Wintergärten - RUHR MEDIEN Werbeagentur
Wintergärten - RUHR MEDIEN Werbeagentur
Wintergärten - RUHR MEDIEN Werbeagentur
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
BAUEN & RENOVIEREN | HEIZTECHNIK | RECHT<br />
Serie: Ihr Recht als Hauseigentümer<br />
Beschweren, aber rechtzeitig – sonst wird die Duldung zur Zustimmung<br />
In dieser Ausgabe kommen wir für Sie, liebe Leser, wieder zurück auf den Rechtsservice von Rechtsanwalt Hjalmar Schwedtmann<br />
aus der Sozietät Dr. Schneider Schwedtmann in Dortmund. Nach einem kurzen Ausflug in der vergangenen Ausgabe<br />
zum Baurecht werden diesmal wieder – wie gewohnt – aktuelle Entscheidungen zur Rechtslage für Bauherren und Hausbesitzer<br />
oder Wohnungseigentümer besprochen. Hierbei steht das Thema „Renovierungsklauseln“ im Vordergrund. Daneben geht<br />
Rechtsanwalt Schwedtmann aber auch auf den nicht ungefährlichen „Duldungseffekt“ sowie auf Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zum schnelleren Auszug ein.<br />
Renovierungsklauseln<br />
Der Bundesgerichtshof sowie das<br />
Landgericht Düsseldorf haben mit<br />
zwei „neueren“ Entscheidungen<br />
dafür gesorgt, dass zumindest<br />
alle Vermieter ihre Mietverträge<br />
einmal überprüfen lassen sollten:<br />
Während das höchste deutsche<br />
Zivilgericht bereits Mitte 2004<br />
die Unwirksamkeit von starren<br />
Fristen für das Wohnraummietverhältnis<br />
feststellte, ist nunmehr<br />
das Landgericht Düsseldorf in<br />
einem Urteil vom 18. November<br />
2005 dazu übergegangen, die<br />
Vereinbarung eines Fristenplanes<br />
mit sogenannten „starren Fristen“<br />
auch<br />
im Gewerberaummietvertrag<br />
als einen Verstoß gegen § 307<br />
Absatz 2 Nummer 1 BGB anzusehen.<br />
Dies führt wiederum dazu,<br />
dass entsprechende Klauseln in<br />
den Mietverträgen unwirksam<br />
sind.<br />
Die Richter in der Landeshauptstadt<br />
sahen einen Geschäftsmann<br />
in Bezug auf die Verpflichtung<br />
Schönheitsreparaturen vorzunehmen<br />
nicht weniger schutzbedürftig<br />
an als einen Mieter<br />
von Wohnraum. Die Folge dieses<br />
Urteils dürfte sein, dass sich die<br />
Formulierung von Renovierungsklauseln<br />
im Gewerberaum an die<br />
von Wohnraum angleicht.<br />
Damit ist man jedoch schon<br />
beim nächsten Problem. Denn<br />
ein neues Urteil des Bundesgerichtshofes<br />
vom 5. April 2006<br />
zeigt, dass möglicherweise<br />
schon ein Wort ausreicht, um<br />
eine Klausel zu kippen und<br />
die Formulierung als „starre“<br />
Frist anzusehen. Nachdem<br />
der Bundesgerichtshof<br />
in älteren Entscheidungen<br />
diese „Starrheit“<br />
annahm, wenn die<br />
Worte „mindestens“<br />
oder „spätestens“<br />
nach Ablauf festgelegter<br />
Fristen zur<br />
Renovierung verpflichteten,<br />
reicht<br />
nunmehr schon<br />
aus, wenn nur das<br />
Wort „hat“ auftaucht.<br />
Das „Zauberwort“, welches Ihre<br />
Mietverträge in Zukunft rettet,<br />
heißt „Flexibilität“. Denn nur<br />
wenn Ihre Fristen flexibel sind<br />
und sich am tatsächlichen Renovierungsbedarf<br />
orientieren,<br />
halten sie im Zweifel einer gerichtlichen<br />
Überprüfung stand.<br />
Hierbei muss die Flexibilität<br />
bereits in der eigentlichen Renovierungsklausel<br />
zum Ausdruck<br />
kommen. Eine spätere „Heilung“<br />
in nachfolgenden Absätzen hat<br />
der Bundesgerichtshof zumindest<br />
in dem dem Urteil vom 5. April<br />
2006 zugrunde liegenden Fall<br />
nicht mehr anerkannt.<br />
Duldungseffekt<br />
Stellen Sie sich vor: Ihr Mieter<br />
ist Nord- oder Ostseefan oder gar<br />
Anhänger des SC Freiburg und<br />
übernimmt die Idee von Volker<br />
Finke, der keine Trainerbank<br />
hat, sondern einen Strandkorb,<br />
und stellt diesen in dem von ihm<br />
mitgemieteten Garten auf. Dazu<br />
kommen noch Sand, eine Liege<br />
und möglicherweise weitere<br />
Strand utensilien.<br />
Falls Sie sich im Mietvertrag<br />
nicht eine Regelung vorbehalten<br />
haben, dass Sie die Gestaltung<br />
des Gartens sowie dessen Nutzung<br />
bestimmen, müssen Sie als<br />
Vermieter darauf achten, dass,<br />
sofern Ihnen dieses Verhalten<br />
gegen den Strich geht, Sie dieses<br />
Gebaren nicht allzu lange zu<br />
dulden. Denn auch wenn durch<br />
den Sand und die schweren Gegenstände<br />
wie Strandkorb und<br />
Liege die Gefahr droht, dass Ihre<br />
Rasenfläche in Mitleidenschaft<br />
gezogen wird, kann ein tatenloses<br />
Hinnehmen des Zustandes als<br />
Duldung ausgelegt werden.<br />
Diese Duldung „erwächst“ im<br />
Laufe der Zeit dann zur Zustimmung<br />
und schon hätten Sie das<br />
„Strandproblem“ dauernd im<br />
Garten. Diese Erstarkung zur<br />
Zustimmung droht Ihnen als<br />
Vermieter nicht nur im Garten,<br />
sondern im Grunde bei allen<br />
Gemeinschaftsflächen. Also beispielsweise<br />
auch bei im Hausflur<br />
abgestellten Kinderwagen oder in<br />
der Waschküche aufbewahrten<br />
Kartoffeln.<br />
Den Artikel verfasste Rechtsanwalt Hjalmar<br />
Schwedtmann. Er ist Gesellschafter der Sozietät Dr.<br />
Schneider Schwedtmann mit Sitz an der Max-Eyth-Straße<br />
2 in 44141 Dortmund.<br />
Bei etwaigen Fragen des Kauf-, Eigentums- und<br />
Mietrechtes können Sie sich dort auch direkt an Herrn<br />
Rechtsanwalt Schwedtmann unter der Rufnummer<br />
0231/ 42 78 83 - 0 wenden.<br />
20|Haus+Hof www.ruhrradar.de<br />
Fotos: BBT Thermotechnik GmbH (1), PhotoCase.com (1), H+H/ Beicht (1)<br />
Kuschel-<br />
Atmosphäre<br />
Neben der Gebäudehülle und<br />
der Wohnraumlüftung entscheidet<br />
die Heizungstechnik über<br />
den Energieverbrauch und die<br />
dadurch entstehenden Kosten<br />
eines Wohnhauses. Der Markt<br />
bietet eine Fülle von Heizungstechniken<br />
an.<br />
Bei der Auswahl der Heizung ist<br />
auf effizienten Energieeinsatz zu<br />
achten. Die weit verbreiteten Niedertemperaturkessel<br />
verwerten die<br />
eingesetzte Energie um etwa 20<br />
Prozent besser als beispielsweise<br />
Standard- oder Konstanttemperaturkessel.<br />
Standardkessel oder<br />
Konstanttemperaturkessel sind<br />
technisch veraltet und nicht zu<br />
empfehlen.<br />
Der Niedertemperaturkessel ist<br />
eine besondere Form des herkömmlichen<br />
Heizkessels und<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
er automatisch seine Wärmeerzeugung<br />
den jahreszeitlichen<br />
Erfordernissen anpasst. Diese<br />
werden unter anderem durch die<br />
Voreinstellungen am Kessel und<br />
natürlich durch die Außentemperaturen<br />
beeinflusst. Je nachdem<br />
welche Witterungsverhältnisse<br />
vorliegen, werden zur Erwärmung<br />
des Gebäudes unterschiedlich<br />
hohe Vorlauftemperaturen benötigt.<br />
Der Niedertemperaturkessel<br />
heizt deshalb Wasser im Heiznetz<br />
nur soweit auf, wie es aufgrund der<br />
Außentemperatur notwendig ist.<br />
Die Überwachung dieses Vorgangs<br />
übernimmt die automatische Regelanlage<br />
des Heizkessels. Durch<br />
diese so genannte „gleitende Betriebsweise“<br />
wird der Heizkessel<br />
und auch das Heiznetz über weite<br />
Teile des Jahres mit wesentlich<br />
niedrigeren Heizwassertemperaturen<br />
betrieben als es noch bei<br />
vielen älteren Heizkesseln der Fall<br />
ist. Allerdings ist diese Technik mit<br />
relativ einfacher Steuerungselekt-<br />
ronik und fossilen Brennstoffen,<br />
die den Brenner das ganze Jahr<br />
betreiben, schon längst nicht mehr<br />
modernster Stand der Energietechnik.<br />
Der Jahresnutzungsgrad<br />
eines Niedertemperaturkessels<br />
liegt bei etwa 80 Prozent.<br />
Brennwertkessel nutzen den<br />
eingesetzten Brennstoff um etwa<br />
9 Prozent besser als Niedertemperaturkessel.<br />
Erdöl und Gas<br />
verbrennt überwiegend zu Kohlendioxid<br />
und Wasserdampf.<br />
Herkömmliche Heizungsanlagen<br />
können die Wärme des Wasserdampfes<br />
allerdings nicht verwerten.<br />
Brennwertgeräte »<br />
Haus+Hof|21