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Brüggener Blumentopf

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Dr. med.<br />

Johann<br />

Heinrich<br />

Arens<br />

Den Leserinnen und Lesern des<br />

Stadtjournals gibt der <strong>Brüggener</strong> Arzt<br />

Dr. med. Johann Heinrich Arens, Facharzt<br />

für Allgemein- und Ernährungsmedizin,<br />

Monat für Monat wertvolle<br />

Gesundheitstipps.<br />

Wenn die Pumpe<br />

streikt - Teil II<br />

von Dr. med. Johann Heinrich Arens<br />

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund<br />

50.000 Menschen an Herzschwäche. Doch<br />

wer ein paar einfache Regeln beachtet, muss<br />

sich der schleichenden Krankheit nicht<br />

ausliefern.<br />

Herzinsuffizienz-Patienten müssen ganz<br />

aktiv mitarbeiten. Entscheidend ist, dass sie<br />

einen gesunden Lebensstil verfolgen. Dazu<br />

gehören regelmäßige Bewegung und gesunde<br />

Ernährung. Herzschädigende Substanzen<br />

wie Alkohol und Nikotin sollten vermieden<br />

und möglichst wenig Salz gegessen werden.<br />

Während man in den 80-er Jahren Patienten<br />

dazu anhielt, sich mit krankem Herzen<br />

möglichst körperlich zu schonen, raten Experten<br />

heute bei stabilem Krankheitszustand<br />

zu einer Bewegungstherapie. Durch<br />

GESUNDHEIT<br />

Sport wird der Herzmuskel trainiert und der<br />

Blutfluss im Körper normalisiert. Die Auswurfleistung<br />

bessert sich und der im Blut<br />

enthaltene Sauerstoff kann wieder besser<br />

genutzt werden. Ideal sind Sportarten, die<br />

viel Bewegung unter wenig Kraftaufwand<br />

ermöglichen, wie Nordic Walking, Wandern<br />

oder Radfahren. Betroffene sollten allerdings<br />

nicht ohne ärztlichen Rat ein Sportprogramm<br />

beginnen. Besser ist es, beim<br />

Hausarzt zunächst den aktuellen Gesundheitszustand<br />

feststellen zu lassen und zu<br />

überprüfen ob die Medikamente noch richtig<br />

dosiert sind. Ein Belastungstest hilft einzuschätzen,<br />

wie fit der Patient tatsächlich ist.<br />

Der Aufwand lohnt sich, denn eine Studie<br />

mit mehr als 800 Patienten zeigt eine<br />

Verbesserung der Leistungsfähigkeit um<br />

zehn bis zwanzig Prozent. Auch Krankenhauseinweisungen<br />

und Todesfälle<br />

verringerten sich durch Sport deutlich.<br />

Um einer weiteren Verschlimmerung vorzubeugen,<br />

sollten an Herzschwäche leidende<br />

Menschen täglich ihr Gewicht kontrollieren.<br />

Denn eine Gewichtszunahme ohne<br />

Veränderung der Ernährungsgewohnheiten<br />

und Bewegung weist auf eine Wassereinlagerung<br />

hin. Diese entsteht vermehrt<br />

beim Fortschreiten der Herzschwäche.<br />

Bluthochdruck und koronare Herzkrankheit<br />

sind die häufigsten Ursachen für eine Herzschwäche.<br />

Ein komplexes Zusammenspiel<br />

von Gehirnstrukturen, Nerven und Hormonen<br />

regulieren die Höhe des Blutdrucks.<br />

Mediziner unterscheiden fünf Hauptgruppen<br />

von Blutdruckmedikamenten, die in<br />

den Regelkreis eingreifen. Beta-Blocker,<br />

ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Diuretika<br />

und Calcium-Antagonisten kommen<br />

zum Einsatz, wenn trotz Allgemeinmaßnahmen<br />

wie regelmäßige Bewegung, einer<br />

Reduktion des Übergewichtes und einer<br />

salzarmen und vitaminreichen Ernährung<br />

immer noch ein Bluthochdruck besteht.<br />

Die Wahl des richtigen Medikamentes muss<br />

für jeden Patienten individuell getroffen werden<br />

und richtet sich insbesondere nach dessen<br />

Vorerkrankungen. Nicht selten müssen<br />

mehrere Wirkstoffe kombiniert werden, um<br />

den Blutdruck wirksam senken zu können.<br />

Das Herz in Zahlen:<br />

• Drei Milliarden Mal schlägt das Herz während<br />

eines Menschenlebens. Der Mensch ist<br />

somit eine Ausnahme unter den Lebewesen.<br />

Ein durchschnittliches Säugetierherz bringt<br />

es auf gerade mal eine Milliarde.<br />

• Über 100.000 Kilometer lang sind die<br />

Blutgefäße, durch die das Herz eines einzelnen<br />

Erwachsenen Blut pumpen muss.<br />

Damit ergeben sie eine Gesamtstrecke, die<br />

mehr als dem zweifachen Umfang der Erde<br />

entspricht.<br />

• Bis zu 60 Minuten Kreislaufstillstand kann<br />

ein Mensch überleben – sofern sein Körper<br />

zuvor auf 17 Grad Celsius herunter gekühlt<br />

worden ist. Dies machen sich insbesondere<br />

Herzchirurgen zunutze. Bei normaler Körpertemperatur<br />

(ca. 37 Grad) sind es nur drei<br />

bis vier Minuten.<br />

• 363.785 Deutsche starben im vergangenen<br />

Jahr an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit<br />

sind sie immer noch führende Todesursache<br />

in der Bundesrepublik.<br />

Ihr Dr. Johann Heinrich Arens<br />

30<br />

Heike<br />

Thyssen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

unter dieser Rubrik finden Sie regelmäßig<br />

wertvolle Informationen, Tipps und<br />

Anregungen zum Thema Gesundheit.<br />

Die Autorin ist Filialleiterin der<br />

<strong>Brüggener</strong> Regenbogen-Apotheke.<br />

Brandwunden<br />

von Heike Thyssen<br />

Wie schnell ist es passiert. Streichhölzer, Kerzen,<br />

Feuerzeug: an jeder Flamme kann man<br />

sich verbrennen. Auch im Haushalt entstehen<br />

sehr häufig Brandwunden. Ein Moment<br />

der Unachtsamkeit und man hat sich am<br />

heißen Backblech, am Bügeleisen, am heißen<br />

Wasserdampf oder, oder …. verbrannt.<br />

Starke Hitze, offene Flammen, heiße Flüssigkeiten,<br />

Strom oder Strahlen können die<br />

Haut verbrennen. Brandwunden heilen<br />

meist sehr schlecht, da sehr viele Hautzellen<br />

bei einer Verbrennung zerstört werden. Der<br />

Schweregrad der Verbrennung hängt davon<br />

ab, ob nur die oberflächlichen Hautschichten<br />

betroffen sind oder auch die unteren.<br />

Mediziner unterscheiden drei verschieden<br />

Verbrennungsgrade:<br />

Bei Verbrennungen 1. Grades ist nur die<br />

oberste Hautschicht verbrannt. Die Haut ist<br />

gerötet, trocken und geschwollen. Die Wunde<br />

verheilt meist innerhalb weniger Tage von<br />

selbst.<br />

Bei Verbrennungen 2. Grades kommt es neben<br />

der Schädigung der obersten Hautschicht<br />

zu Schädigungen der Lederhaut. Dabei ist die<br />

Wunde rot und es bilden sich mit Flüssigkeit<br />

gefüllte Blasen. Die Wunde kann nässen.<br />

Bei Verbrennungen 3. Grades ist die gesamte<br />

Haut mitsamt Haaren verbrannt. Die Haut<br />

sieht weiß, rötlich, braun oder schwarz aus.<br />

Die Wunde ist trocken und bildet keine Blasen.<br />

Zusätzlich können tiefer gelegene Strukturen<br />

wie Muskeln, Sehnen, Nerven, Blutgefäße<br />

oder Knochen geschädigt sein.<br />

Brandwunden entzünden sich sehr leicht.<br />

Behandeln Sie deshalb nur kleine, oberflächliche<br />

Verbrennungen oder Verbrühungen<br />

selbst. Halten Sie die betroffene Stelle etwa<br />

fünf Minuten unter fließendes kaltes Wasser.<br />

Leichte Verbrennungen kann man mit<br />

einer Panthenolsalbe behandeln. Eine offene<br />

Wunde sollte mit einem Desinfektionsmittel<br />

gespült werden und mit einem Pflaster abdeckt<br />

werden. Brandwunden heilen schneller,<br />

wenn die Wunde feucht gehalten wird.<br />

Geeignet sind dazu spezielle Wundauflagen<br />

oder Gelverbände, die die feuchte Wundheilung<br />

unterstützen.<br />

Größere Wunden oder schwerere Verbrennungen<br />

sollen auf jeden Fall von einem Arzt<br />

behandelt werden. Mit Verbrennungen bei<br />

Babys oder Kindern soll man auch auf jeden<br />

Fall zu einem Arzt gehen.

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