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uzwil | flawil<br />
wiler nachrichten | 23. Mai 2013<br />
«Keine Ärzte nur Frontarbeiter»<br />
UZWIL Der Samariterverein Uzwil und Umgebung übt regelmässig den Ernstfall und leistet so einen Beitrag zum Gemeindewohl<br />
Wir alle haben wohl schon unsereErfahrungen<br />
mit Samaritern<br />
gemacht –sei es am dorfinternen<br />
Grümpelturnier, an<br />
einem Nothelferkurs oder bei<br />
einer Übung, die wir aus der<br />
Ferne betrachteten. Dass aber<br />
weit mehr als nur ein bisschen<br />
üben dahinter steckt, erklärt<br />
der Vorstand des Samaritervereins<br />
Uzwil und Umgebung.<br />
Der Verein trifft sich normalerweise<br />
einmal monatlich zu den ordentlichen<br />
Übungen. Was erlernt<br />
wird, bestimmen die internen<br />
Kursleiter, Kurt Heinzelmann, Ursula<br />
Eugster und Christine Perret.<br />
Sorgfältig bereiten sie jeden Kursinhalt<br />
vor und bringen ihren Kameraden<br />
das richtige Reagieren im<br />
Notfall anhand von Fallbeispielen<br />
näher.«Wir sind keine Ärzte, Krankenschwestern<br />
oder Chirurgen, wir<br />
sind nur die Frontarbeiter, die erste<br />
Hilfe korrekt leisten möchten»,<br />
haltendiedreiSamariterfest.Angst<br />
vor dem Ernstfall haben die beherzten<br />
Helfer nicht. Ziel sei es, die<br />
Ruhe zu bewahren und von null auf<br />
hundert die Lage einzuschätzen,<br />
allenfalls weitere Helfer zu delegieren<br />
und Verunfallten somit Hilfe<br />
zu leisten. «Grundsätzlich kann<br />
es jeden treffen und wir wären auch<br />
froh, wenn uns jemand <strong>helfen</strong> würde»<br />
sind sich die Samariter einig.<br />
Mehr Egoismus,<br />
weniger Samariter<br />
Leider habe jedoch der Egoismus<br />
in der Vergangenheit eher zugenommen.<br />
Die Bevölkerung fände<br />
zwar, dass Nothelfer eine gute Sache<br />
sind, jedoch selber im Verein<br />
mitwirken, komme nicht in Frage.<br />
Diese Einstellung spürt auch der<br />
Samariterverein Uzwil und Umgebung.<br />
Die Mitglieder sind stets<br />
bemüht, neue Samariter anzuwerben,<br />
doch dies ist keine leichte<br />
Aufgabe. «<strong>Auch</strong> wir werden von<br />
Jahr zu Jahr älter und der Nachwuchs<br />
fehlt». Viele langjährige Mitglieder<br />
tragen die Vereinigung und<br />
<strong>helfen</strong> mit, dass das Vereinsleben<br />
funktionniert, doch junge Kräfte<br />
werden dringend benötigt. «Neuer<br />
'Speuz' sollte reinkommen, damit<br />
wir noch lange überleben können»,<br />
so Christine Perret. Und so<br />
wünscht sich der Vorstand, dass<br />
Bild: z.V.g.<br />
Christine Perret und Kurt Heinzelmann<br />
besprechen das Vorgehen bei einer Vereinsübung.<br />
sich mehr Menschen aus der Bevölkerung<br />
für die Nothilfe interessieren.<br />
Unter anderem suchen<br />
sie auch einen neuen Präsidenten.<br />
Dieses Amt ist momentan vakant<br />
und wird unter den anderen Vorstandsmitgliedern<br />
aufgeteilt.<br />
Kurse für Kurse<br />
Optimal organisiert ist der Verein,<br />
was das Kurswesen betrifft. Mit den<br />
drei internen Kursleitern können<br />
die Kurse kompetent durchgeführt<br />
werden. Die Kurslehrer bilden sich<br />
selber über die OVKW (obligatorische<br />
Vereinskaderweiterbildung)<br />
weiter. Zweimal pro Jahr besuchen<br />
sie dabei in Wil oder in Salez<br />
einen eintägigen Kurs. Nebst vielen<br />
hilfreichen Anleitungen zu<br />
neuen Materialien wird auch geschult,<br />
wie die Zusammenarbeit<br />
unter Helfenden gefördert werden<br />
kann oder wie die Kursleiter ihr<br />
Wissen am besten vermitteln können.<br />
weils von rund 20 Samaritern. Der<br />
Verein zählt insgesamt 42 Mitglieder,<br />
wovon fünf Männer sind. Das<br />
Einzugsgebiet erstreckt sich von St.<br />
Gallen bis Schwarzenbach. Nebst<br />
den Übungen absolvieren die Helfer<br />
auch den Postendienst an gemeindeinternen<br />
Anlässen. «So<br />
können die Veranstalter einen Teil<br />
der Verantwortung auf andere<br />
Schultern legen», erklärt Ursula<br />
Eugster. <strong>Auch</strong> der gemütliche Teil<br />
darf nicht fehlen. «Am besten gefällt<br />
uns am Verein der Kafi nach<br />
den Übungen», berichten die Vorstandsmitglieder<br />
und lachen. Gemeinsam<br />
diskutieren sie jeweils ihreErlebnisseundErfahrungen,dies<br />
stärkt jedes einzelne Vereinsmitglied.<br />
Jubiläum im 2015<br />
Der Samariterverein wurde 1890<br />
gegründet. Das heisst, im übernächsten<br />
Jahr feiern die fleissigen<br />
Helfer ihr 125-jähriges Jubiläum.<br />
«Klar wollen wir ein Fest machen,<br />
der Umfang ist jedoch noch nicht<br />
klar», sind sich die sechs Vorstandsmitglieder<br />
einig. Auf jeden<br />
Fall sollen die Feierlichkeiten im<br />
kleinen Rahmen abgehalten werden.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Verein und seinen Kursen finden<br />
<strong>Sie</strong> unter www.samaritervereinuzwil.ch.<br />
Franziska Werz<br />
Bild: z.V.g.<br />
Bei einer Gemeinschaftsübung mit den Such- und Rettungshunden sowie der Feuerwehr<br />
Uzwil Oberuzwil retten die Samariter vermisste Pfadfinder.<br />
Verantwortung abgeben<br />
Die vereinsinternen Kurse finden<br />
abwechslungsweise einmal in<br />
Oberuzwil und einmal in Niederuzwil<br />
statt. Besucht werden sie je-<br />
Bild: Franziska Werz<br />
Der Vorstand des Samaritervereins Uzwil und Umgebung, hintere Reihe v.l.n.r.:<br />
Kurt Heinzelmann, Vreny Perret, Marianne Geiger, Susanne Heinzelmann. Vordere<br />
Reihe v.l.n.r.: Ursula Eugster, Christine Perret<br />
Domino-Interview mit Thomas Gregorin<br />
Thomas Gregorin ist Cheftrainer<br />
des FC Uzwil der Abteilung<br />
Junioren und hat mehr als 300<br />
Junioren zu betreuen. Er freut<br />
sich auf die nächsten Ferien<br />
und hofft, dass auch diese toll<br />
werden, wie bis anhin alle<br />
seine Urlaube.<br />
<strong>Sie</strong> leiten in Uzwil die Junioren FC<br />
Uzwil. Was ist das Besondere daran?<br />
Die Verantwortung für eine Abteilung<br />
mit über 300 Junioren zu<br />
haben und mit mehr als 30 Trainerkolleginnen<br />
und –kollegen dafür<br />
zu sorgen, dass Saison für Saison<br />
Betreuung und Infrastruktur<br />
zur Verfügung stehen, damit einer<br />
sinnvollen Freizeitbeschäftigung<br />
nachgegangen werden kann, ist<br />
schon etwas Besonderes.<br />
Wie würden <strong>Sie</strong> einem Jugendlichen<br />
die Freude an Ihrem Traineramt<br />
weitergeben?<br />
Möglichst authentisch zu sein und<br />
auf dem Boden zu bleiben. Im weiteren<br />
zeige ich ihm auf, wie wichtig<br />
es ist, sich sozial zu engagieren<br />
–ein sehr grosser Teil unseres<br />
Hobbys widmet sich dem Sozialen<br />
– und mitzu<strong>helfen</strong>, dass es<br />
möglichst keine gelangweilten Jugendlichen<br />
gibt, die «rumhängen»<br />
müssen. Einige meiner ehemaligen<br />
Junioren haben übrigens<br />
schon ins Traineramt gewechselt,<br />
was mich natürlich ein wenig stolz<br />
macht.<br />
Was macht Uzwil für den Sport attraktiv?<br />
Die Region Uzwil/Oberuzwil hat<br />
eine sensationelle Infrastruktur zu<br />
bieten: Sportanlage Rüti, weitere<br />
Rasenplätze, auch Schulhausplätze,<br />
Eishalle, Hallenbad, 2<br />
Schwimmbäder, viele Turnhallen<br />
usw., alles von den Gemeinden zur<br />
Verfügung gestellt und gut unterhalten.<br />
Man hat eigentlich die Qual<br />
der Wahl. Für mich aber ist das<br />
Wichtigste, dass all dies benutzt<br />
wird und sich die Menschen bewegen,<br />
in welchem Verein oder<br />
welcher Sportart auch immer.<br />
Eine Fee erfüllt Ihnen einen<br />
Wunsch. Welcher wäre das?<br />
Dass alle meine Liebsten, Freunde<br />
und Bekannte ein langes, gesundes<br />
und zufriedenes Leben haben<br />
und –etwas eigensinnig von<br />
mir –dass sie mich alle überleben.<br />
Thomas Gregorins Motto lautet: Ehrlich währt am längsten.<br />
Als Was /Wer würden sie gerne<br />
auf die Welt kommen?<br />
Ich würde gerne als Hauskatze<br />
nochmals auf die Welt kommen,<br />
wenn ich so das Leben unserer<br />
«Nera» betrachte...<br />
Welche ist Ihre liebste Feriendestination<br />
und weshalb?<br />
Jede bisherige Destination war mir<br />
bisher die liebste, da ich dort in jeder<br />
Lebensphase immer von guten<br />
Menschen begleitet worden<br />
bin. So freue ich mich auch auf die<br />
nächsten Ferien und hoffe, dass<br />
Bild: z.V.g.<br />
mir dieses Glück auch in Zukunft<br />
hold bleibt.<br />
Wenn <strong>Sie</strong> eine Million Franken im<br />
Lotto gewinnen würden, was würden<br />
<strong>Sie</strong> damit machen?<br />
Ich würde meiner Frau und mir eine<br />
etwas frühere Pensionierung<br />
gönnen, wahrscheinlich mehr<br />
Reisen machen. Auf jeden Fall<br />
würden meine Erben nicht mehr<br />
viel davon haben...<br />
Wer aus der Region hat vor kurzem<br />
etwas Gutes getan?<br />
Da gibt es sicher viele. Besonders<br />
dankbar bin ich aber all denen, die<br />
sich bereits wieder oder erstmalig<br />
dazu bereit erklärt haben, für unsere<br />
Juniorenabteilung da zu sein<br />
und sich zu engagieren. Dazu zähle<br />
ich natürlich auch die vielen Eltern,<br />
die sich uneigennützig an den<br />
Anlässen zur Verfügung stellen.<br />
Ihr Lebensmotto lautet?<br />
Ehrlich währt am längsten. Ich habe<br />
die Erfahrung gemacht, dass es<br />
langfristig immer gut kommt, wenn<br />
man gemäss diesem Sprichwort<br />
kommuniziert und handelt. Dass<br />
es Situationen gibt, in denen einem<br />
das nicht so leicht fällt, macht<br />
die Herausforderung nur noch<br />
grösser.<br />
Wer soll als Nächstes diese Fragen<br />
beantworten? Wieso haben<br />
<strong>Sie</strong> diese Person ausgewählt?<br />
Ich schlage Renato Pelusi, Inhaber<br />
von Licht &Concept AG, Niederuzwil<br />
vor. Gerade der letzte<br />
Winter hat gezeigt, dass Licht eine<br />
enorm wichtige Kraftquelle für<br />
die Menschen ist. Deshalb ist sicher<br />
interessant zu wissen, welche<br />
Philosophie er mit seinem<br />
Team verfolgt.