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Nationalpark Hohe Tauern

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Harald Stadler<br />

Zur Siedlungsgeschichte der <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> vom ersten Auftreten des Menschen bis<br />

zum Beginn der Neuzeit<br />

___________________________________________________________________<br />

29<br />

19. Hochmittelalter und Neuzeit (11.-15. Jh. n. Chr.)<br />

In der Antike waren nur einige wichtige Passrouten mit festem Straßenkörper<br />

ausgebaut. Darüber hinaus gab es zahlreiche unbefestigte Wegstrecken, die mit<br />

Saumtieren begangen jedoch nicht befahren wurden. Noch in der frühen Neuzeit<br />

führte eine Verbindung von Nord nach Süd zwischen den Handelszentren und<br />

Nürnberg und Venedig über einen solchen nicht mit Wagen befahrbaren Pass durch<br />

die <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong>.<br />

Nach der Grafschaftsverfassung durch Karl den Großen sind Amtsleute für die<br />

Sicherung der wichtigsten Verkehrswege eingesetzt worden. Dieses Phänomen ist auch<br />

späterhin immer wieder zu beobachten. So wurde etwa der Felbertauern durch den<br />

Kaiser im 11./12. Jh. unter Einsatz botmäßiger Adelsgeschlechter, wie den Herren von<br />

Lechsgemünd oder den Herren von Felben, gesichert, die an der Strecke ihre Burgen<br />

(Burg Mittersill, Felberturm, Weißenstein, Kienburg, Lengberg) errichteten.<br />

Anfang des 13. Jh. strengte sich das Erzbistum Salzburg erfolgreich an, diesen Weg<br />

und das Gericht Matrei besitzmäßig zu vereinnahmen und baute die Infrastruktur<br />

(Burgen und Märkte) auf dieser Strecke aus.<br />

Die archäologische und bauanalytische Forschung konzentrierte sich in den letzten<br />

Jahren auf Kirchen, wobei der Nachweis von frühchristlichen bzw. frühmittelalterlichen<br />

Vorgängerbauten im Vordergrund stand. Als für die Erforschung des Mittelalters<br />

angenehme Nebenerscheinung wurden auch den romanischen und gotischen Phasen<br />

Aufmerksamkeit geschenkt. Kirchengrabungen mit entsprechenden Befunden und<br />

Kleinfunden fanden in Matrei i. Osttirol, (St. Alban, St. Nikolaus) und Kals, (St. Georg)<br />

statt. Auch die Burgenforschung konnte mit den Untersuchungen auf Weissenstein/<br />

Matrei i. Osttirol/Rabenstein, Virgen und Walchen im Pongau etliche Erfolge verbuchen.<br />

Zaghaft sind noch die Versuche außer den Wehrbauten auch die Wohnbauten der<br />

inneralpinen Bevölkerung zu beforschen. Die archäologische und bauanalytische<br />

Erschließung von Wohnhäusern mit ihre charakteristischen fassadensichtigen Bodenund<br />

Deckenbohlen steht noch am Anfang. Ebenso defizitär schaut es mit den<br />

dazugehörigen Wirtschaftsbauten, wie Ställen, Stadeln und Speichern aus.<br />

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<strong>Nationalpark</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>

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