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Wintergärten - RUHR MEDIEN Werbeagentur

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TIERE | AQUARISTIK FÜR EINSTEIGER<br />

Aquarien bieten viel Freude und<br />

Entspannung. Häufig führen<br />

jedoch kleine Fehler dazu, das<br />

die Freude am Aquarium schnell<br />

versiegt. Das viel verkaufte 60<br />

Zentimeter-Einsteigerset wird<br />

häufig nicht richtig ausgestattet,<br />

hat dann schnell mehr Algen als<br />

Wasserpflanzen – und sieht gar<br />

nicht mehr schön aus. Das Problem:<br />

Einsteiger-Aquarien sollen<br />

möglichst wenig kosten, es ist<br />

ja noch ungewiss, ob die Kinder<br />

Fische sind toll!<br />

Freude am ersten Aquarium<br />

wirklich den Spaß daran behalten.<br />

Natürlich geht das zu Lasten<br />

der Qualität. Sicher, auch diese<br />

Aquarien sind dicht, aber in der<br />

Regel werden die billigsten Filter<br />

und Heizer hineingepackt. Dann<br />

sollen noch möglichst schnell<br />

Fische herein – und dann sterben<br />

diese Tiere, und das war es mit<br />

dem Aquarium. So sollte – und<br />

muss – es nicht sein.<br />

In jedem Aquarium muss sich<br />

die Biologie erst entwickeln, und<br />

das braucht Zeit. Angenommen,<br />

Sie entscheiden sich für das 60er<br />

Set mit 54 Litern Wasserinhalt.<br />

Die Beleuchtung des Aquarium<br />

hat 15 Watt, und das ist für viele<br />

Wasserpflanzen sehr wenig, da<br />

sollten Sie sich gut beraten lassen.<br />

Es gibt auch Pflanzen, die<br />

mit weniger Licht zufrieden sind.<br />

Dann gehört unter den Kies ein<br />

Wasserpflanzennährboden. Beides<br />

zusammen sollte zwischen<br />

sechs und acht Zentimeter hoch<br />

sein. In diesem Boden siedeln<br />

sich Bakterien an, die für das<br />

Funktionieren des Biotop sehr<br />

wichtig sind. Einige Pflanzen<br />

nehmen ihre Nahrung auch über<br />

die Wurzeln auf.<br />

Das Aquarium wird mit kaltem<br />

Wasser aufgefüllt bis gut 15<br />

Zen timeter unter den Rand.<br />

Beim Einsetzen der Pflanzen die<br />

Glaswolle und das Blei entfernen,<br />

starke Wurzeln auf ein Drittel kürzen<br />

und dann einpflanzen. Viele<br />

40|Haus+Hof www.ruhrradar.de<br />

Fotos: PhotoCase.com (2), Burda (1)<br />

Pflanzen werden über Wasser<br />

gezüchtet und bekommen beim<br />

Nachwachsen unter Wasser<br />

anderes Blattwerk, auch werden<br />

dann die alten Blätter abgeworfen.<br />

Wie jede Pflanze benötigen<br />

Wasserpflanzen regelmäßig<br />

Dünger. Am besten wachsen sie<br />

mit Kohlensäure, also CO². Die<br />

Wasserpflanzen sind ein ganz<br />

wichtiger Aspekt beim Gelingen<br />

des Aquarium, denn sie nehmen<br />

auch überschüssige Nährstoffe<br />

auf.<br />

Achten Sie immer auf gut wachsende<br />

Pflanzen, damit die Algen,<br />

die immer auch vorhanden sind,<br />

so wenig wie möglich Nahrung<br />

haben. Beim Start viele Pflanzen,<br />

vor allem auch schnellwüchsige,<br />

einsetzen. Später wird dann<br />

die Dekoration eingesetzt. Jetzt<br />

nehmen Sie auch den Filter<br />

und den Regelheizer in Betrieb.<br />

Manchmal beobachten wir bei<br />

Anfängern, dass der Wasserstand<br />

zu hoch eingefüllt wird. Großer<br />

Ärger kommt auf, schnell heißt<br />

es dann „Das Aquarium ist undicht!“.<br />

Stimmt aber nicht – es<br />

ist nur einen Zentimeter zu hoch<br />

gefüllt. Das Wasser läuft dann<br />

über die Schläuche oder Kabel<br />

heraus.<br />

Dann kommt die Zeit des Wartens:<br />

Zehn, besser noch 14 Tage<br />

später werden die ersten Fische<br />

eingesetzt. Für jeden Zentimeter<br />

Fisch – wenn diese ausgewachsen<br />

sind – sollte ein Liter Wasser<br />

zur Verfügung stehen. Fragen Sie<br />

deshalb beim Kauf nach, welche<br />

Größe die Fische erreichen.<br />

Auch sind die Tiere recht unterschiedlich<br />

empfindlich. Der sehr<br />

beliebte Neonfisch gehört beim<br />

Neubesatz zum Beispiel nicht als<br />

Erster in das Aquarium. Setzen<br />

Sie beim ersten Kauf nicht mehr<br />

als sechs oder acht Fische ein,<br />

denn das schaffen die Bakterien<br />

gerade noch zu verarbeiten.<br />

Nun kommt das Füttern – toll,<br />

die Tiere haben einfach immer<br />

Hunger... – Vorsicht, böse Falle!<br />

Klar fressen sie, aber das überschüssige<br />

Futter fällt auf den<br />

Boden und zersetzt sich, die<br />

guten Bakterien sterben ab und<br />

es bildet sich Nitrit – und das ist<br />

fischgiftig. In den ersten 14 Tagen<br />

bitte nur einmal am Tag eine<br />

kleine Menge reichen, diese sollte<br />

in einer Minute aufgefressen<br />

werden können, mehr nicht. Erst<br />

dann setzen Sie den restlichen<br />

Fischbestand ein. Sie können<br />

dann die Futtermenge langsam<br />

steigern. Die Regel lautet: Zwei<br />

mal am Tag sollten die Fische<br />

zwei Minuten fressen können,<br />

ohne dass sich anschließend Reste<br />

in den Ecken befinden. Welse<br />

werden gezielt mit Futtertabletten<br />

ernährt. Die Beleuchtung sollte<br />

nicht länger als acht, höchstens<br />

neun Stunden eingeschaltet sein.<br />

Gut ist es, wenn gleich eine Zeitschaltuhr<br />

eingesetzt wird. Falls<br />

Sie abends länger ihr Aquarium<br />

anschauen wollen, stellen Sie<br />

zwei Stunden Mittagspause ein,<br />

das gefällt übrigens auch den<br />

Pflanzen gut.<br />

Regelmäßiger Wasserwechsel ist<br />

Die Auswahl an Aquarienfischen<br />

ist riesig. Doch<br />

vorsicht – nicht jeder ist<br />

auch für jedes Aquarium<br />

geeignet. Damit der Einstieg<br />

in das neue Hobby gelingt,<br />

sollten Sie sich im Fachgeschäft<br />

umfassend beraten<br />

lassen. Dort gibt es wichtige<br />

Tipps zur Einrichtung des<br />

Aquariums, zur Zusammenstellung<br />

seiner Bewohner<br />

und deren Fütterung. Gedeihen<br />

Fischen und Pflanzen<br />

prächtig, ist der Spaß am<br />

Aquarium auf lange Sicht<br />

garantiert – und zwar für<br />

Groß und Klein.<br />

nötig, denn es gibt keine Filter die<br />

zum Beispiel den Urin der Fische<br />

entfernen können. 30 bis 40 Prozent<br />

Wasserwechsel alle 14 Tage<br />

sollten es schon sein. Das Wasser<br />

saugt man am besten mit einer<br />

Mulmglocke ab, mit der man<br />

gleichzeitig auch abgestorbene<br />

Blattreste und anderes entfernt.<br />

Gleichzeitig kann man noch die<br />

Pflanzen einkürzen. Dann wieder<br />

auffüllen, Wasseraufbereiter und<br />

Dünger nach Bedarf zufügen<br />

– fertig. Das Säubern der Filter<br />

bitte nicht mit jedem Wasserwechsel<br />

verbinden. Viele reinigen<br />

den Filter zu häufig und spülen<br />

dabei den guten Bakterien rasen<br />

einfach weg. Je nach Bauart<br />

können Filter mehrere Monate<br />

laufen, da ist häufiges Saubermachen<br />

sogar schädlich.<br />

Wenn Sie diese Grundregeln<br />

beachten, steht der Freude am<br />

Aquarium nichts mehr im Wege.<br />

Gesunde lebhafte Fische, schöner<br />

Pflanzenwuchs – besser kann<br />

es nicht sein. Oder doch? Gleich<br />

ein etwas größeres Aquarium<br />

zu wählen, ist zwar ein wenig<br />

kostspieliger, aber nicht so pflegeintensiv.<br />

Je weniger Wasservolumen,<br />

umso mehr muss gepflegt<br />

werden. Allein schon zwei<br />

Leuchtstoffröhren verhelfen zu<br />

besserer Ausleuchtung und damit<br />

zu besserem Pflanzenwuchs.<br />

Annette Burda<br />

Annette Burda ist Inhaberin des Zoo-<br />

Fachgeschäfts „Burda‘s Tierwelt“ in<br />

Gelsenkirchen und Delegierte im Zentralverband<br />

Zoologischer Fachbetriebe<br />

Deutschlands (ZZF). In Haus+Hof verrät<br />

sie regelmäßig Tipps und Tricks rund<br />

ums Heimtier.<br />

Infos: www.burdas-tierwelt.de<br />

Haus+Hof|41

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