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Unterstützte Kommunikation - Haus Hall

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Fachtagung der Kurzzeiteinrichtungen<br />

Diese Häuser sind offen für Gäste mit<br />

ganz besonderen Bedürfnissen. Sie<br />

heißen: Kleine Oase, Wohnnest oder<br />

Kurzzeitpflege Theresa. Ausgebucht<br />

sind sie meist Monate im Voraus.<br />

Es sind Kurzzeiteinrichtungen für<br />

Kinder, Jugendliche und Erwachsene<br />

mit Behinderung. Insgesamt 16 gibt<br />

es davon in Nordrhein-Westfalen.<br />

Fast 100 Mitarbeiter trafen sich Ende<br />

Februar zu einer Fachtagung in der<br />

Stiftung <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> in Gescher.<br />

Ernste Themen und dennoch aufgelockerte Gespräche prägten<br />

die Fachtagung in <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong>.<br />

Welche Bedeutung das Angebot für<br />

die Eltern behinderter Kinder hat,<br />

drückte ein Vater so aus: „Man konnte<br />

spontan etwas unternehmen, was<br />

uns 32 Jahre lang so nicht möglich<br />

war.“ Sein erwachsener Sohn war<br />

zum ersten Mal für eine Woche Gast<br />

in der Kurzzeitpflege Theresa in <strong>Haus</strong><br />

<strong>Hall</strong>. Die Eltern, die sich normaler-<br />

weise Tag und Nacht um ihn kümmern,<br />

konnten für eine Weile auftanken<br />

und neue Kraft schöpfen. „Die<br />

Betreuer haben uns das Gefühl gegeben,<br />

dass wir selbst Urlaub haben<br />

und den konnten wir auch genießen“,<br />

schrieb eine Mutter nach dem<br />

Aufenthalt ihres Sohnes. Mehr als<br />

200 Gäste waren seit der Einweihung<br />

vor gut zwei Jahren schon da, die<br />

meisten mehrfach. 360 Anfragen<br />

sind allein in <strong>Haus</strong> <strong>Hall</strong> für 2008<br />

schon eingegangen,<br />

viele davon<br />

aus dem nördlichen<br />

Ruhrgebiet.<br />

Die Zahlen belegen,<br />

wie groß<br />

der Bedarf ist.<br />

Ein Entlastungsangebot<br />

für die<br />

Familien nennt<br />

die Sozialpolitik<br />

diese Form der<br />

Hilfe.<br />

„Dank der gutenZusammen-<br />

arbeit mit dem<br />

Land-schaftsverband<br />

Westfalen–<br />

Lippe hat sich die Einrichtungsform<br />

erfolgreich entwickelt“, resümierte<br />

Dr. Walther Witting. Er leitet die<br />

„Kleine Oase“ in Datteln und auch<br />

den Arbeitskreis der Kurzzeiteinrichtungen<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

Weil viele Gäste starke Beeinträchtigungen<br />

mitbringen und häufig<br />

auch „kreative Verhaltensweisen“<br />

zeigen, stehen die Kurzzeiteinrichtungen<br />

vor der Aufgabe, sich auf den<br />

jeweiligen Gast ganz individuell einzustellen.<br />

Pflege, Betreuung und<br />

Freizeitge-staltung müssen sich an<br />

seinen besonderen Interessen und<br />

Handicaps orientieren. Wittings<br />

Erfahrung: „Unsere Arbeit ist nur<br />

dann wirkungsvoll, wenn wir die<br />

Familien im Mittelpunkt sehen und<br />

alle öffentlichen Ressourcen mit einbeziehen,<br />

die dieses Familiensystem<br />

entlasten können.“ Kurzzeiteinrichtungen<br />

seien als Baustein im Versorgungs-system<br />

nicht mehr wegzudenken,<br />

erklärte er in einer kurzen<br />

Begrüßungsansprache.<br />

Die Entwicklung ist rasant verlaufen,<br />

denn fast alle Häuser in NRW<br />

wurden erst innerhalb der letzten<br />

zehn Jahre gegründet. Entsprechend<br />

hoch ist bei den Mitarbeitern und<br />

Leitern der Bedarf nach fachlichem<br />

Austausch. Schwierige Betreuungssituationen,<br />

Einsatz von Therapiehunden<br />

und Begleitung Sterbender:<br />

Die Themen, die in Workshops bearbeitet<br />

wurden, spiegeln die aktuellen<br />

Fragen wieder. Im Festsaal von <strong>Haus</strong><br />

<strong>Hall</strong> sprach Witting Respekt und<br />

Anerkennung aus: „Alle, die hier sitzen,<br />

leisten gute Arbeit. Sie leisten<br />

schwere Arbeit und Sie leisten innovative<br />

Arbeit. Sie gestalten familienorientierte<br />

Behindertenhilfe mit.“<br />

Michel Hülskemper, LUPE<br />

Nach Dortmund ins Stadion oder<br />

einfach zum Zahnarzt, alltägliche<br />

Einkäufe oder Freizeitgestaltung am<br />

Abend: Die Coesfelder Wohnstätte<br />

Maria Droste freut sich über ihren<br />

neuen Bulli. Mit dem blauen Transit<br />

ist jetzt vieles leichter erreichbar.<br />

Die Aktion Mensch hat die Anschaffung<br />

maßgeblich unterstützt – als<br />

einen Beitrag für mehr Teilhabe von<br />

Menschen mit Behinderung in der<br />

Gesellschaft. Red.<br />

Lupe 63 - 2008 19

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