Weltpremiere im Bergischen Löwen - GL VERLAGS GmbH
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PoST AN REDAKTEUR ULRICH KLÄSENER<br />
„Langsam wird die Sache<br />
lächerlich“<br />
Leserbeiträge zu „Kommunale Schuldenkrise: Alarmierende Umfrage von<br />
Ernst & Young – Wo würden Sie kürzen?“ – <strong>GL</strong> kompAkT nr. 07<br />
Was ich da aus Langenfeld und deren Sparprogramm gehört habe, könnte ich mir auch in Gladbach vorstellen. Die Straßenreinigung<br />
zum Beispiel selbst mit den Nachbarn zu übernehmen, das ginge doch! Und Ihrem Vorschlag, die Gebühren in der Stadtbücherei<br />
anzuheben, würde ich sofort zust<strong>im</strong>men. Da sitzen wirklich kompetente, freundliche Mitarbeiter, da gibt´s eine super<br />
Auswahl, und das alles zu meiner Unterhaltung. Dafür zahl ich gern auch ein bißchen mehr.<br />
Sabine K.<br />
Ihre Fragestellung ist, aus meiner Sicht, irreführend<br />
aber best<strong>im</strong>mt politisch korrekt. Da kann<br />
der Metzger das Schaf auch fragen, ob es mit einem<br />
langen oder kurzen Messer geschlachtet werden<br />
will. Das Ergebnis bleibt das gewünschte. Mit<br />
dieser Frage geben Sie denen Recht, die das Geld<br />
ausgeben, die Städte, Gemeinden und Kommunen.<br />
Dass dort nicht <strong>im</strong>mer die hellsten Köpfe sitzen,<br />
erkennt man aus dem Bericht des Bundes der Steuerzahler.<br />
Sparen bedeutet, von dem, was man hat,<br />
etwas abzuzwacken, um es <strong>im</strong> Notfall gebrauchen zu<br />
können. Man kann aber von nichts, nichts sparen.<br />
Also sollte man mal schauen, wo das Geld zum Fenster<br />
hinausgeworfen wird. Man käme wahrscheinlich<br />
aus dem Staunen nicht heraus.<br />
P. Klahm<br />
Bereits Mitte 2006 hatte der damalige Bürgermeister die Bürger<br />
der Stadt aufgerufen Vorschläge zu unterbreiten, wie die schon<br />
damals desolate Finanzlage und hohe Verschuldung in den<br />
Griff zu bekommen ist. Geschehen ist seit dem <strong>im</strong> Prinzip nichts<br />
außer dass die Schulden weiter beängstigend angestiegen sind.<br />
Ursache dafür liegt darin, dass alle Verantwortlichen dieser Stadt<br />
nicht gewillt sind, das Ruder herum zu werfen. Dazu fehlt einfach<br />
der politische Wille. Man wurstelt lieber einfach so weiter bis bisher<br />
und wartet offenbar auf das große Wunder. Dort ein bisschen die<br />
Gebühren anzuheben und diese dort ein bisschen zu reduzieren,<br />
bringt uns bei der inzwischen hohen Verschuldung absolut<br />
nicht weiter, abgesehen davon, dass das permanent vorhandene<br />
Zinsänderungsrisiko bei wieder steigenden Zinsen diese Bemühungen<br />
über Nacht zu Nichte machen würde. Die Zinslasten<br />
stellen bereits heute einen wesentlichen Kostenfaktor dar. Die<br />
Lösung der Probleme liegt ausschließlich darin, die unverantwortlich<br />
hohen Schulden radikal abzubauen, das gelingt allerdings nur,<br />
wenn mach sich endlich dazu durchringe würde, Substanzwerte<br />
– soweit vorhanden – zu veräußern; da müsste sich die Politik allerdings<br />
von ihren lieb gewordenen Gewohnheiten verabschieden<br />
und da scheint mir der Haken zu liegen. Um der Sache näher zu<br />
kommen, bedarf es einer detaillierten Bestandaufnahme bzgl. aller<br />
vorhandener Vermögenswerte, ein Vergleich mit gleich großen<br />
Städten vor allem in punkto Kosten sowie Personalbestand verbunden<br />
mit Aktualität und Transparenz gegen über ihren Bürgern,<br />
an der es die Stadt seit Jahren fehlen lässt.<br />
K. W. Gude<br />
Langsam aber sicher wird die ganze Sache mit der Gladbacher<br />
Schuldenmisere lächerlich. Da fragt die Stadt Bergisch<br />
Gladbach doch allen Ernstes ihre eigenen Leute in den<br />
Abteilungen, wo die denn sparen könnten oder wollten. Hallo?<br />
Wer sägt schon an dem Ast auf dem er selber sitzt? Jede Verwaltungseinheit<br />
ist genauso wie jede Firmenabteilung darauf<br />
aus, das zugeteilte Budget Min<strong>im</strong>um auszuschöpfen, besser<br />
noch leicht zu überschreiten, dann kann eben auch nichts<br />
mehr abgezwackt werden. Deswegen rührt sich nichts, da will<br />
einfach keiner sparen, irgendwo kommt das Geld schon her!<br />
Und wenn der Bürgermeister in Ihrer Zeitschrift sagt, dass<br />
man <strong>im</strong>mer noch <strong>im</strong> Defizit wäre, wenn man den Personalbestand<br />
halbieren und die freiwilligen Leistungen ganz streichen<br />
würde, dann frage ich mich: Sind über 30 Millionen Miese pro<br />
Jahr etwa besser als geschätzte 10 oder 15 Millionen?<br />
Rüdiger W.<br />
Bei der Frage zum städtischen Sparen geht es nicht<br />
allein um den Faktor Geld, sondern auch um die wahre<br />
Identifikation mit der Stadt Bergisch Gladbach. Ist<br />
Bergisch Gladbach wirklich He<strong>im</strong>at oder eben doch nur<br />
der ruhige, nette Vorort von Köln mit Blick ins Bergische?<br />
Ist man bereit, den Besen in die Hand zu nehmen<br />
und mit den Nachbarn die Straße zu säubern? Ist man<br />
bereit, die Sportstätten selbst in Schuss zu halten?<br />
Ist man bereit, die kulturellen Einrichtungen selbst<br />
zu betreiben? Sind Rat und Verwaltung willens und<br />
in der Lage, zu ausschließlich jeder finanzpolitisch<br />
unverantwortlichen „Nice-to-have“-Anschaffung Nein<br />
zu sagen? Ist die Stadt als Arbeitgeber bereit, die<br />
Personalkosten und Sachaufwendungen drastisch herunterzufahren<br />
gegen den Willen der Budgetmax<strong>im</strong>ierer in<br />
jeder Abteilung? Können sich die Ratsmitglieder von<br />
alten Seilschaften trennen? Zieht die Verwaltung auch<br />
das durch, was politisch unkorrekt ist? Genau das und<br />
noch viel mehr müsste nämlich alles passieren, damit<br />
es finanziell wieder aufwärts geht.<br />
Franz W.<br />
Hinweis:<br />
Leserbriefe spiegeln die subjektive Meinung des jeweiligen Autors wieder,<br />
für den Inhalt ist die Redaktion nicht verantwortlich. Die Redaktion<br />
behält sich vor, eingesendete Beiträge zu kürzen.<br />
www.<strong>GL</strong>Verlag.de www.<strong>GL</strong>Verlag.de <strong>GL</strong> KOMPAKT Nr. 09<br />
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