Managed Services - Midrange Magazin
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SCHWERPUNKT<br />
BI und Datawarehouse<br />
Analyseergebnisse optimieren und Kostentreiber zähmen<br />
Intelligent angezapfte Datentöpfe<br />
Ob Obst, Bücher vom Internet-Versand oder Unterhaltungselektronik – ohne Wellpappe würden<br />
viele Waren ihren Weg zum Kunden kaum überstehen. Dabei ist die Produktion des praktischen<br />
Verpackungsmaterials ganz und gar nicht von Pappe. So gilt es zwischen den beiden Lagen des<br />
Kartonmaterials Mikro‐, Fein‐, Mittel- oder sogar verbundene Wellen zu erzeugen.<br />
Diese Kunst hat das 1896 gegründete<br />
Familienunternehmen Delkeskamp<br />
über drei Generationen hinweg<br />
stetig verfeinert. Im vergangenen Jahr<br />
fertigte der Traditionsbetrieb aus Nortrup<br />
mit 650 Mitarbeitern rund 150<br />
Quadratkilometer Wellpappe – das entspricht<br />
in etwa der Fläche einer mittelgroßen<br />
Stadt.<br />
Bei mehr als 30.000 Produktionsaufträgen<br />
pro Jahr ist das<br />
Supply Chain Management der<br />
Firma auf ein Business Intelligence-System<br />
(BI) angewiesen,<br />
das ein riesiges Bündel an Zahlen<br />
in aussagekräftige Informationen<br />
für das Management<br />
verwandelt. Als „Datenlieferant“<br />
dafür dient bei Delkeskamp für<br />
den Bereich Wellpappe das ERP-<br />
System CPMS von Witron und für den<br />
Sektor Papier und Kunststoffe sowie<br />
für die Finanzdaten die SAP R/3-Module<br />
FI und CO. Damit wurde bislang<br />
fast die gesamte Lieferkette abgedeckt.<br />
Eine kleine, aber nicht minder gravierende<br />
Lücke klaffte allerdings bislang<br />
noch im Bereich der Fertigung. Bei der<br />
Maschinendatenerfassung hatte das<br />
Unternehmen erst relativ spät eine Lösung<br />
von Witron implementiert, deren<br />
Datenbereitstellung noch nicht optimal<br />
genutzt wurde. Besonders für Nachkalkulationen<br />
war der Blick auf die hier<br />
generierten Informationen sehr wichtig,<br />
so dass auch auf diesem Gebiet<br />
ein BI-System implementiert werden<br />
sollte.<br />
Die Wahl des geeigneten Werkzeugs<br />
fiel Delkeskamp denkbar leicht.<br />
Schon seit etlichen Jahren setzt das<br />
Unternehmen in Sachen BI auf die Lösungen<br />
von arcplan. Deshalb lag es auf<br />
der Hand, auch für dieses Projekt wieder<br />
auf den Langenfelder Softwarehersteller<br />
zurückzugreifen. Mit den Produkten<br />
des BI-Anbieters führt der<br />
Wellpappe-Spezialist gleich eine ganze<br />
Reihe von Analysen durch. Von der Produktionsplanung<br />
über die Finanz- und<br />
Ergebnisrechnung sowie Benchmarks<br />
bis hin zu Kundenzufriedenheitsanalysen<br />
liefert die Software dem Supply<br />
Chain Management-System von Delkeskamp<br />
jede Menge relevantes Zahlenmaterial.<br />
„Es gibt wirklich keine<br />
Aufgabe, die sich mit dem Programm<br />
nicht innerhalb kürzester Zeit erledigen<br />
lässt. Wir wussten deshalb schon<br />
beim Start des Projektes, was wir unter<br />
dem Strich erwarten konnten“, berichtet<br />
Christian Rocholl, Leiter Supply<br />
Chain Management und Logistik bei<br />
Delkeskamp.<br />
Da die Maschinenkosten bei der Produktion<br />
der Wellpappe die Hauptkostentreiber<br />
sind, spielt bei den Analysen<br />
besonders dieser Aspekt eine zentrale<br />
Rolle. „Bei rund 30.000 Aufträgen ist<br />
es kaum manuell zu erfassen, ob eine<br />
einzelne Order kosteneffizient über die<br />
Maschine gelaufen ist oder nicht“, erklärt<br />
Rocholl.<br />
Insbesondere bei der Differenzierung<br />
von Lauf- und Rüstkosten<br />
brachte die neue analytische<br />
Applikation Transparenz<br />
in die Kostenstruktur von Delkeskamp.<br />
Gerade bei kleinen<br />
Aufträgen war es vor Einsatz der<br />
BI-Lösung relativ schwierig, zu<br />
hohe Rüstkosten auf einen Blick<br />
zu identifizieren. „Bei der Nachkalkulation<br />
zeigt sich heute sehr<br />
klar, ob die Ergebnisse der Vorkalkulation<br />
in diesem Punkt korrekt waren.<br />
Wir sind also von Einsatz zu Einsatz<br />
effizienter geworden“, unterstreicht Rocholl.<br />
Über einen solch kontinuierlich<br />
ablaufenden Prozess kann das Supply<br />
Chain Management-Team nun auch<br />
komplexe Fragestellungen beantworten.<br />
So liegen bei Kleinaufträgen zwar<br />
die Rüstkosten anteilig höher, dafür<br />
sind die Lagerzeiten in der Regel niedriger.<br />
„Die entscheidende Frage ist, was<br />
die optimale Losgröße ist”, so Rocholl.<br />
Eine Optimierungsarbeit mit mehreren<br />
Unbekannten, die ohne die Analysefunktionen<br />
nur sehr schwer möglich<br />
wäre.<br />
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MIDRANGE MAGAZIN · 02/2011