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Staudamm Mattmark Digue de Mattmark

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wer<strong>de</strong>n dadurch je nach Bo<strong>de</strong>nart ganz wesentlich beeinftusst, insbeson<strong>de</strong>re<br />

sofern hi:ihere Bebenbeschleunigungen als die üblichen 1 O%<br />

<strong>de</strong>r Erdbeschleunigung angenommen wer<strong>de</strong>n. Trotz starker Herabsetzung<br />

<strong>de</strong>r numerischen Werte für die Sicherheit (bis gegen l) lassen<br />

sich oft Abftachungen <strong>de</strong>r Bi:ischungsneigungen nicht vermei<strong>de</strong>n.<br />

Welches sind nun aber die bei Erdbeben aufgetretenen eigentlichen<br />

Schã<strong>de</strong>n und davon ausgehend die tatsãchlich wirken<strong>de</strong>n Krãfte<br />

Erst in <strong>de</strong>n letzten Jahren wur<strong>de</strong>n vor allem in <strong>de</strong>n USA und in Japan<br />

die Bebenwirkungen auf Dãmme einer systematischen Untersuchung<br />

unterzogen [7 und 8]. Aus <strong>de</strong>n Beobachtungen folgt, dass bis heute<br />

zweierlei Schã<strong>de</strong>n festgestellt wur<strong>de</strong>n, nãmlich Lãngsrisse in <strong>de</strong>r<br />

Krone und Setzungen <strong>de</strong>rselben, hingegen keinerlei wesentliche, die<br />

Sicherheit <strong>de</strong>s Darnmes gefãhr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rutschungen. Es ist <strong>de</strong>shalb zu<br />

erwarten und zu hoffen, dass in absehbarer Zeit <strong>de</strong>r Wirklichkeit<br />

besser entsprechen<strong>de</strong> Belastungsannahmen und Berechnungsrnetho<strong>de</strong>n<br />

zur Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erdbebenwirkung vorliegen wer<strong>de</strong>n.<br />

4. Gründung<br />

Wie je<strong>de</strong>s Bauwerk, bedarf auch <strong>de</strong>r Erd- und Steindamm einer<br />

sicheren Gründung, die sorgfãltig untersucht, projektiert und ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Dies ist bei Dãmmen auf durchlãssigem Untergrund,<br />

wie z.B. beim <strong>Mattmark</strong>-Damm ganz beson<strong>de</strong>rs notwendig.<br />

Die Technik <strong>de</strong>r Gründung auf solchen Bi:i<strong>de</strong>n hat i m letzten Jahrzehnt<br />

unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r Notwendigkeit, Talsperren auch bei weniger<br />

günstigen Baugrundverhãltnissen erstellen zu ki:innen, beachtliche<br />

Fortschritte aufzuweisen. Dabei tritt zur Sicherheit gegen statischen<br />

Grundbruch (Überschreitung <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Scherfestigkeit <strong>de</strong>r<br />

Untergrundmatetialien) die Sicherheit gegen hydrau!ischen Grundbruch<br />

und die Beschrãnkung <strong>de</strong>r Sickerverluste durch Unterlãufigkeit<br />

auf das irn konkreten Falle wirtschaftlich tragbare Mass.<br />

Die klassische Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gründung eines Erddammes bestand<br />

darin, <strong>de</strong>n Dichtungskern bis auf eine undurchlãssige Schicht hinunter<br />

zu verlãngern, auch bei relativ grossen Tiefen. Der Gi:ischenenalp­<br />

Damm z. B. wur<strong>de</strong> in dieser Weise auf Fels abgestellt. Die Aushubarbeiten<br />

und insbeson<strong>de</strong>re die Wasserhaltung dafür verteuern diese<br />

Li:isung stark, o<strong>de</strong>r ki:innen sie bei zu grossen Tiefen (<strong>Mattmark</strong>, Serre­<br />

Ponçon bis 100 m) überhaupt verunmi:iglichen. An ihrer Stelle gelangten<br />

auch Spundwãn<strong>de</strong> und Betondiafragmen zur Anwendung,<br />

welche aber nur bis zu beschrãnkten Tiefen ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

ki:innen. Spundwãn<strong>de</strong> weisen beachtliche Nachteile auf, insbeson<strong>de</strong>re<br />

dann, wenn grobblockiges Material das Rammen einer auf die ganze<br />

Flãche dichten<strong>de</strong>n W an d verunmi:iglichen. Die Betondiafragmen waren<br />

nach <strong>de</strong>r herki:immlichen Natur schwierig so einzubringen, dass nicht<br />

Lockerungen im Gefüge <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns eintraten, wodurch Erddrücke<br />

entstan<strong>de</strong>n, die zu Rissen im Beton führen ki:innen. Diesem Nachteil<br />

kann, teilweise wenigstens und bis zu beschrãnkten Tiefen, durch<br />

Herstellung im Schlitzwandverfahren unter Zuhilfenahme einer<br />

tyxotropen Flüssigkeit entgegengetreten wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re auch<br />

durch Auffüllen <strong>de</strong>r Wand mit einem plastischen Mateiial, z. B. einem<br />

Erdbeton anstelle <strong>de</strong>s spri:i<strong>de</strong>n gewi:ihnlichen Betons. Doch wird die<br />

Stãrke eines auf diese Weise erstellten Diafragmas auf einige wenige<br />

Meter beschrãnkt bleiben müssen, wodurch das hydraulische Gefãlle<br />

stark konzentriert wird und sich bei kleineren Undichtheiten, z. B. bei<br />

<strong>de</strong>n Sti:issen <strong>de</strong>r einzelnen Wan<strong>de</strong>lemente, grosse Geschwindigkeiten<br />

Tabelle 2. Zusammenstellung einiger Dichtungsschleier unter<br />

Dãmmen im Lockergestein<br />

Name und Land Dammhõhe Durchlãssigkeit Dichtungsschleier<br />

vor Injektion Tiefe Flãche<br />

m em/s m m2<br />

Serre-Ponçon 119 5. 10-2 110 4 200<br />

(Frankreich)<br />

Sylvenstein<br />

5. 10-1 92 5 200<br />

(Deutschland)<br />

45<br />

Mission 60 l. 10-1 150 6 300<br />

(Canada)<br />

Bomba 63 4. 10-1 25 6 000<br />

(Italien)<br />

Notre Dame 41 9. 10-l 50 7 200<br />

(Frankreich)<br />

Vernago I 69 5 . J0-3 26 8 000<br />

(Italien)<br />

<strong>Mattmark</strong> 110 5 . 10-3 80 20 100<br />

(Schweiz)<br />

High Aswan 111 3 . 10-2 -;- 5 • 10-3 130 54 700<br />

(Sadd-El-Aali)<br />

(in Aus-<br />

(Aegypten)<br />

führung)<br />

mit all ihren Nachteilen einstellen ki:innten. Âhnliches gilt und in<br />

gri:isserem Masse für die ebenfalls schon ausgeführten Bohrpfahlwãn<strong>de</strong>,<br />

bei welchen noch die Schwierigkeit hinzutritt, alle Pfãhle lükkenlos<br />

in <strong>de</strong>r selben Ebene liegend einzubringen.<br />

Oft wird bei Dãmmen geringerer Hi:ihe <strong>de</strong>r Kern wasserseitig<br />

weitergezogen in Form eines Dichtungsteppichs. Offenbar ist diese<br />

Li:isung wirtschaftlich nur mi:iglich bei mãssigem Wasserdruck und<br />

geeigneten topographischen Verhãltnissen im Oberwasser. Ausser<strong>de</strong>rn<br />

ist zu beachten, dass, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Durchlãssigkeit<br />

in horizontaler Richtung ein Vielfaches ist von jener in<br />

vertikaler Richtung, d. h. je<strong>de</strong> Vergri:isserung <strong>de</strong>s Sickerweges durch<br />

Anordnung einer vertikalen Dichtung wirkt sich viel günstiger aus als<br />

durch Verlãngerung <strong>de</strong>s Sickerweges in horizontaler Richtung<br />

(siehe Kriterien von Lane ). Überhaupt ist bei sãmtlichen Überlegungen<br />

betreffend die Unterlãufigkeit von <strong>de</strong>r stark vereinfachen<strong>de</strong>n Annahme<br />

<strong>de</strong>r Homogenitãt und Isotropie <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s abzugehen. Der<br />

Untergrund eines Dammes ist grundsãtzlich heterogen und anisotrop.<br />

Der Dichtungsschleier unter <strong>de</strong>m <strong>Mattmark</strong>-Damm ist, wie aus<br />

früheren Vortrãgen bekannt, durch Injektion <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s entstan<strong>de</strong>n.<br />

Diese Metho<strong>de</strong> ist mit Erfolg ausser für Baugrubenumschliessungen<br />

auch bei verschie<strong>de</strong>nen Dammbauten verwen<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n;<br />

Tabelle 2 gibt dazu eine kleine Übersicht. Ohne irn einzelnen auf<br />

die Ausführung <strong>de</strong>s Dichtungsschleiers in <strong>de</strong>r <strong>Mattmark</strong> nochmals<br />

einzugehen, sind einige Bemerkungen allgemeiner Natur am Platze<br />

(siehe auch [9]). Die Stãrke eines Dichtungsschleiers kann durch die<br />

Erhi:ihung <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r parallel im Abstand von rund 3,00 m zueinan<strong>de</strong>r<br />

angeordneten Bohrlochteilen beliebig gewãhlt und, sofern<br />

erwünscht, mit <strong>de</strong>r Tiefe abnehmend angeordnet wer<strong>de</strong>n, wodurch das<br />

hydraulische Gefãlle auf <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Wert vermin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Je durchlãssiger ein Bo<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r lnjektion ist, <strong>de</strong>sto Ieichter ist<br />

es, eine relative Undurchlãssigkeit zu erzielen, d. h. ein gutes Verhãltnis<br />

<strong>de</strong>r k-Werte vor und nach <strong>de</strong>r Injektion zu erreichen. Mit einem<br />

Ton-Gel mit Bentonitbeimischung und <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen chemischen<br />

Zusãtzen kann ein k-Wert von 10-4 em/s bis allerhi:ichstens etwas<br />

weniger erzielt wer<strong>de</strong>n. Zur weiteren Verringerung <strong>de</strong>s k-Wertes, insbeson<strong>de</strong>re<br />

zur Schliessung von allfãlligen feinen Sickerwegen, ist die<br />

Injektion von reinen Chemikalien, <strong>de</strong>ren Viskositãt im Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />

lnjektion wenig hi:iher ist als Wasser notwendig. Dieses Injektionsgut<br />

muss aber im Bo<strong>de</strong>n trotz<strong>de</strong>m eine gewisse Steifigkeit erreichen, um<br />

stabil zu sein und unter <strong>de</strong>r Wirkung <strong>de</strong>s Wasserdruckes nicht ausgewaschen<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Zusammensetzung <strong>de</strong>s Injektionsgutes<br />

sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch die massgeben<strong>de</strong>n Spezialfirmen<br />

auf diesem Gebiete grosse Anstrengungen gemacht wor<strong>de</strong>n, um<br />

für je<strong>de</strong>n Einzelfall mit seinen spezifischen Bedürfnissen die richtige<br />

Wahl treffen zu ki:innen. Trotz<strong>de</strong>m ist je<strong>de</strong>m Bauherrn o<strong>de</strong>r seinem<br />

Vertreter anzuraten, auch selbst sich über die Eigenschaften <strong>de</strong>r vorgeschlagenen<br />

Mittel genauestens zu informieren und mit <strong>de</strong>m Unternehmer<br />

die Injektionstechnik, vor allem die anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Drücke<br />

und lnjektionsgeschwindigkeiten, auf Grund erster Versuche irn<br />

Labor und im Fel<strong>de</strong> genau zu besprechen.<br />

Die Kontrol/e <strong>de</strong>r ausgeführten lnjektionsarbeiten geschieht<br />

normalerweise durch Ausführung einer gri:isseren Anzahl von k-Wert­<br />

Bestimmungen nach <strong>de</strong>n bekannten Metho<strong>de</strong>n und Vergleich <strong>de</strong>r<br />

gefun<strong>de</strong>nen Werte mit jenen vor <strong>de</strong>r lnjektion mit <strong>de</strong>n selben Metho<strong>de</strong>n<br />

bestimmten. So einfach dies scheint, ist trotz<strong>de</strong>m zu bemerken,<br />

dass damit allein kein unbedingt schlüssiger Beweis für die Güte <strong>de</strong>r<br />

Arbeit geleistet wer<strong>de</strong>n kann. Der Grund dazu liegt einmal in <strong>de</strong>r<br />

erwãhnten Heterogenitãt <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und zu<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r notwendigerweise<br />

beschrãnkten Anzahl von Versuchen, die, im Massstab <strong>de</strong>s<br />

Dammes gesehen, doch nur Na<strong>de</strong>lstiche sind. Bevorzugte Sickerwege,<br />

die irn Rahmen <strong>de</strong>r Gesamtwirkung von geringer Be<strong>de</strong>utung sein<br />

mi:igen, ki:innen das Bild verfãlschen. Gewarnt muss auch wer<strong>de</strong>n vor<br />

<strong>de</strong>m Versuche, durch Fãrbung im Oberwasser und Messung <strong>de</strong>r Laufzeit<br />

von Farbteilchen durch Wasserentnahmen im Unterwasser auf<br />

k-Werte <strong>de</strong>s Schleiers zu schliessen. Abgesehen davon, dass die quantitative<br />

Interpretation von Sickerstri:imungen in pori:isen Medien<br />

mittels gefãrbten Wassers auf gri:isste Schwierigkeiten sti:isst, sagt die<br />

«Laufzeit» eines Teilchens noch nichts aus über die mittlere Durchlãssigkeit<br />

eines Mediums. Es gibt immer bevorzugte Sickerwege. Die<br />

einzig zuverlãssige Metho<strong>de</strong>, die Güte eines Schleiers zu kontrollieren,<br />

liegt in <strong>de</strong>r Anordnung verschie<strong>de</strong>ner Piezometer in einigen Querprofilen<br />

und <strong>de</strong>ren Beobachtung bei verschie<strong>de</strong>nen Seespiegelstãn<strong>de</strong>n.<br />

Ausser<strong>de</strong>m sind die Sickerwassermengen zu messen, wozu es einer<br />

durchlaufen<strong>de</strong>n Sammelleitung mit Messapparatur bedarf, was bei<br />

gri:isseren Bauwerken, wie in <strong>Mattmark</strong>, durch Anordnung eines<br />

Drainagestollens geschieht.<br />

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