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Staudamm Mattmark Digue de Mattmark

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l. Einleitung<br />

Die Wahl eines Sperrentypes wird bekanntlieh von versehie<strong>de</strong>nen<br />

teehnisehen und wirtsehaftliehen Faktoren beeinfiusst. Es ist <strong>de</strong>shalb<br />

leieht mõglieh, dass für eine bestimmte Art von Sperrstelle in einem<br />

hoehindustrialisierten Land zu einem ganz an<strong>de</strong>ren Typ gegriffen<br />

wird als in einer noeh unentwiekelten Gegend. Denn wãhrend zum<br />

Beispiel in Lãn<strong>de</strong>rn mit hohen Arbeitslõhnen und relativ niedrigen<br />

Masehinenkosten ein m3 Beton einer sehlanken Bogenmauer bis<br />

50 mal mehr kosten kann als ein m3 Dammsehüttung, so wird das<br />

Verhãltnis aus Betonpreis und Dammpreis in einer Gegend, wo die<br />

Baumaterialien von Tausen<strong>de</strong>n von Arbeitern in Kõrbehen zur Stelle<br />

gesehafft wer<strong>de</strong>n, ein ganz an<strong>de</strong>res sein.<br />

In <strong>Mattmark</strong>1) war nun allerdings die Wahl <strong>de</strong>r Sperre dureh<br />

die Geologie vorgesehrieben, da die <strong>de</strong>n Talgrund bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, bis<br />

l 00 m mãehtigen Loekergesteinsmassen <strong>de</strong>n direkten Ansehluss eines<br />

Betonbauwerkes am Fels von vornherein verunmõgliehen. Zu<strong>de</strong>m<br />

lãsst sieh die südliehe Seitenmorãne <strong>de</strong>s Allalingletsehers, welcher<br />

von links her unterhalb <strong>de</strong>r Sperrstelle <strong>de</strong>m Vispertal zustrõmt, wohl<br />

teilweise in einen Damm, nieht abe; in eine Mauer einfügen.<br />

Es blieb also nur noeh die Wahl <strong>de</strong>s Dammprofils, vor allem <strong>de</strong>r<br />

dichten<strong>de</strong>n Zone. Eine Oberflãehendiehtung sehied aus teehnisehen<br />

Grün<strong>de</strong>n aus, da we<strong>de</strong>r eine Beton- noeh eine Bitumenhaut für eine<br />

100 m hohe Sperre ohne Risiko auf einen setzungsanfãlligen Talbo<strong>de</strong>n<br />

abgestellt und daselbst mit irgen<strong>de</strong>iner Diehtungssehürze<br />

verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann. Da aber in <strong>de</strong>r <strong>Mattmark</strong>gegend keine<br />

lehmigen Bõ<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n sind, musste zwisehen einem nicht bindigen,<br />

also nur relativ dichten Material, und einem eigentliehen Erdbeton,<br />

d. h. einem auf bereiteten, mit Fremdton angereicherten Material,<br />

entsehie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Hier spraeh die Wirtsehaftliehkeit zu Gunsten<br />

einer <strong>de</strong>r vielen Morãnen, <strong>de</strong>ren Granulometrie bei geeigneter Wahl<br />

<strong>de</strong>s Maximalkornes und <strong>de</strong>r Verdiehtungsart eine genügend starke<br />

Herabsetzung <strong>de</strong>r Durehlãssigkeit ermõglieht. Aueh lãsst sieh das<br />

Morãnenmaterial sehr gut für einen sehiefen Kern verwen<strong>de</strong>n da<br />

in ihm nur geringe Porenwasserspannungen auftreten. Dies erlabte<br />

eine Versehiebung <strong>de</strong>s Injektionssehirmes, weleher vom Kernfuss bis<br />

zum Fels reicht, gegen die Wasserseite. Er liegt somit ausserhalb <strong>de</strong>r<br />

bloekreiehen Zone <strong>de</strong>r südliehen Allalinmorãne. Im weiteren sind<br />

allfãllige Naehbehandlungen leiehter vorzunehmen, da noeh wãhrend<br />

<strong>de</strong>s Dammbaues von <strong>de</strong>r Berme im unteren Drittel <strong>de</strong>r wasserseitigen<br />

Bõsehung aus gebohrt und injiziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

2. Erlãuterung <strong>de</strong>s Sperrenprojektes (B i! d l)<br />

Der Aufbau <strong>de</strong>s Dammkõrpers ist sehr einfaeh. Die Hauptzonen<br />

wer<strong>de</strong>n dureh <strong>de</strong>n wasserseitigen Kern und <strong>de</strong>n luftseitigen Stützkõrper<br />

gebil<strong>de</strong>t. Dazwisehen liegen die klassisehen Übergangszonen,<br />

hier Filter und Drainage genannt. Auf <strong>de</strong>r Wasserseite sehützt eine<br />

Bloeksehüttung vor Erosion, Wellensehlag, Sehnee und Eis, wãhrend<br />

auf <strong>de</strong>r Luftseite zum Sehutz <strong>de</strong>r Bõsehung lediglieh das grõbere<br />

Stützkõrpermaterial naeh aussen gezogen wird. Die Materialien für<br />

die Übergangszonen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m zukünftigen Seebecken entnommen,<br />

die übrigen Materialien wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Allalinmorãnen und<br />

in <strong>de</strong>r Sehwarzbergmorãne gewonnen, wobei die südliehe Allalinmorãne<br />

nur in ihrem obersten Teil abgebaut wird, da sie ja sonst<br />

einen Bestandteil <strong>de</strong>s Dammes bil<strong>de</strong>t (Bil<strong>de</strong>r 2 und 3).<br />

Grundsãtzlieh sollen sich die Durehlãssigkeitsbeiwerte <strong>de</strong>r versehie<strong>de</strong>nen<br />

aneinan<strong>de</strong>r stossen<strong>de</strong>n Zonen wie l : l 00 verhalten; es<br />

') Vgl. SBZ 1961, H. 35, S. 607: Das Kraftwerk <strong>Mattmark</strong>.- SBZ<br />

1961, H. 35, S. 609: B. Gilg: Projekt <strong>de</strong>s Dichtungsschirmes im <strong>Staudamm</strong><br />

<strong>Mattmark</strong>. - SBZ 1964, H. 52, S. 916: G. Schnitter: Neuere Entwicklungen<br />

i m Bau von Staudãmmen und <strong>de</strong>r <strong>Mattmark</strong>-Damm.<br />

ergeben sieh somit folgen<strong>de</strong> theoretisehe Werte: Kern to-s em/s,<br />

Filter 10-3 em/s, Drainage 10-1 em/s.<br />

Bevor wir nãher auf die Probleme <strong>de</strong>s Dammbaues eintreten<br />

ist es notwendig, kurz auf die Diehtungsarbeiten im Loekergestei<br />

zu spreehen zu kommen, da die Stabilitãt <strong>de</strong>s Dammes nicht nur von<br />

<strong>de</strong>r Schüttung abhãngt, son<strong>de</strong>rn auch vom Untergrund beeinflusst<br />

wird (Bild 4).<br />

Es hat sich in <strong>Mattmark</strong> gezeigt, dass Injektionen ein sehr<br />

taugliches Abdichtungsmittel sind. Dies ganz beson<strong>de</strong>rs in einem Fal!,<br />

wo zum Beispiel die Erriehtung einer 80 m tiefen Schlitzwand unter<br />

einem über 100 m hohen Damm sieher sehr schwierige Probleme aufgeworfen<br />

hãtte. Natürlich ist es nicht immer leicht, die Wirksamkeit<br />

<strong>de</strong>r Injektionen zu kontrollieren. Wasserabsenk- und Pumpversuehe<br />

geben stets nur punktuelle Werte.<br />

<br />

Um eine siehere allgemeine Beurteilung zu ermõglichen, wur<strong>de</strong><br />

an <strong>de</strong>r Dammbasis in <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Luftseite <strong>de</strong>s Kerns liegen<strong>de</strong>n<br />

Drainageschieht ein Stollen von 2 m innerem Durehmesser und 80 em<br />

Wandstãrke gebaut, welcher nebst <strong>de</strong>n seitliehen Zuflüssen aueh das<br />

dureh <strong>de</strong>n Damm und <strong>de</strong>n Untergrund sickern<strong>de</strong> Wasser sammelt.<br />

Die Hauptinjektionen mit Ton, Zement und Bentonit fan<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>n Jahren 1960-1962 vor Beginn <strong>de</strong>s Dammbaues statt. Naeh <strong>de</strong>ren<br />

Beendigung sehien die im Drainagestollen anfallen<strong>de</strong> Wassermenge<br />

noch etwas zu gross, und es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb beschlossen, gewisse<br />

Teile <strong>de</strong>s Sehirmes mit Silikat-Injektionen nachzubehan<strong>de</strong>ln. Dies<br />

war um so eher angezeigt, als sich beim Aushub <strong>de</strong>r oberflãehliehen<br />

Siltsehieht ergab, dass aueh unterhalb <strong>de</strong>r tiefsten Aushubkote 2085<br />

noch sehr sandreiche Flussalluvionen auftreten. Ihr Durchlãssigkeitsbeiwert<br />

betrãgt 10-2 bis l0-3 em/s, so dass eine Abdichtung mit <strong>de</strong>n<br />

üblichen Injektionsmitteln nieht mehr befriedigen konnte.<br />

U m mit <strong>de</strong>n chemischen Injektionen nun aber eine grõsstmõgliehe<br />

Wirkung zu erzielen, muss je<strong>de</strong>s Aufsprengen <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns ausgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Injektionsdrüeke sind <strong>de</strong>shalb soweit herabzusetzen,<br />

dass sie <strong>de</strong>n natürlichen Überlagerungsdruek <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />

nicht mehr übersteigen. Dies führt namentlieh in <strong>de</strong>n oberen Zonen<br />

zu sehr niedrigen zulãssigen Drüeken. Damit das Injektionsgut trotz<strong>de</strong>m<br />

noch in genügen<strong>de</strong>r Menge in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eindringt, musste die<br />

Einpressgesehwindigkeit stark herabgesetzt wer<strong>de</strong>n, und zwar bis zu<br />

3 l Injektionsflüssigkeit pro Minute.<br />

50 100m<br />

A Alluvionen 1 Ke r n<br />

B Grundmorãne 2 Stützkorper<br />

e Seitenmorãne 3 Uebergangszonen<br />

S p Setzpegel 4 Blockschüttung<br />

D F eis o hydraulische Druckzellen<br />

• elektrische Druckzellen<br />

Bild 1. Querschnitt 1:4500 durch <strong>de</strong>n <strong>Staudamm</strong> mii An ga be <strong>de</strong>r Hauptzonen<br />

und <strong>de</strong>r Messinstallationen<br />

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