Unterstützte Kommunikation - Haus Hall
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Arbeiten, wo auch andere arbeiten<br />
Als Steffen Ebbing in die Werkstätten<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> kam, hatte er schon<br />
den Wunsch, in der Schreinerei zu<br />
arbeiten. Der Werkstoff Holz hat ihm<br />
immer schon besondere Freude bereitet.<br />
Konsequent hat er die Vertiefungsphase<br />
der Berufsbildungsstufe<br />
im Bereich Holz absolviert. Seit<br />
September 2007 arbeitet Steffen<br />
Ebbing auf einem „ambulant betreuten<br />
Außenarbeitsplatz“ der Werkstätten<br />
in der Schreinerei Twents in<br />
Gescher.<br />
Die Abkürzung „amba“ ist der Name<br />
des Integrationsprojektes, das Menschen<br />
mit Behinderung den Weg auf<br />
den normalen Arbeitsmarkt ebnen<br />
will. Damit dies dauerhaft gelingt,<br />
werden die vermittelten Beschäftigten<br />
weiterhin durch einen Mitarbeiter<br />
der Werkstätten <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong><br />
arbeitspädagogisch begleitet. Die<br />
intensive Zusammenarbeit wird auch<br />
mit den Betriebsverantwortlichen<br />
nach der Vermittlung fortgesetzt.<br />
Im Gespräch berichtet der 21-jährige<br />
Steffen Ebbing von seinen neuen<br />
Erfahrungen; die LUPE druckt es<br />
wortwörtlich.<br />
Wo haben Sie vorher gearbeitet?<br />
Vorher habe ich circa vier Jahre in<br />
der Werkstatt von <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> in<br />
Gescher gearbeitet. Zuerst im Berufsbildungsbereich,<br />
später in der<br />
Schreinerei der WfbM. Die Erfahrungen<br />
in der Werkstatt waren gut und<br />
nützlich.<br />
Wie machen Sie sich in der Firma<br />
Twents nützlich? Was ist Ihr Aufgabenbereich?<br />
Ich mache mich als Helfer in vielen<br />
Bereichen nützlich. Ich arbeite an<br />
unterschiedlichen Maschinen wie<br />
z. B. an der Fräse, am Bohrständer,<br />
am Anleimer, helfe im Lager, verrichte<br />
Aufräumarbeiten in der Werkstatt<br />
oder im Außenbereich.<br />
Wie sind Sie zu dieser Arbeitsstelle gekommen?<br />
Ich habe mich für das Projekt Amba<br />
interessiert, habe mich informiert<br />
und mich nach gründlicher Überlegung<br />
dann auch im Projekt beworben.<br />
Das Bewerbungsverfahren lief<br />
gut und zügig. Nach kurzer Zeit wurde<br />
das Unfassbare wahr: Mir wurde<br />
Am Anleimer: Steffen Ebbing nimmt Platten vom Transportband ab und stapelt<br />
sie auf einer Palette. Einer seiner verschiedenen Einsätze in der Schreinerei Twents<br />
in Gescher.<br />
eine Stelle angeboten. Dann sind wir<br />
ja zusammen zum Vorstellungsgespräch<br />
gefahren. Das war sehr offen,<br />
freundlich und locker. Zum Schluss<br />
habe ich die Zusage für ein achtwöchiges<br />
Praktikum bekommen. Die<br />
Freude war groß. Nach dem Praktikum<br />
und den gemachten Erfahrungen<br />
konnte ich mich sehr gut für das<br />
Stellenangebot entscheiden.<br />
Warum haben Sie sich im Projekt<br />
Amba beworben?<br />
Mir war von Anfang an, als ich in die<br />
WfbM kam, klar, dass ich nicht für<br />
immer dableiben wollte. Ich habe<br />
meine berufliche Zukunft dort nicht<br />
gesehen und gehofft, dass sich<br />
irgendwann auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
eine Möglichkeit ergibt. Durch<br />
das Projekt Amba habe ich jetzt die<br />
Chance.<br />
Sind Ihre Erwartungen erfüllt worden?<br />
Ein ganz klares Ja. Es ist sogar besser<br />
als ich dachte. Ich werde vielseitig<br />
eingesetzt und dadurch lerne ich<br />
viel. Auch der Umgang und die<br />
Zusammenarbeit mit den neuen<br />
Kollegen macht mir Spaß. Ich fühle<br />
mich dazugehörig.<br />
Haben Sie noch Kontakt zu Ihren<br />
Kollegen in <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>?<br />
Ja, Kontakte gibt es. Zwischendurch<br />
treffe ich mich an den Wochenenden<br />
mit einigen ehemaligen Kollegen.<br />
Auf jeden Fall hab ich ja noch die<br />
Verbindung mit dem Team von den<br />
Integrationsprojekten.<br />
Ist Ihnen die Umstellung schwer gefallen?<br />
Durch die Erfahrungen im Praktikum<br />
ist mir die Umstellung nicht besonders<br />
schwer gefallen. Ich wusste,<br />
was mich erwartete und habe mich<br />
darauf gefreut. Das frühe Aufstehen<br />
ist kein Problem. Die Freude überwiegt.<br />
Welche Ziele haben Sie sich für die<br />
Zukunft gesteckt?<br />
Zurzeit bin ich super zufrieden. Ich<br />
habe für mich ein wichtiges Ziel<br />
erreicht. Schön wäre es, wenn ich<br />
mich im Laufe der Zeit an unterschiedlichen<br />
Maschinen weiter qualifizieren<br />
könnte.<br />
Das Gespräch führte Walburga<br />
Boonk, Integrationsprojekte<br />
Kontakt: Thomas Bolwin,<br />
Integrationsprojekte der Werkstätten<br />
<strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong><br />
Tel. 02542-703-72 01<br />
integrationsprojekte@haushall.de<br />
www.werkstaetten-haushall.de<br />
Lupe 63 - 2008 17