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Küchentrends - RUHR MEDIEN Werbeagentur

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einplanen, dass ein Kind Wurzeln<br />

der Berberitze isst? Oder<br />

Narzissenblätter, Tulpen und<br />

Schneeglöckchen, oder Petunien<br />

aus dem Blumenkasten? Sollte bei<br />

der Anlage eines Bauerngartens<br />

auf den Buchsbaum verzichtet<br />

werden, dessen übermäßiger<br />

Verzehr einmal zu Anzeichen von<br />

Durchfall, Erbrechen und Krämpfen<br />

führte?<br />

Viele heimische Falter- und Bienennährgehölze<br />

wie Liguster,<br />

Schneeball, Pfaffenhütchen und<br />

eben auch der holunder haben<br />

giftige Pflanzenteile. Die Wiesen<br />

sind mit Kräutern durchsetzt,<br />

welche auch zum Teil giftig sein<br />

könnten. Die Gefahr, welche<br />

von Pflanzen ausgeht, wird in<br />

der Regel viel zu hoch bewertet,<br />

während die weitaus größeren<br />

Gefahren, wie Straßenverkehr und<br />

Umweltbelastungen als zwangsläufige<br />

Begleiterscheinung des<br />

Fortschritts gesellschaftlich legitimiert<br />

sind.<br />

Wissen die Eltern, dass der Verzehr<br />

von Rhododendronblättern<br />

ihren Kindern nicht gut bekommt<br />

und welche Folgen der Verzehr<br />

von Teilen des Efeus, wie auch<br />

von den oberirdischen, grünen<br />

Teilen der Kartoffel für ihr Kind<br />

haben kann? Sollte deshalb auf<br />

die Verwendung der Kartoffel im<br />

Gemüsegarten verzichtet werden?<br />

Oder sind andere pädagogische<br />

Aspekte wichtiger?<br />

Eine Auftraggeberin erzählte mir<br />

einst von einer für sie sehr wichtigen<br />

Naturerfahrung: Eine Tante<br />

aus Kirchhellen schickte sie, das<br />

Mädchen aus der Stadt, in den<br />

Garten, um Kartoffeln zu holen,<br />

die sie aber trotz intensivster<br />

Suche nicht entdecken konnte,<br />

Schneeglöckchen Kirschlorbeer<br />

bis die Tante ihr Geheimnis lüftete.<br />

Die Kinder sollen lernen, wo<br />

Eier und Milch herkommen und<br />

woraus ein Brot gemacht wird.<br />

Sie müssen lernen, unbekannte<br />

Früchte und andere Pflanzenteile<br />

nicht einfach zu probieren –<br />

wie sie es zuhause auch lernen<br />

müssen, mit giftigen Substanzen<br />

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umzugehen. Dort sind die Kinder<br />

mindestens genauso vielen<br />

Gefahren ausgesetzt; hier liegen<br />

hochgiftige Zigaretten, dort ein<br />

Feuerzeug, Arzneimittel, Kosmetika,<br />

Alkohol, Spülmittel oder ein<br />

Messer.<br />

Der Umgang muss auf jeden Fall<br />

erlernt werden – giftige Pflanzen<br />

stehen überall! Auf einige Pflanzen<br />

sollte man aber dennoch bei<br />

der Planung schon in Bereichen,<br />

die zum Kinderspiel gedacht sind,<br />

verzichten, da es auch durch<br />

deren Berührung zum Teil zu<br />

äußeren Vergiftungen kommen<br />

kann, wie z. B. bei der Kuhschelle/Küchenschelle.<br />

Verzichtet<br />

werden sollte auch auf solche<br />

Pflanzen, deren Genuss für die<br />

Kinder hochgradig giftig werden<br />

kann, wie beim Seidelbast. Auch<br />

auf Pflanzen, welche auffällig<br />

zum Verzehr locken, sollte man<br />

verzichten, wie z.B. den Eisenhut,<br />

Spindelstrauch-Arten, Stechpalme,<br />

Liguster, heckenkirsche und<br />

Schneeball-Arten.<br />

Auch im Blumenbeet ist bei<br />

Fingerhut, Eisenkraut, Rittersporn,<br />

Anemonen, Osterluzei und<br />

Pfingstrose Vorsicht geboten. Viele<br />

Pflanzennamen davon kommen<br />

regelmäßig in Krimis und Geschichtsbüchern<br />

vor, wie auch sogar<br />

einige Kräuter und heilpflanzen.<br />

„Petersilie hilft den Männern<br />

aufs Pferd, den Frauen unter die<br />

Erd`“, womit wohl die angeblich<br />

potenzsteigernde Wirkung des Petersiliensamens<br />

einerseits und die<br />

oft tödlich endenden Abtreibungen<br />

mit Petersilienwurzel andererseits<br />

beschrieben werden.<br />

Es gibt natürlich noch andere sehr<br />

giftige Pflanzenarten, wie den<br />

Wunderbaum (Rhizinus) und den<br />

Goldregen, der bei der Anlage von<br />

Bereichen für eine überwiegende<br />

Nutzung durch Kinder nicht verwendet<br />

werden sollte. Dieser gehört<br />

auch zu der erfreulicherweise<br />

nur vier Pflanzenarten umfassenden<br />

Liste der entsprechenden<br />

Norm (siehe oben), die besagt,<br />

welche Pflanzen im Bereich von<br />

Freiflächen zum Spielen nicht<br />

verwendet werden dürfen.<br />

In der Regel verhindert ein spontanes<br />

Erbrechen, dass eine überdosierte<br />

Konzentration entstehen<br />

kann. Sollte ein Kind dennoch Anzeichen<br />

einer Vergiftung zeigen, so<br />

empfiehlt der Apotheker Sebastian<br />

Stöber unbedingt, zunächst einmal<br />

die Ruhe zu bewahren, denn<br />

Sicherheit gehe<br />

vor Geschwind<br />

i g ke i t . S e i n<br />

Rat: Geben Sie<br />

dem Kind Tee,<br />

Wasser oder Saft<br />

zu trinken, aber<br />

keine Milch und<br />

kein Salzwasser,<br />

etwa um Erbrechen<br />

auszulösen.<br />

Folgen Sie den<br />

Empfehlungen<br />

des Giftnotrufes<br />

(www.giftnotruf.<br />

de) oder suchen<br />

Sie die nächste<br />

Arztpraxis auf.<br />

Dorthin nehmen<br />

Sie unbedingt<br />

Verpackungen,<br />

Flaschen, die<br />

verdächtige Sub-<br />

Goldregen<br />

Rittersporn<br />

33<br />

stanz oder das Erbrochene mit,<br />

um eventuelle Giftpflanzen schnell<br />

bestimmen zu können.<br />

Der Verzehr vieler Beeren der<br />

Mahonie kann Magen- und Darmbeschwerden,<br />

Übelkeit und etwas<br />

Fieber hervorrufen. Einige zerkaute<br />

Beeren oder eine handvoll Nadeln<br />

der weitverbreiteten Eibe >

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