PDF-Datei herunterladen - Deutsche Hochdruckliga
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Ausgabe 2/2009 DRUCKPUNKT LESERBRIEFE 31<br />
Psychogene Gründe bei Bluthochdruck?<br />
Reinhard T. aus Grevenbroich fragt per Mail:<br />
Meine Hypertonie ist medikamentös nicht einstellbar. Bei mir spielen psychogene Gründe nachweisbar eine<br />
große Rolle. Nun bin ich auf der Suche nach einem Psychotherapeuten. Für Empfehlungen bin ich Ihnen<br />
sehr dankbar.<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Offensichtlich ist Ihre Hochdruckkrankheit<br />
medikamentös nicht zufriedenstellend<br />
behandelbar. Leider<br />
fehlen Angaben zu Ihrem Alter, Ihren<br />
Blutdruckwerten und möglichen<br />
Begleiterkrankungen wie Nierenleiden,<br />
Diabetes und Übergewicht. In<br />
Ihrer Situation können Versuche auf<br />
dem Gebiet der Psychotherapie oft<br />
nur zum Teil etwas ausrichten. Verständlicherweise<br />
kann die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Hochdruckliga</strong> Ihnen keinen Psycho-<br />
Das Herz-Kreislauf-Telefon<br />
Noch Fragen? Am Herz-Kreislauf-Telefon stehen Experten<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> Rede und Antwort:<br />
Telefon 0 62 21 – 5 88 555, Montag bis Freitag<br />
9.00 bis 17.00 Uhr. Auch Anfragen per Post oder E-<br />
Mail sind willkommen. Ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt<br />
können die Antworten jedoch nicht ersetzen.<br />
therapeuten nennen. Aber es wäre<br />
wahrscheinlich sinnvoll, wenn Sie<br />
Ihren Bluthochdruck noch einmal in<br />
der ganzen Komplexität von einem<br />
Facharzt mit Schwerpunkt Hypertensiologie,<br />
einem so genannten<br />
Hypertensiologen DHL ® , überprüfen<br />
lassen. Ein Verzeichnis fi nden<br />
Sie auf unserer Internetseite, www.<br />
hochdruckliga.de. Der Hochdruckexperte<br />
könnte mit Ihnen darüber<br />
sprechen, inwieweit in Ihrem Fall<br />
Was kann ich noch gegen Bluthochdruck tun?<br />
AUTOR<br />
eine Psychotherapie sinnvoll wäre.<br />
Die Erfahrung lehrt, dass Faktoren<br />
wie zum Beispiel starker Stress,<br />
chronischer Ärger und Mangel an<br />
Freizeit einen gewissen Einfl uss auf<br />
den Blutdruck haben. Deren Anteil<br />
an einer Entstehung von Bluthochdruck<br />
lässt sich jedoch selten genau<br />
abschätzen.<br />
Renate R. aus Dresden fragte per Mail:<br />
Seit fünf Jahren habe ich Bluthochdruck. Meine Mutter und meine Großmutter sind beide daran gestorben.<br />
Bei mir haben alle bisherigen Medikamente keine Besserung erbracht. Was kann ich tun und an wen kann ich<br />
mich wenden?<br />
Professor Dr. Horst Brass antwortet:<br />
Da Ihre Mutter und auch Ihre Großmutter an Bluthochdruck<br />
litten, kann es sein, dass Sie durch Ihre Erbanlagen<br />
ebenfalls mit einer Hochdruckkrankheit belastet sind.<br />
Natürlich können Sie die erbliche Konstellation nicht<br />
ändern, deshalb müssen Sie alles versuchen, um den<br />
krankhaft erhöhten Blutdruck zu reduzieren – am besten<br />
zu normalisieren. Hierzu stehen erfreulicherweise sehr<br />
gute und verträgliche Medikamente zur Verfügung. Daneben<br />
ist von großer Wichtigkeit, dass die allgemeine<br />
Lebensführung auf den Blutdruck Rücksicht nimmt. Das<br />
heißt, Übergewicht sollte man reduzieren, außerdem ist<br />
regelmäßige Bewegung und eine mediterrane Ernäh-<br />
rung empfehlenswert sowie der Verzicht auf Nikotin,<br />
die Reduktion von Kochsalz und nur mäßiger Alkoholkonsum.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> veröffentlicht national<br />
und international die jetzt gültigen Leitlinien zur<br />
medikamentösen Therapie, die auch im Internet unter<br />
www.hochdruckliga.de zu fi nden sind. Dort sind außerdem<br />
in einem bundesweiten Verzeichnis auf Bluthochdruck<br />
spezialisierte Ärzte nachzulesen. Sie können dort<br />
auch die Broschüren der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> bestellen,<br />
die sehr ausführlich schildern, was Sie, neben<br />
einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme, noch gegen<br />
Ihren Bluthochdruck tun können.<br />
Professor Dr. Horst Brass ist Hypertensiologe<br />
DHL ® . Er war vor seinem Ruhestand viele<br />
Jahre Direktor der Medizinischen Klinik A im<br />
Klinikum Ludwigshafen.