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Unterstützte Kommunikation - Haus Hall

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Rettet den Ofen im Guten Hirten!<br />

100 Jahre alt und immer noch intakt:<br />

Der alte Backofen im Guten Hirten<br />

Bocholt ist ein echtes Schmuckstück.<br />

Er ist solide gebaut, schön verziert<br />

und noch dazu voll funktionsfähig.<br />

Tuffstein aus dem Siebengebirge bildet<br />

den Kern, Löwenköpfe bewachen<br />

die Front. Die Fachleute haben ihn<br />

geprüft und sind sich einig: Der<br />

„Königswinter-Ofen“ hat Charme und<br />

Charakter und ist unbedingt erhaltenswert.<br />

Der große Steinofen steht im <strong>Haus</strong><br />

vom Guten Hirten im Keller. Dort<br />

kann er nicht bleiben, weil das ganze<br />

<strong>Haus</strong> umgebaut wird. Jetzt wird er an<br />

die frische Luft gesetzt und im Park<br />

vom Guten Hirten neu aufgebaut.<br />

Und dort wird er zu neuem Leben erwachen<br />

- noch in diesem Jahr.<br />

Ein Treffpunkt für Generationen<br />

Erinnern Sie sich an den Duft von<br />

frisch gebackenem Brot? Haben Sie<br />

schon einmal Brotteig geknetet? Und<br />

selbst den frischen Laib aus dem<br />

holzbefeuerten Ofen geholt? Es sind<br />

Erlebnisse, die unser Königswinter-<br />

Ofen neu ermöglichen wird. Kein<br />

Die Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> wurde 1855<br />

ins Leben gerufen - zunächst als<br />

Erziehungs- und Pflege-Anstalt für<br />

verwahrloste Knaben katholischer<br />

Konfession. Die Zöglinge, wie man<br />

die Jungen damals nannte, wurden<br />

von den Behörden zwangseingewiesen.<br />

Verwahrlost, gar oft verachtet und<br />

verstoßen, wurden sie dem <strong>Haus</strong>e zugeführt.<br />

Wer zählt nun die Reihen,<br />

die hier eine zweite Heimat gefunden<br />

und später als treue Staatsbürger und<br />

gute Christen zeitlich und ewig glükklich<br />

geworden sind.<br />

22<br />

Lupe 63 - 2008<br />

Museumsstück nur zum Anschauen,<br />

sondern ein aktiver Treffpunkt für<br />

Bewohner und Besucher unseres<br />

<strong>Haus</strong>es, für Gastgruppen, Kurse und<br />

kleine Feiern.<br />

Jetzt schon bieten wir an, dass<br />

Gruppierungen aus Bocholt und Umgebung<br />

unseren Backofen nutzen.<br />

Wir denken beispielsweise an Kindergärten<br />

und Schulen, Bildungsstätten<br />

und Vereine. Am 10. August soll<br />

alles fertig sein. Dann feiern wir<br />

unser Sommerfest und mit uns zusammen<br />

die Gemeinde St. Josef ihr<br />

Pfarrfest.<br />

AUS DER CHRONIK VON HAUS HALL<br />

Kriegsjahr 1917<br />

Müßiggang ist aller Laster Anfang.<br />

Das gilt auch hier in der Anstalt. Soll<br />

die Erziehung gedeihen, so müssen<br />

Körper und Geist dem Alter und den<br />

Anlagen der Kinder entsprechend beschäftigt<br />

werden. Die Hauptarbeit<br />

unserer schulpflichtigen Jungen ist in<br />

der Schule, täglich 5 Stunden<br />

Unterricht. Außerdem arbeiten die<br />

Knaben noch 2 bis 3 Stunden im<br />

Garten, im <strong>Haus</strong>, in der Näh-, Flickoder<br />

Stopfstube. Diese Arbeit soll nun<br />

gerade angestrengt ermüdend wirken,<br />

es sind ja noch Kinder. Sie soll<br />

aber auch kein Spielen sein. Von<br />

dieser Regel wurde auch während<br />

der Kriegszeit nicht abgewichen.<br />

Viele Kinder hatten wirklich zu tun<br />

mit <strong>Haus</strong>reinigen, Nähen, Stopfen,<br />

Flicken, Garten oder Feldarbeit. Nun<br />

mußten aber auch die freien Stunden<br />

Viele machen mit<br />

An seinem neuen Standort im Park<br />

braucht der historische Ofen ein<br />

Dach. Außerdem bekommt der Vorplatz<br />

ein Pflaster und Sitzgelegenheiten.<br />

So ist eine kombinierte<br />

Nutzung möglich, denn gleich daneben<br />

befindet sich bereits unser<br />

Veranstaltungsraum „Casa Ambiente“.<br />

Öffentliche Mittel oder der <strong>Haus</strong>halt<br />

des Altenheimes stehen für das Projekt<br />

nicht zur Verfügung. Deshalb<br />

kann die Finanzierung nur über ehrenamtliche<br />

Arbeit sowie über Spenden<br />

erfolgen.<br />

Viele Menschen unterstützen uns<br />

bereits tatkräftig bei den Planungsund<br />

Bauarbeiten. Die Bäckereien<br />

Gildhuis und Görkes werden den Ofen<br />

anschließend in Betrieb halten und<br />

den Teig in ihren Backstuben vorbereiten.<br />

Spendenkonto: Nr. 106 807, Stichwort<br />

„Backofen“, Stadtsparkasse<br />

Bocholt, BLZ 428 500 35<br />

JT / MH<br />

noch nutzbringend zugebracht werden.<br />

Eine reichhaltige Bibliothek?<br />

zahlreiche Kinderschriften wie "Edelsteine",<br />

"Schutzengel", "Frisch vom<br />

Quell", passende Kriegsliteratur mit<br />

schönen Bildern, Vorlesen und Erzählen<br />

wichtiger Begebenheiten aus dem<br />

Kriegsleben boten genügend Unterhaltungsstoff<br />

für den Geist. Noch<br />

mehr Freude fanden aber viele Zöglinge<br />

in der Anfertigung von Kerb-,<br />

Schnitz- und Laubsägearbeiten.<br />

Bis 1929 war <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> eine<br />

Erziehungsanstalt. 1930 wurde die<br />

Stiftung zum Bildungs- und Pflegeheim;<br />

seitdem werden hier Menschen<br />

mit Behinderung betreut.<br />

Gerhard Meirich,<br />

Archivar von <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>

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