23. jahresbericht 2006/2007 - Sacre Coeur Riedenburg

ELTERNVEREIN,
ANCIENNES
vor-leben, er-leben,
be-leben
Unser Leitbild als Wegweiser im
Alltag
Es ist schon ein paar Jahre her,
dass die Schülerinnen, LehrerInnen
und Eltern gemeinsam das Leitbild
des Sacré Coeur Riedenburg erarbeitet
haben. Ich erinnere mich
noch an lebhafte Diskussionen an
einem Samstagvormittag: Ziele des
Religionsunterrichts wurden genauso
diskutiert wie der Wert der
Schulkleidung oder die Bedeutung
der Leistungsbereitschaft. Entstanden
ist daraus ein Leitbild mit sieben
Grundsätzen, die auch heute
noch in einer ansprechenden Broschüre
und auf der Homepage
nachzulesen sind.
Doch welche Bedeutung geben wir
diesen Sätzen heute –ein paar
Jahre nach ihrem Entstehen Wodurch
wird ein derartiges Leitbild lebendig
Der wichtige Diskussionsprozess,
die aktive Auseinandersetzung
mit dem, was in unserer Schule
wertvoll sein soll, ist lange her.
Viele der Schülerinnen und Eltern,
die damals mitdiskutiert haben, sind
inzwischen nicht mehr im Schulverband.
Sollte man das Leitbild wieder einmal
„kommunizieren“ Reicht die
regelmäßige Neuauflage der Broschüre
Nützt es, die Grundsätze
gerahmt an einer strategisch wichtigen
Stelle aufzuhängen
Aus Wirtschaftsunternehmen wissen
wir: Auch die schönsten Hochglanzdrucke
machen ein Leitbild
noch nicht lebendig. Was zählt, ist
etwas anderes: das erlebte Verhalten
im Alltag, der Umgang mit
knappen Ressourcen wie Zeit oder
Geld, die Kommunikationsmuster in
Konfliktsituationen. An solchen Herausforderungen
zeigt sich deutlich,
welche Werte in einer Organisation
wirklich gelten.
Das Leitbild gibt uns für solche
schwierigen Situationen gute Antworten:
Ein paar Beispiele:
■ „Klassische“ Pausenverpflegung
(Schokoriegel, Kakao, Chips,
Limos,..) ist heutzutage meist zu
süß, zu fett und ungesund. Wir
könnten uns nun geschlagen geben
– weil das eben so ist heutzutage –
doch das Leitbild verlangt von uns,
„die Schülerinnen zu kritischen
Konsumenten zu erziehen, die Verantwortung
für sich selbst übernehmen“.
Schön, dass in diesem Jahr –
auf vielseitige Bitte hin – wieder der
frei zugängliche Obstkorb eingeführt
wurde. Einige Lehrerinnen der
HLW starten nächstes Schuljahr mit
einem Projekt „gesunde Jause“.
Bewusste Ernährung ist ganz sicherlich
ein Schritt in Richtung verantwortungsbewusstem
Umgang
mit sich selbst.
■ Eine Schülerin kritisiert die Benotung
einer Mitschülerin durch ihre
Lehrerin.
Wie reagiert die Pädagogin darauf
Im Leitbild finde ich dazu einige
Grundsätze:
■ „ Wir fördern kritisches Bewusstsein“
■ „Die Schülerinnen sollen lernen
Konflikte fair auszutragen“,
■ „ Die Schulpartner begegnen einander
mit Wertschätzung“
■ „Entscheidungen in pädagogischen
Fragen sollen transparent
und nachvollziehbar sein.“
In einem solchen Fall ist die Pädagogin
gefordert, die Kritik nicht einfach
kraft ihrer Amtsautorität
„niederzuschlagen“ und aufmüpfige
Schülerinnen durch abwertende Bemerkungen
zum Schweigen zu bringen,
sondern sich konstruktiv damit
auseinander zu setzen. Im Idealfall
verstehen die Mädchen nach der
Auseinandersetzung die Gründe für
die Benotung und haben auch gelernt,
dass man auch bei unterschiedlichen
Meinungen wertschätzend
miteinander reden kann.
■ Wenn wir als Eltern der Tochter
zuhören, erleben wir täglich den
Unterricht in Erzählungen mit: die
Anforderungen, die an sie gestellt
werden, die Art des Unterrichts, die
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