Status und Perspektiven - SNI-Portal
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Quellen für<br />
Neutronenstrahlung:<br />
Forschungsreaktoren<br />
Einleitung <strong>und</strong> Überblick<br />
Den Neutronennutzern in Deutschland steht mit dem<br />
Institut Laue-Langevin in Grenoble die weltweit<br />
stärkste kontinuierliche Neutronenquelle zur Verfügung.<br />
Daneben existiert in Europa ein ganzes Netzwerk von<br />
Mittelfl ussquellen (s. Abb. 6.1), die in Zukunft von der<br />
modernsten kontinuierlichen Quelle, dem FRM-II, angeführt<br />
werden. Dieser wird an manchen Experimenten<br />
Flüsse vergleichbar mit denen des ILL aufweisen.<br />
Neutronenlandschaft<br />
Laut Nutzerumfrage des KFN vom Frühjahr 2004 werden<br />
von deutschen Nutzern die meisten Experimente<br />
am Hochfl ussreaktor des ILL durchgeführt. Darauf folgen<br />
die drei deutschen Mittelfl ussreaktoren des FZJ, des<br />
HMI <strong>und</strong> der GKSS, die zusammen die Hauptlast der<br />
Experimente tragen. Mit der beschlossenen Stilllegung<br />
des FRJ-2 <strong>und</strong> voraussichtlich des FRG-1 zu Beginn des<br />
nächsten Jahrzehnts muss in Zukunft der neue Reaktor<br />
in Garching, FRM-II, die Funktion als wichtigste nationale<br />
Neutronenquelle übernehmen <strong>und</strong> neben dem HMI<br />
die Hauptlast der Nutzerbetreuung tragen. Neben diesen<br />
nationalen Quellen konzentrieren sich die Experimente<br />
deutscher Nutzer auf die folgenden europäischen Quellen:<br />
LLB, SINQ, ISIS <strong>und</strong> Dubna. An diesen Quellen<br />
existiert zum Teil komplementäre Instrumentierung<br />
bzw. Expertise der Instrumentverantwortlichen. Neutronennutzer<br />
arbeiten für gewöhnlich in größeren internationalen<br />
Kollaborationen <strong>und</strong> suchen sich die besten<br />
Bedingungen für die jeweilige Fragestellung.<br />
Arbeitsteilung<br />
Zwischen den Hochfl ussquellen <strong>und</strong> den Mittelfl ussquellen<br />
hat sich in Europa eine sehr gute Arbeitsteilung<br />
etabliert: da die Forschung mit Neutronen im allgemeinen<br />
fl usslimitiert ist, lassen sich viele Experimente am<br />
besten an den Hochfl ussquellen durchführen. Allerdings<br />
gibt es an den Mittelfl ussquellen Instrumente<br />
<strong>und</strong> Probenumgebungen, die im weltweiten Vergleich<br />
für ganz bestimmte Anwendungen führend oder auch<br />
einmalig sind, etwa die neue fokussierende Kleinwinkelanlage<br />
KWS-3 in Jülich oder das kombinierte<br />
Flugzeit- <strong>und</strong> Spinecho-Instrument SPAN am HMI. Die<br />
Instrumente an Hochfl ussquellen sind besonders stark<br />
nachgefragt, was zu sehr kurzen <strong>und</strong> damit fehlerintoleranten<br />
Messzeiten führt. Daher sind an diesen<br />
Quellen sowohl die Möglichkeit der Ausbildung des<br />
Nachwuchses als auch die Möglichkeit zur Methodenentwicklung<br />
sehr stark eingeschränkt. Diese Aufgaben<br />
erfüllen in hervorragender Weise die Mittelfl ussquellen<br />
- zusätzlich zur Bereitstellung von Neutronenstrahlung<br />
für ein breites Spektrum von Experimenten. Daneben<br />
1200<br />
FRG-1<br />
GKSS<br />
BENSC<br />
HMI<br />
FRJ-2<br />
FZJ<br />
ISIS<br />
Rutherford<br />
LLB<br />
Paris<br />
IRI<br />
Delft<br />
600<br />
10<br />
30<br />
160<br />
300<br />
800<br />
70<br />
20<br />
80<br />
FRM-II<br />
TUM<br />
FLNP<br />
Dubna<br />
NPL-NRI<br />
Rez/Prag<br />
ILL<br />
Grenoble<br />
150<br />
130<br />
SINQ<br />
PSI<br />
BNC<br />
Budapest<br />
Abb. 6.1. Anzahl der Neutronennutzer (vertikale Balken) gemäß der ENSA-Umfrage von 1998 <strong>und</strong> wichtigste Neutronenquellen<br />
in Europa.<br />
70<br />
Neutronenquellen<br />
71