cruiser
Der neue Cruiser - mit Wendecover. Ausgabe März 2015. Alles rund ums schweizer Gaylife
Der neue Cruiser - mit Wendecover. Ausgabe März 2015. Alles rund ums schweizer Gaylife
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mann, Macho. Muskelpaket: Wie viel<br />
Männlichkeit braucht ein Mann?<br />
schub im noch ungeborenen Knaben<br />
bleibt das Hormon lange ruhig. Erst<br />
wenn zu Beginn der Pubertät im Hirn<br />
das Steuerzentrum für Sexual- und<br />
Fortpflanzungshormone die Befehle<br />
durch den jugendlichen Körper lossendet,<br />
beginnen die Hoden mit der Produktion<br />
von Spermien. Parallel dazu<br />
wird mehr Testosteron ausgeschüttet,<br />
dies führt zu einer Veränderung der<br />
Stimme, verstärktem Haarwuchs und<br />
zur Entwicklung der männlichen Sexualität.<br />
Was viele nicht wissen: Auch der<br />
weibliche Körper produziert Testosteron,<br />
allerdings nur in geringen Mengen.<br />
Frauen bezeichnen den Mann schon<br />
mal als testosterongesteuert, wenn ihnen<br />
die «Männlichkeit» zuviel wird,<br />
weil sie sich ihnen gegenüber in aufdringlichem<br />
Sexualverhalten, in Aggressivität<br />
oder gar Gewalt äussert. Ist<br />
dem so? Macht erst viel Testosteron den<br />
Mann aus? Und noch mehr davon den<br />
Macho und das Muskelkraftpaket? Diesem<br />
Glauben an gesteigerte Männlichkeit<br />
erliegen auch die Männer selbst.<br />
Sei es im Leistungssport, wo Testosteron<br />
aufgrund seiner muskelaufbauenden<br />
und leistungssteigernden Wirkung<br />
«Die Mär<br />
vom Testosteron-<br />
Macho»<br />
illegal als Dopingmittel eingesetzt wird.<br />
Testosteron hat inzwischen im Fitnessbereich<br />
den Weg vom Schwarzmarkt<br />
zum Massenphänomen geschafft.<br />
Das Männlichkeitshormon Testosteron<br />
hat traditionell aus diesem und<br />
andern Gründen einen schlechten Ruf.<br />
Es ist das wichtigste männliche Sexualhormon.<br />
In Tierstudien gehen erhöhte<br />
Testosteronwerte mit aggressivem Verhalten<br />
gegenüber Rivalen und Sexualpartnern<br />
einher. Dass der Botenstoff<br />
ursächlich Aggressionen fördert, ist jedoch<br />
nicht belegt. Experimentelle Studien<br />
deuten sogar darauf hin, dass das<br />
Hormon kooperatives Verhalten fördern<br />
kann. Maarten Boksem und seine Kollegen<br />
an der Radboud-Universität in<br />
Cruiser März | 2015 11<br />
Fotos: FOTOLIA-MAJIVECKA (1), FOTOLIA-AARRTTUURR (1)