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Unterstützte Kommunikation - Haus Hall

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UNTER DER LUPE: Zur Selbstbestimmung assistieren?<br />

Wir haben kleinere Töpfe gekauft<br />

Die frühere Außenwohngruppe „Alte Münsterstraße“ in Coesfeld ist aufgelöst; das <strong>Haus</strong> wurde umgebaut und zählt<br />

seitdem zum Ambulant Betreuten Wohnen. Ute Dahms und Rolf Höning berichten, welche Auswirkungen das für<br />

ihr Alltagsleben hat.<br />

Seit wir ins Ambulant Betreute Wohnen<br />

gewechselt sind, hat sich für uns<br />

vieles verändert. Am Anfang hatten<br />

wir viel gemischte Gefühle, da wir<br />

uns von unseren Mitbewohnern und<br />

von einigen Mitarbeitern, die wir<br />

schon lange kannten, trennen mussten.<br />

Alles ging sehr schnell und wir<br />

konnten uns nicht richtig voneinander<br />

verabschieden.<br />

Wir sind dann in unserem umgebauten<br />

<strong>Haus</strong> an der Alten Münsterstraße<br />

wohnen geblieben, aber aus<br />

einer Gruppe sind nun kleine Wohnungen<br />

entstanden, die wir schön<br />

finden. Jetzt müssen wir uns um<br />

ganz viele Dinge selber kümmern,<br />

aber dafür ist eine Mitarbeiterin da,<br />

um uns zu helfen. Lisa ist nicht<br />

jeden Tag da, aber wenn, dann nur<br />

für uns und wir besprechen dann alles,<br />

was anliegt. Wir machen Termine<br />

mit ihr aus und kaufen ein oder kochen<br />

oder machen Wäsche. Sie hilft<br />

uns beim Geld und bei den Papieren.<br />

Wir sind jetzt natürlich öfter allein,<br />

aber dafür ist es auch viel ruhiger im<br />

<strong>Haus</strong>; das ist uns sehr wichtig. Man<br />

kann sich jetzt selber überlegen, was<br />

man sich abends zum Essen macht<br />

und ob man sich Tee kocht oder so,<br />

aber man muss auch regelmäßig<br />

nachsehen, ob noch alles da ist. Wir<br />

müssen jetzt oft einkaufen gehen.<br />

Jeder hat jetzt ein eigenes Telefon<br />

und eine eigene Nummer und wir<br />

melden uns nur mit unsrem Namen.<br />

Unsere Eltern rufen jetzt auch öfter<br />

an, um zu hören, ob alles klappt.<br />

Weil wir nicht allein im <strong>Haus</strong> sind,<br />

können wir auch andere ansprechen,<br />

wenn wir Fragen haben.<br />

Am Wochenende muss man sich<br />

überlegen, was man vorhat, aber<br />

langweilig war es bis jetzt noch<br />

nicht. Wir wollen auch am Freizeitprogramm<br />

vom Betreuten Wohnen<br />

teilnehmen und neue Kontakte<br />

knüpfen mit anderen Leuten.<br />

Am Wochenende brauchen wir nur<br />

für zwei Leute zu kochen. Wir haben<br />

kleinere Töpfe gekauft. Einige<br />

Gerichte klappen schon ganz gut. Wir<br />

wollen das in der nächsten Zeit oft<br />

üben; kochen macht uns Spaß und<br />

es ist für uns wichtig.<br />

Ute Dahms und Rolf Höning<br />

im Gespräch mit Lisa Hemsing,<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

Lupe 63 - 2008 13

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