor für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen hingewiesen. Laufend werden Fortbildungen<br />
für Patienten von der Liga angeboten und<br />
der Kontakt zu Selbsthilfegruppen gepfl egt, und es<br />
sind Patienten als Mitglieder des Vorstands in die laufenden<br />
Aktivitäten eingebunden.<br />
DRUCKPUNKT: Seit die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> vor<br />
rund vier Jahren die Bezeichnung *Hypertensiologe<br />
DHL ® eingeführt hat, haben sich die ärztlichen Mitglieder<br />
der Liga nahezu verdoppelt. Bringt der *Hypertensiologe<br />
DHL ® mehr als nur neue Liga-Mitglieder?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Eine deutliche Vermehrung<br />
der Mitgliederzahl im Gefolge der Einführung<br />
der Bezeichnung *Hypertensiologe DHL ® sollte man<br />
keinesfalls gering schätzen, weil diese ja, wie zu hoffen<br />
ist, auch zur Umsetzung der Liga-Empfehlungen<br />
in den Praxen und Kliniken führt. Außerdem wird es<br />
für Hochdruck-Patienten leichter, Ärzte zu fi nden, die<br />
über eine spezielle Qualifi kation in der Hochdruckbehandlung<br />
verfügen.<br />
DRUCKPUNKT: In den Gremien der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
sind zahlreiche sehr engagierte Mitglieder<br />
vertreten, die bereits seit vielen Jahren aktiv sind.<br />
Neue Namen fi nden sich unter den Gremienmitgliedern<br />
jedoch nur wenige. Hat es die Liga versäumt,<br />
junge Nachwuchswissenschaftler für eine Tätigkeit in<br />
der Liga zu motivieren?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Was die Mitarbeit im Vorstand<br />
angeht, ist die Mitgliedschaft zeitlich limitiert,<br />
so dass turnusmäßig auch immer wieder neue Mitglieder<br />
eingewechselt werden müssen. Ich gebe Ihnen<br />
allerdings Recht, dass bei den Regionalbeauftragten,<br />
welche die verschiedenen Bundesländer in der Liga<br />
repräsentieren, eine Hinzugewinnung von Jüngeren<br />
sicherlich kein Nachteil wäre.<br />
DRUCKPUNKT: Was hat die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
jungen motivierten Ärzten und Wissenschaftlern zu<br />
bieten?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Sie hat zweifellos eine<br />
Menge zu bieten, unter anderem Stipendien für Forschungsarbeiten<br />
oder für Kongressbesuche und eine<br />
ganze Reihe von Preisen, um die sich junge Wissenschaftler<br />
bewerben können. Schließlich bietet auch<br />
die jährliche wissenschaftliche Tagung der Liga eine<br />
ausgezeichnete Möglichkeit für Jüngere, die neuesten<br />
Ergebnisse der wissenschaftlichen und klinischen<br />
Forschung zu erfahren oder eigene Forschungsergebnisse<br />
vorzutragen und zu diskutieren.<br />
DRUCKPUNKT: Sie haben die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
durch Ihre Mitarbeit und in Ihrer Zeit als Vorstandsvorsitzender<br />
sehr geprägt. Hat die <strong>Hochdruckliga</strong> auch<br />
Sie geprägt?<br />
Professor Dr. Armin Distler: „Geprägt“ wäre wohl ein<br />
zu starkes Wort. Aber die langjährige Mitarbeit im Vorstand<br />
der Liga, davon vier Jahre als Vorsitzender, hat<br />
mir gezeigt, wie wichtig es ist, in der Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Mitgliedern und verschiedenen Interessengruppen<br />
immer zu versuchen, einen Konsens<br />
herzustellen.<br />
DRUCKPUNKT: Wer gehört für Sie ganz persönlich zu<br />
den wissenschaftlichen und politischen Vorkämpfern<br />
der Hypertensiologie?<br />
Professor Dr. Armin Distler: Besondere Bewunderung<br />
hatte und habe ich immer für die – überwiegend<br />
amerikanischen – Forscher wie I. Page und J. Laragh,<br />
welche die Komponenten des Renin-Angiotensin-<br />
Systems entdeckt und die Bedeutung dieses Systems<br />
für die Kreislaufregulation, aber auch für das Zustandekommen<br />
von Gefäßschäden erkannt haben. Diese<br />
Entdeckungen haben schließlich zur Entwicklung<br />
von Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Systems<br />
geführt, die heute eine dominierende Rolle in der Behandlung<br />
des Hochdrucks, aber auch der Herzinsuffi -<br />
zienz spielen.<br />
Unter den in Deutschland tätigen „Vorkämpfern“<br />
der Hypertensiologie möchte ich besonders den im<br />
DRUCKPUNKT schon häufi ger vorgestellten Heidelberger<br />
Pharmakologen Professor Dr. Franz Gross nennen,<br />
der sich in seinen experimentellen Arbeiten ebenfalls<br />
mit dem Renin-Angiotensin-System beschäftigt hat,<br />
und auf dessen Initiative hin vor 35 Jahren die Liga gegründet<br />
wurde. Speziell hinweisen möchte ich auch auf<br />
Professor Dr. Hanns-Peter Wolff, damals in Mainz, und<br />
Professor Dr. Klaus Dieter Bock, damals in Essen. Diesen<br />
beiden Klinikern kommen wesentliche Verdienste<br />
in der Liga-Arbeit der ersten Jahre und bei der Etablierung<br />
der Hypertensiologie in Deutschland zu.