Nationalpark Hohe Tauern
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Harald Stadler<br />
Zur Siedlungsgeschichte der <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> vom ersten Auftreten des Menschen bis<br />
zum Beginn der Neuzeit<br />
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16<br />
10. Goldbergbau<br />
Neben Kupfer (und Silber) wurde aber auch nach Gold geschürft. Die wichtigsten<br />
Abbaugebiete dieses Edelmetalls liegen in den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> zwischen Bad Gastein<br />
und Heiligenblut. Gerade die geochemischen Verhältnisse im Umfeld der<br />
Baukarlscharte würden für genau jenes „lupiniensamengroße“ Berggold sprechen, das<br />
nach Polybius und Strabo in der Mitte des 2. Jh. v. Chr. bei den Tauriskern endeckt<br />
und abgebaut wurde.<br />
11. Urnenfelderzeit<br />
Die späte Bronzezeit bzw. die sogenannte Urnenfelderzeit (12. bis 8. Jh. v. Chr.)<br />
erhielt ihren Namen nach einem neu aufkommenden Bestattungsbrauch. Die Toten<br />
werden auf Scheiterhaufen verbrannt, ihre Asche in Urnen zusammen mit den<br />
Beigaben verwahrt und auf großen Friedhöfen beigesetzt. Während der Urnenfelderzeit<br />
scheint der Raum Osttirol einer ziemlich einheitlich geprägten Kultur, die vor allem an<br />
ihrer spezifischen Keramik (Krüge mit spitzem Ausguß und großem Henkel) zu<br />
erkennen ist, angehört zu haben. Man nennt sie nach zwei Fundorten im Eisacktal<br />
Laugener-Melauner Kultur. Ihre Verbreitung reicht vom Alpen-Rheintal über Nord- und<br />
Südtirol bis ins Kärntner Drautal und weiter bis Lavamünd. Auf Osttiroler Boden können<br />
bis jetzt fast nur keramische Siedlungsnachweise namhaft gemacht werden<br />
(Nußdorf/Breitegg: u. a. eine Schüssel (Abb. 11)<br />
Abb. 11 Breitegg Nussdorf-Debant, Osttirol. Schüssel der Laugen-Melaun-Kultur aus<br />
Keramik. Zeichnung: A. Blaickner<br />
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<strong>Nationalpark</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>