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Da der weltweite Bedarf an schönen Kristallen größer ist als die
Förderung aus natürlichen Vorkommen, werden die Kristalle, deren
Oberfl äche nicht „schön“ ist, einfach nachgeschliff en. Dies ist
leicht am Fehlen der sonst immer vorhandenen Unregelmäßigkeiten
wie Ätzgrübchen, Treppungen oder Streifen natürlicher
Kristalloberfl ächen zu erkennen.
In der heuti gen Technik sind äußerst reine Quarzkristalle als Zeitgeber
für Uhren unabdingbar. Diese Schwingquarze fi nden sich
ausnahmslos in allen elektronischen Geräten, von der Uhr über
das Mobiltelefon und Navigati onsgerät bis zum Computer. Dafür
werden extrem reine Quarze im Hochdruckautoklaven bei 1.000
- 1.700 bar und 350 - 400 °C künstlich erzeugt (Hydrothermalsynthese)
und dann orienti ert in kleine Blätt chen zersägt. Das
Wachstum eines 1 kg schweren Kristalls dauert etwa 1 Monat.
Quarz ist auch der Rohstoff zur Gewinnung von Reinstsilizium für
die Herstellung der Computer-Chips. Aber auch das Silicagel zum
Trocknen und das Silikonöl zum Schmieren werden aus Quarz hergestellt.
Wenn Sie wieder einmal im Sandkasten, am Ufer, in der Wüste
oder am Strand ein Sandkorn in der Hand haben, dann denken Sie
an den Kreislauf des Werden und Vergehens und daran, dass es
einst ein frei gewachsener Quarzkristall gewesen sein könnte - vor
vielen Millionen Jahren.
Einschlussfreier, farbloser Bergkristalle mit hochglänzenden, steil zulaufenden
Prismenfl ächen („Tessiner Habitus“) und stumpfer, angelöster Spitze,
Bildbreite 17 cm, gefunden in der Diamanti na Mine, Minas Gerais, Brasilien,
Sammlung Atlanti s Kristalle, Kersti n Klein, Schaafh eim.
Ein wohlgeformter und glänzender Bergkristall ist unzweifelhaft
schön und manche Menschen sagen ihm sogar verborgene „Kräfte“
nach. Andererseits ist das gleiche Material als frisches Pulver
weiß - und gefährlich! Über lange Zeit eingeatmet, führt der lungengängige
Anteil des Feinstaubs zur immer noch unheilbaren
Krankheit Silikose (Staublunge), an der besonders die heimischen
Steinbrucharbeiter in den zahlreichen Gewinnungsstellen des
Buntsandsteins des Spessarts litt en.
Weitere Informati onen fi nden Sie im Internet unter:
htt p://www.spessarti t.de
Joachim Lorenz, Karlstein.
Weitere Details - auch zum Quarz und
den Bergkristallen des Spessarts - fi nden
sie in dem ulti mati ven Buch über
den Untergrund des Spessarts:
L�����, J. mit Beiträgen von M.
O������, G. G����, J. J���, G. H��-
�������� � C. D���� (2010): Spessartsteine.
Spessarti n, Spessarti t und
Buntsandstein – eine umfassende Geologie
und Mineralogie des Spessarts.
Geographische, geologische, petrographische,
mineralogische und bergbaukundliche Einsichten in
ein deutsches Mitt elgebirge.- IV + 912 S., 2.532 meist farbigen
Abb., 134 Tab. und 38 Karten (davon 1 auf einer ausklappbaren
Doppelseite),
[Helga Lorenz Verlag] Karlstein, ISBN 978-3-00-031788-0,
Preis: Die Normalausgabe nur „studentenmäßige“ 39,95 €,
die Goldschnitt ausgabe 59,- € und die handgebundene Halblederausgabe
mit Goldschnitt 129.- €.
Zu beziehen über den Helga Lorenz Verlag, Graslitzer Str. 5,
63791 Karlstein a. Main, Tel. 0 61 88 / 74 94,
e-mail: verlag@spessarti t.de
Vorschau in der nächsten Ausgabe: Der fruchtbarste Boden: Löss
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