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Nationalpark Hohe Tauern

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Harald Stadler<br />

Zur Siedlungsgeschichte der <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> vom ersten Auftreten des Menschen bis<br />

zum Beginn der Neuzeit<br />

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17<br />

und ein Bronzemesser; Lienz-Schloßberg/Geierbichl; Obermauern/Burg; Burghügel von<br />

Heinfels; Lavanter Kirchbichl; Dazu kommen verschiedene Streufunde aus Bronze:<br />

Tüllenbeil von Nikolsdorf, Lanzenspitze mit geschweiftem Blatt aus Lienz, schlanke<br />

mittel- und endständige Lappenbeile aus Matrei in Osttirol und einige Nadeln mit<br />

geschwollenem, verziertem Hals aus Virgen. Besonders zu erwähnen sind noch eine<br />

steinerne Mehrfachgußform für Sicheln und Beile aus Mitteldorf bei Virgen und ein in<br />

Assling im vorigen Jahrhundert im Gamsbach gefundenes bronzenes Dreiwulstschwert,<br />

das leider im Bozner Kunsthandel verschwunden ist. Grabfunde stehen für diese<br />

Periode noch aus.<br />

Im Salzburger Anteil erweist sich hingegen der Fundacker als weit besser bestellt. Vier<br />

Urnengräber von Gries und fünf ebensolche westlich von St. Georgen stellen dies<br />

augenfällig unter Beweis. Charakteristisch sind die enge Nachbarschaft der Gräber und<br />

das Unbrauchbarmachen der Bronzebeigaben durch absichtliches Zerbrechen. Für<br />

Bruck an der Glocknerstraße sind vier frühhallstattzeitliche Brandgräber mit<br />

Steinsetzungen und für Markt Taxenbach ein zeitgleiches Einzelgrab überliefert.<br />

Auch der Anteil an Einzelfunden ist hier besonders hoch. Mittel- bis endständige<br />

Lappenbeile wurden etwa am Ausgang des Sulzbachtales bei Neukirchen entdeckt.<br />

Für den Kärntner Anteil sind bis auf eine Bronzenadel aus Sagritz keine Funde aus<br />

dieser Periode überliefert.<br />

12. Alpines Wanderhirtentum<br />

Eine wesentliche Rolle im alpinen Gebiet spielt seit der Domestikation des Schafes<br />

und der Ziege im 8. Jahrtausend v. Chr. das Wanderhirtentum. Über diese<br />

Wanderungen findet der Transfer einer Reihe von Objekten, die gelegentlich bis<br />

weit über tausend Kilometer vom Herstellungsgebiet entfernt gefunden werden,<br />

eine mögliche Erklärung. Als besonders markantes Beispiel sei ein aus dem 13. Jh.<br />

v. Chr. stammender Bronzedolch von einem Almgebiet bei Kirchdorf (Abb. 12)<br />

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<strong>Nationalpark</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>

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