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Ostap Slyvynsky Остап Сливинський<br />

Остап Сливинський Ostap Slyvynsky<br />

Geschichte (2)<br />

<strong>radar</strong> liryk/poezja/поезія/паэзія<br />

62<br />

Warm und eins mit der frostigen Nacht<br />

wie der Griff mit dem Messer.<br />

Der Körper<br />

ist ihre zärtliche Botschaft.<br />

Ihr Staat sind die dunklen Höfe,<br />

wo ein Fremder getötet werden könnte.<br />

Ich weiß,<br />

von mir aus darf eine Hälfte ihres Gesichtes im Dunkeln leben,<br />

ich verrücke die Lampe nicht.<br />

Und ich frage nicht,<br />

sie erzählt von selbst.<br />

Ihr Kleiner steht auf,<br />

als wäre er aus dem Schlaftakt gerissen.<br />

„Vier ganze Tage“,<br />

sagt sie, „damals sind wir so lange wie möglich<br />

nicht nach oben gegangen.<br />

Am dritten Tag – oder in der Nacht – gingen die Kerzen zu Ende,<br />

und ich dachte mir,<br />

absichtlich,<br />

nichts Konkretes,<br />

einfach ein Fenster im Zimmer. Ein beliebiger<br />

Tag ohne Anfang<br />

und Ende.<br />

Abend, du gehst schlafen,<br />

machst du das Licht aus und weißt, dass im Dunkeln<br />

die Bäume blühen und die Nachtvögel jagen.<br />

Morgen, du döst im Stehen und der Brei<br />

will nicht kochen.<br />

Vielleicht sind all die Jahre<br />

des stumpfen Erwachens, wenn nichts passiert,<br />

für uns bestimmt,<br />

damit wir,<br />

wie ein Stein,<br />

der lange in der Sonne liegt und Wärme aufnimmt,<br />

in einer schlimmen Nacht<br />

jemandes Wange wärmen“<br />

Історія (2)<br />

Тепла і невідлучна від морозної ночі,<br />

ніби руків’я від свого ножа.<br />

Тіло –<br />

її ніжне посольство.<br />

Держава ж її – темні двори,<br />

де можуть і вбити чужого.<br />

Я знаю,<br />

я дозволяю половині її обличчя жити у темряві,<br />

не пересуваю лампу.<br />

І не питаю,<br />

а вона сама починає розповідати.<br />

Малий її прокидається,<br />

ніби збивається з ритму сну.<br />

«Чотири доби, –<br />

каже вона. – Тоді ми найдовше<br />

не піднімались нагору.<br />

На третій день – або ніч – закінчились свічки,<br />

і я стала пригадувати,<br />

навмисно,<br />

нічого конкретного,<br />

просто вікно у кімнаті. Якийсь<br />

день, який не почався<br />

і не закінчився.<br />

Вечір, коли йдеш до сну,<br />

вимикаєш світло і знаєш, що в темряві<br />

цвітуть дерева і полюють нічні птахи.<br />

Ранок,<br />

коли дрімаєш навстоячки, а каша ніяк<br />

не кипить.<br />

І, може, всі ці роки<br />

монотонного прокидання, коли нічого не діється,<br />

нам призначені,<br />

щоби ми,<br />

ніби камінь,<br />

що довго лежить на сонці і набирає тепла,<br />

однієї поганої ночі<br />

зігріли чиюсь щоку».<br />

<strong>radar</strong> lliryk/poezja/поезія/паэзія<br />

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