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Bauern und Heuerleute im Kirchspiel Herzlake

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Wilhelm Kalkmann, *28.04.1952 oo Maria T<strong>im</strong>pe, *02.03.1955, †17.10.2002. Kinder: Andreas,<br />

*09.04.1978; Stefan, *16.02.1980; Ursula, *29.11.1981; Michael, *01.06.1988.<br />

Zu diesem Hof gehörten 1895/96 <strong>und</strong> später keine Heuerstellen.<br />

Den Familiennamen Kalkmann finde ich schon <strong>im</strong> Viehschatzungsregister von 1534. In dem<br />

Türkensteuerregister von 1545 werden Hof <strong>und</strong> Familie unter dem Namen Kalck erwähnt, also ohne das -<br />

mann dahinter. So etwas hat es in dieser Zeit (16. Jahrh<strong>und</strong>ert) hier häufiger gegeben, z.B. auch be<strong>im</strong><br />

Hofnachbarn Kuel, Kuhlmann. 1557 wird dann auch die Qualität des Hofes genannt: es handelte sich um ein<br />

freies Halberbe <strong>und</strong> wurde zu Felsen gerechnet, wie ganz Neuenlande in dieser Zeit. Im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert finde<br />

ich den Hof 1630 unter dem Namen Kalkma(nn) <strong>und</strong> 1658 unter Calekman. Mitte des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts wird<br />

Joannes Kalckman <strong>im</strong> Status An<strong>im</strong>arum von 1749 als Colonus (Erbhof) erwähnt.<br />

Vom Beginn des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts an gibt es familienk<strong>und</strong>liche Daten zu diesem Hof. Als erste finde ich<br />

Carolus Kalckman <strong>und</strong> seine Frau Maria. Er hat vermutlich mit Hochzeit (vor 1716) auf den Hof<br />

eingeheiratet. Sie haben mindestens drei Kinder: Martha Elisabeth, Maria Hillena <strong>und</strong> Hillena Catharina.<br />

Männliche Nachkommen, die den Hof hätten übernehmen können, waren wohl nicht da, so dass Martha 1741<br />

einen Johann Scaper (auch Schaper) heiratet <strong>und</strong> mit ihm den Hof weiterführt.<br />

Aus dieser Ehe gehen mindestens zwei Kinder hervor, von denen der Sohn Hermann Eilard schließlich den<br />

Hof übern<strong>im</strong>mt. Er heiratet 1786 relativ spät mit 44 Jahren eine Anna Adelheid Weyer.<br />

Auch aus dieser Ehe sind zwei Kinder bekannt, ein Sohn <strong>und</strong> ein Mädchen. Der Sohn, Johann Bernhard<br />

Kalkmann, heiratet 1822 Phenanna, genannt Fenne Adelheid Meiners aus Handrup <strong>und</strong> übern<strong>im</strong>mt mit ihr<br />

den Hof. In der Zeit ihrer Ehe müssen sich wohl wirtschaftliche Probleme ergeben haben. 1822 bis 1824<br />

werden sie noch als Colon in Neuland bezeichnet, ab 1826 aber als Heuerling des Hofes Kalkmann. Der neue<br />

Betreiber war Josef Niemann, der seit 1827 als Colon Kalkmann erwähnt wird. Vermutlich hat er um 1825<br />

den Hof übernommen. Er nennt sich in der Folgezeit nach dem Hof, nämlich Kalkmann. Er verheiratet sich<br />

mit Anna Maria Schulte <strong>und</strong> hat mit ihr mindestes fünf Kinder.<br />

Auf dem Hof scheint es auch weiterhin wirtschaftlich nicht gut gelaufen zu sein. Jedenfalls übern<strong>im</strong>mt keines<br />

der fünf Kinder den Hof. Statt dessen wird seit 1854 Johann Steenker aus Westrum als Betreiber des Hofes<br />

genannt. Anscheinend ist der Hof in dieser Zeit in drei Drittel aufgeteilt worden, so dass der neue<br />

Hofeigentümer nur noch ein Drittelerbe bewirtschaftet. Er heiratet 1857 in zweiter Ehe Margaretha<br />

Middendorf aus Felsen <strong>und</strong> hat mit ihr drei Kinder. Bei den Taufen der Kinder nennt auch er sich nach dem<br />

Hof Kalkmann.<br />

Sein ältester Sohn war wohl nicht in der Lage, den Hof zu übernehmen, so dass sein jüngstes Kind, Wilhelm,<br />

die Erbfolge antrat. Wilhelm Kalkmann war dre<strong>im</strong>al verheiratet. Die erste Ehe schloss er mit Angela Jansen<br />

aus Felsen. Es ist nicht bekannt, dass aus dieser Ehe Kinder hervorgegangen wären. Angela Kalkmann,<br />

geborene Jansen, starb wohl schon vor 1911. Jedenfalls verheiratete sich Wilhelm Kalkmann in diesem Jahr<br />

mit Johanna Katharina Bach aus Dohren. Auch diese Ehe blieb anscheinend kinderlos. In dritter Ehe war<br />

Wilhelm Kalkmann mit Anna Büscher aus Bakerde-Osterbrok verheiratet. Mit ihr hatte er acht Kinder, von<br />

den eins schon bei der Geburt starb <strong>und</strong> die drei ältesten Söhne nicht aus dem Zweiten Weltkrieg<br />

he<strong>im</strong>kehrten.<br />

Schließlich übernahm der jüngste Sohn, Alois, den Hof <strong>und</strong> verehelichte sich 1951 mit Maria Drente aus<br />

Groß Dohren. Im Rahmen der Flurbereinigung wurde der alte Hof 1962/63 aufgegeben <strong>und</strong> nach Dohren an<br />

den Birkenweg 23 verlegt. Der bis dahin 14 ha große <strong>und</strong> auf 14 Parzellen verteilte Hof wurde <strong>im</strong> Rahmen<br />

dieser Maßnahme auf 19,46 ha einschließlich des Hofplatzes erweitert. Durch Zukäufe vergrößerte sich die<br />

Hoffläche bis zum Jahr 2000 auf heute (2008) 25 ha. Alois Kalkmann verheiratete sich mit Maria T<strong>im</strong>pe <strong>und</strong><br />

hatte mir ihr vier Kinder. Tragischerweise verstarb sie schon <strong>im</strong> Jahre 2002 an Krebs. Wilhelm Kalkmann<br />

lebt heute (2008) mit einer neuen Lebensgefährtin zusammen. Seit dem Jahr 2000 wurden die<br />

landwirtschaftlichen Flächen verpachtet. Die Landwirtschaft wurde aus wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen aufgegeben.<br />

Quelle:<br />

Gespräch mit Wilhelm Kalkmann am 30.08.2008 in seinem Haus in Dohren.<br />

Heuerstellen des Hofes Kalkmann mit unbekannter örtlicher Lage<br />

Stefan Remme BuH-Neuenlande.doc 04.12.08<br />

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