1-2013
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Produktion<br />
Pipetten aus Polypropylen<br />
vor (li) und nach (re)<br />
der Plasmabehandlung<br />
Die verbleibende<br />
Flüssigkeitsmenge ist auf ein<br />
Minimum reduziert worden<br />
(Fotos: Diener Electronic).<br />
In der<br />
Niederdruckanlage<br />
Tetra 200 lassen sich<br />
in einem Arbeitsgang<br />
knapp 10.000 Pipetten<br />
behandeln<br />
Antihafteffekt durch Plasma<br />
Wie sich mittels Plasmatechnologie<br />
dauerhaft superhydrophobe<br />
Schichten für Pipettenspitzen<br />
erzeugen lassen, zeigt Diener<br />
electronic auf der MedTec Europe.<br />
Medizintechnikhersteller können<br />
mit einer Niederdruck-Plasmaanlage<br />
Pipetten aus Polypropylen<br />
(PP) sogar im Inline-Prozess<br />
effizient behandeln.<br />
Hersteller und Anwender von<br />
Pipetten kennen das Problem:<br />
Viele Proben gilt es mit höchster<br />
Präzision zu pipettieren. Dazu<br />
gehören teure Enzyme ebenso<br />
wie Proben, die nur in geringen<br />
Mengen zur Verfügung stehen<br />
wie auch solche, die zur Schaumbildung<br />
neigen. Die Flüssigkeitsmenge,<br />
die in den Disposables<br />
verbleibt, sollte in diesen Fällen<br />
so weit wie möglich reduziert werden.<br />
Doch oft laufen die Flüssigkeiten<br />
nicht optimal aus der Pipettenspitze<br />
heraus; einzelne Tröpfchen<br />
oder ein dünner Film verbleiben<br />
bei genauem Blick in dem<br />
Flüssigkeitsdosierer. Aus diesem<br />
Grund gehen immer mehr Hersteller<br />
dazu über, so genannte Low-<br />
Retention-Pipetten- und -Filterspitzen<br />
zu produzieren, indem<br />
sie ihnen eine ultrahydrophobe<br />
Oberfläche verpassen.<br />
Eine der elegantesten und effizientesten<br />
Lösungen dafür ist die<br />
Plasmapolymerisation der Oberfläche<br />
der Pipettenspitzen in einer<br />
Niederdruck-Plasmaanlage. Das<br />
Plasma reagiert mit der Oberfläche<br />
des Materials so, dass verschiedene<br />
Molekularstrukturen<br />
gebildet werden, welche die<br />
Benetzung verbessern - ohne die<br />
Materialeigenschaften des Polypropylens<br />
zu verändern. Denn die<br />
Modifikationen erstrecken sich<br />
nur auf einen Bereich von 10 nm.<br />
Der Hintergrund: PP verfügt von<br />
Haus aus über eine relativ hohe<br />
Oberflächenspannung. Bei unbehandeltem<br />
PP liegt der Wert bei<br />
rund 30 mN/m. Nach der Plasmabehandlung<br />
sinkt der Wert<br />
der Pipettenspitzen auf weniger<br />
als 10 mN/m. Selbst der für<br />
seine geringe Oberflächenspannung<br />
bekannte Thermoplast<br />
PTFE (Teflon) bringt es noch auf<br />
knapp 19 mN/m. Außerdem handelt<br />
es sich nicht um eine Silikonisierung<br />
der Oberfläche, durch<br />
welche die Proben verunreinigt<br />
werden können.<br />
Diener electronic hat für diese<br />
Anwendung die Niederdruckanlage<br />
Tetra 200 so modifiziert,<br />
dass sie auch inline in Produktionsprozesse<br />
eingebunden werden<br />
kann: Wenn die Pipetten aus<br />
der Spritzgießmaschine kommen,<br />
füllt ein Roboter sie in Trays. Ein<br />
weiterer Roboter bringt die Trays<br />
Laser-Gabellichtschranke GLSK<br />
auf Warenträger für die Plasmaanlage<br />
auf. Die Plasmakammer<br />
schließt sich von oben und die<br />
Beschichtung startet. Anschließend<br />
werden die Pipettenspitzen<br />
automatisch verpackt. Insgesamt<br />
bietet die Plasmaanlage Platz für<br />
die Behandlung von 100 Pipetten-Boxen<br />
mit jeweils 96 Pipetten.<br />
Das heißt, in einem Arbeitsgang<br />
lassen sich knapp 10.000<br />
Pipetten behandeln.<br />
Wir stellen aus:<br />
MedTec<br />
Halle 1, Stand M59<br />
Diener electronic<br />
GmbH + Co. KG<br />
www.plasma.de<br />
Übliche Laser-Gabellichtschranken erzielen ihre<br />
hohe Objektauflösung erst mit Hilfe von Blenden<br />
vor Sender und Empfänger, mit denen die Abmessungen<br />
des kollimierten Laserstrahls reduziert<br />
werden. Durch diese Konstruktion kann bereits<br />
bei geringfügigen mechanischen Deformationen<br />
des Gehäuses das Messsignal verloren gehen.<br />
Bei den Laser-Gabellichtschranken der Baureihe<br />
GLSK von STM emittiert die Sendereinheit<br />
selbst bereits einen Laserstrahl hoher Präzision.<br />
Er ist kreisrund mit 0,4 mm Durchmesser.<br />
Außerdem beträgt seine Restdivergenz nur<br />
2 mrad. Die erzielbare Objektauflösung ergibt sich<br />
damit direkt aus der Qualität des Laserstrahls.<br />
Der Empfänger kann so als großflächiges Fotodioden-Element<br />
ohne richtungsabhängige Vorsatzlinse<br />
gestaltet werden.<br />
Eventuelle Deformationen der Gesamteinheit,<br />
wie sie zum Beispiel aus einem Verzug beim<br />
Anschrauben oder einem unsymmetrischen Temperaturgang<br />
entstehen können, sind nicht mehr<br />
relevant. Trotz hoher Präzision bei der Objekterkennung<br />
bleibt die Gabel gleichzeitig unempfindlich<br />
gegen solche äußeren Einflüsse.<br />
STM Sensor Technologie München GmbH<br />
info@ stmsensors.de<br />
www.stmsensors.com<br />
www.stmsensors.de<br />
meditronic-journal 1/<strong>2013</strong><br />
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