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adar essay/esej/есе/эсэ<br />
14<br />
Manueli Gretkowskiej (począwszy od roku 2007, to<br />
jest ogłoszenia przez nią powieści Kobieta i mężczyźni),<br />
Grażyny Plebanek czy Hanny Samson. No i nie jest to<br />
zjawisko lokalne – te same procesy polegające na przechwyceniu<br />
i wchłonięciu dyskursu feministycznego przez<br />
kulturę popularną i masowe media ujawniły się przed<br />
dziesięcioleciami na Zachodzie (na przykład w Ameryce<br />
już w drugiej połowie lat 70. ubiegłego stulecia).<br />
Wspomniane przed chwilą mass media odgrywają rolę<br />
szczególną. W świadomości kulturalnej istnieją tylko te<br />
pisarski feministyczne, które da się publicznie przedstawić<br />
jako… nie tylko pisarki. Zaryzykowałbym nawet<br />
stwierdzenie, że im mniej są one pisarkami, tym lepiej.<br />
Kimże zatem są<br />
Wyrazistymi osobowościami wypowiadającymi się biegle,<br />
acz zawsze w granicach rozsądku (ich kontrowersyjność<br />
jest pozorowana) na każdy nośny społecznie temat<br />
(polityka rodzinna, wykluczenie kobiet i przemoc wobec<br />
DARIUSZ NOWACKI (1965, Polen) – Literaturkritiker,<br />
Redakteur, Literaturforscher und Mitarbeiter der Fakultät<br />
für Zeitgenössische Literatur an der Schlesischen Universität.<br />
Redakteur der Kulturzeitschrift „Optionen”, Mitarbeiter<br />
bei Literaturzeitschriften sowie Tageszeitungen<br />
und Verlagen. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit zeitgenössischer<br />
polnischer Prosa. Nowacki veröffentlichte<br />
den Essayband Beruf: Leser (1999) sowie Das große Gestern<br />
(2004). Autor der Abhandlung Das unvermeidliche<br />
Ich. Über das Subjekt der Schriften von Jerzy Andrzejewski<br />
(2000). Zuletzt gab er Wer ihnen Flügel verlieh. Anmerkungen<br />
zu Prosa, Dramen und Kritik (2001-2010) (2011)<br />
heraus. Mitautor (zusammen mit Ivana Vidović Bolt) des<br />
Bandes Orkiestru iza leđa. Antologija poljske kratke priče<br />
(2001) sowie der Anthologie (gemeinsam mit Krzysztof<br />
Uniłowski) Es war einmal die Kritk… Eine Auswahl von<br />
Texten aus den 90er und Nullerjahren (2003).<br />
Er wohnt in Sosnowiec.<br />
nich, edukacja seksualna…). Tak funkcjonuje od kilku lat<br />
Sylwia Chutnik, ulubienica kolorowych magazynów i telewizji<br />
śniadaniowych. Pracownikom przemysłu medialnego<br />
zupełnie nie przeszkadza przewaga treści interwencyjno-propagandowych<br />
nad literackością, a to stała i, co<br />
tu kryć, dość dokuczliwa właściwość prozy Chutnik; nie<br />
przeszkadza, ponieważ nie zwykli pytać o literackość,<br />
o co, rzecz jasna, nie można mieć do nich pretensji.<br />
W tym miejscu zresztą literatura kobieca spotyka się<br />
z literaturą feministyczną, choć żadna ze stron nie planowała<br />
tego spotkania. Obie formacje są postliterackie,<br />
w znaczeniu: praktykowane po literaturze. Literatura<br />
kobieca kwitnie bowiem w epoce, w której – by nawiązać<br />
do szkiców Dubravki Ugresić zgromadzonych<br />
w tomie Czytanie wzbronione – rynek książki wyparł<br />
nieledwie w całości literaturę jako taką, a proza feministyczna<br />
ma się całkiem nieźle w świecie, w którym szkoda<br />
czasu na czytanie literatury pięknej. Wszak jest tyle<br />
spraw do załatwienia… Oczywiście większych niż taka<br />
tam sobie beletrystyka.<br />
DARIUSZ NOWACKI (1965, Polska) – krytyk literacki,<br />
redaktor, badacz literatury, pracownik Zakładu Literatury<br />
Współczesnej Uniwersytetu Śląskiego. Redaktor kwartalnika<br />
kulturalnego „Opcje“, współpracownik czasopism<br />
literackich, a także gazet codziennych i wydawnictw. Zajmuje<br />
się głównie współczesną prozą polską. Opublikował<br />
zbiory szkiców krytycznych Zawód: czytelnik (1999) oraz<br />
Wielkie Wczoraj (2004). Jest także autorem rozprawy<br />
Ja nieuniknione. O podmiocie pisarstwa Jerzego Andrzejewskiego<br />
(2000). Ostatnio wydał Kto im dał skrzydła.<br />
Uwagi o prozie, dramacie i krytyce (2001-2010) (2011).<br />
Współautor (wraz z Ivaną Vidović Bolt) zbioru Orkiestru<br />
iza leđa. Antologija poljske kratke priče (2001) oraz<br />
antologii (wespół z Krzysztofem Uniłowskim) Była sobie<br />
krytyka… Wybór tekstów z lat dziewięćdziesiątych i pierwszych<br />
(2003). Mieszka w Sosnowcu.<br />
Mykola Riabchuk Микола Рябчук<br />
DAS ABC DES NATIO-<br />
NALISTEN ЛЕКСИКОН<br />
НАЦІОНАЛІСТА<br />
1. Nation<br />
Ziemlich zu Beginn der 1990er Jahre erzählte mir meine<br />
siebenjährige Tochter, dass sie die Verse der ukrainischen<br />
Hymne als Hausaufgabe auswendig lernen soll. Sie wusste<br />
nicht, was eine Hymne ist. Ich musste ihr erklären,<br />
dass dies ein Text sei, der jemanden oder etwas rühme<br />
und besinge. Was die Ukraine sei, das fragte sie nicht,<br />
denn das wusste sie anscheinend schon.<br />
Noch immer bedauere ich, dass ich nicht registrierte,<br />
wann bei meinen Kindern dieser Begriff auftauchte, wie<br />
auch viele andere – umso abstrakter, desto komplizierter<br />
für das kindliche Verständnis. Alle diese Begriffe, Ukraine,<br />
Volk, Identität, Patriotismus, müssen vor allem mit<br />
etwas Konkretem assoziiert werden: Mit Nachbarn, die<br />
eine andere Sprache sprechen, mit Passanten, die anders<br />
aussehen, mit der Weltkarte, oder noch besser mit dem<br />
Globus, auf dem dein Land, das Fleckchen Erde dir ähnlicher<br />
Menschen, mit einer anderen Farbe gekennzeichnet ist.<br />
Ich glaube, dass das Verständnis dieser abstrakten Dinge<br />
ungefähr bei Fünfjährigen einsetzt und sich allmählich<br />
vertieft. Bei der Bewegung durch den Raum kann man<br />
dann sehen, dass dir ähnliche Menschen nicht nur in deiner<br />
unmittelbaren Nähe leben, sondern auch an anderen<br />
auf der Karte verzeichneten Orten. Das Gefühl der linear<br />
verlaufenden, nie endenden Zeit, macht es möglich, sich<br />
das Volk als Menschen vorzustellen, die nicht nur hier<br />
und jetzt leben, sondern auch schon früher, noch vor<br />
deiner Geburt lebten, und die wahrscheinlich nach dir,<br />
nach deinem Tod leben werden. Schließlich erlaubt das<br />
Verstehen weiterer Abstrakta, sich das Volk nicht nur als<br />
dir ähnlicher Menschen – in Sprache, Aussehen, Gewohnheiten<br />
– zu vergegenwärtigen, sondern auch vereint in<br />
Recht und Gesetz und mit staatlichen Institutionen als<br />
eine politische Nation.<br />
Je komplizierter ein Abstraktum ist, desto älter und<br />
intellektuell entwickelter sollte ein Mensch sein, um es<br />
zu erfassen. Einem Urmenschen zu erklären, was so eine<br />
„Nation“ sei, ist genauso unmöglich wie einem dreijährigen<br />
Kind. Und selbst im Mittelalter war „Nation“ etwas<br />
sehr abstraktes, denn die Menschen identifizierten sich<br />
vor allem mit ihrer Region, weitere Gemeinsamkeiten<br />
stellte man sich insbesondere in den Kategorien des Glaubens,<br />
des Standes und der Zugehörigkeit als Untertan vor.<br />
Heute kann man sich nur schwer eine Welt vorstellen, in<br />
der die Sprache keine symbolische Bedeutung hatte und<br />
nur ein mehr oder weniger bequemes Verständigungsmittel<br />
war, in der die Schriftsteller nicht in einer „Volkssprache“<br />
schrieben, sondern in Latein (oder Kirchenslawisch),<br />
in der die Edlen im Gegensatz zum gemeinen Volk ganz<br />
unpatriotisch das ausländische Französisch gebrauchten,<br />
und die Wappen und Flaggen nicht die Nation symbolisierten,<br />
sondern v.a. bestimmte Adelsgeschlechter.<br />
Liah Greenfeld zeichnet in ihrem lesenswerten Buch<br />
„Nationalism: Five roads to Modernity“ die Evolution des<br />
Begriffs „Nation“ vom Alten Rom, in dem er eigentlich<br />
entstanden war, bis in unsere Tage nach. Das lateinische<br />
„natio“ – Geburt, Herkunft, Geschlecht (nasci – geboren<br />
werden), verwendete man vor allem für jene Gruppe<br />
Fremder, die von verschiedenen Orten als eine Art Gastarbeiter<br />
nach Rom kamen, Menschen mit eingeschränkter<br />
Aufenthaltserlaubnis, die nicht die gleichen Rechte<br />
wie Römer hatten. An den mittelalterlichen Universitäten<br />
wurden mit dieser Kategorie Studentengruppen verschiedener<br />
Herkunftsgebiete bezeichnet, wobei man im<br />
Hinblick auf geographische oder sprachliche Merkmale<br />
ziemlich großzügig umging; diese Verwaltungskategorie<br />
hatte rein administrative und begrenzte Funktion und<br />
beeinflusste keinesfalls die Formierung einer festen,<br />
vereinigenden Identität außerhalb der Universität bei<br />
den Studenten zum Beispiel aus Italien, Frankreich und<br />
Spanien, die in Paris unter der gemeinsamen Rubrik<br />
„l’honorable nation de France“ eingetragen wurden oder<br />
die Studenten aus England und Deutschland, die als „la<br />
constante nation de Germanie“ registriert wurden. Da<br />
diese Studentenkontingente auch als eine Art Bruderschaften<br />
oder Hilfsgemeinschaften funktionierten, die<br />
zudem an gesamtuniversitären Disputationen teilnahmen,<br />
begann der Begriff „natio“ die bloße geographische<br />
Zugehörigkeit oder Herkunft zu übersteigen und auch<br />
auf gewisse gemeinsame Positionen und Aktivitäten<br />
hinzuweisen.<br />
In dieser Bedeutung – als eine Gemeinschaft mit geteilten<br />
Anschauungen – wurde der Begriff auf die Teilnehmer<br />
<strong>radar</strong> essay/esej/есе/эсэ<br />
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