9. Jahrgang, Nr. 1/2013 - DWG Radio
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Vorwort<br />
Wunsch des Apostels<br />
Jakob Schneipel, Harsewinkel<br />
Euch aber lasse der Herr wachsen und<br />
immer reicher werden in der Liebe untereinander<br />
und zu jedermann, wie auch<br />
wir sie zu euch haben, damit eure Herzen<br />
gestärkt werden und untadelig seien in Heiligkeit<br />
vor Gott, unserm Vater, wenn unser<br />
Herr Jesus kommt mit allen seinen Heiligen.<br />
Amen. – 1. Thess. 3, 12-13.<br />
Der Wunsch „immer reicher“ zu werden,<br />
ist er biblisch? Hat Paulus da nicht die<br />
Warnung Jesu: „Wie schwer kommen die<br />
Reichen in das Reich Gottes“ (Luk. 18, 24)<br />
ü b e r s e h e n ?<br />
Reich zu<br />
werden<br />
in Gott, in<br />
seiner Liebe<br />
ist ein guter<br />
Wunsch<br />
Nein. Wo es<br />
um den irdischen<br />
Reichtum<br />
geht, da<br />
hat Jesus sehr<br />
gewarnt. Wo<br />
es aber darum<br />
geht in<br />
Gott, in der<br />
Liebe, reich<br />
zu werden, da<br />
werden wir<br />
sehr ermutigt<br />
dem nach zu<br />
streben. Darum dieser gute Wunsch, sogar<br />
ein Gebet des Apostels, der ein guter<br />
Freund und ein geistlicher Vater der jungen<br />
Gemeinde in Thessalonich war.<br />
Diesen göttlichen Reichtum wünsche ich<br />
auch unseren Gemeinden und auch der<br />
Missionsstation in Guayaramerín, die wir<br />
vor Kurzem besucht haben. Der erste Brief<br />
an die Thessalonicher ist wie eine Antwort<br />
des Apostel Paulus auf die Nachricht, die<br />
Timotheus aus der Gemeinde zu Thessalonich<br />
brachte. 1. Thess. 3,6: „Nun aber ist<br />
Timotheus von euch wieder zu uns gekommen<br />
und hat uns Gutes berichtet von eurem<br />
Glauben und eurer Liebe.“<br />
Die Gläubigen in Thessalonich bereiten<br />
Paulus viel Freude mit ihrer Beständigkeit<br />
in der Bedrängnis. Man könnte meinen,<br />
Paulus sollte jetzt schreiben: „Liebe Gemeinde,<br />
bleibt auch weiter so.“ Nein, er hat<br />
den großen Wunsch: „Euch aber lasse der<br />
Herr wachsen und immer reicher werden in<br />
der Liebe.“ Dies soll unsere Richtung sein<br />
in der Nachfolge und im Dienst. Das Leben<br />
eines Christen kann gar nicht reich genug<br />
an christlicher Nächstenliebe sein. Paulus<br />
schreibt nicht, dass die Gemeinde wachsen<br />
und immer reicher werden wird in der Liebe,<br />
weil sie so liebevoll oder so begabt ist,<br />
oder weil Paulus sich um sie so bemüht –<br />
Nein! Paulus sagt: „Euch aber lasse der Herr<br />
wachsen.“ Von uns erwartet der Herr eine<br />
völlige Hingabe, einen zubereiteten Boden<br />
unserer Herzen.<br />
In Jeremia 4,3 heißt es: „Pflüget ein Neues<br />
und säet nicht unter die Dornen!“ Der<br />
Schwerpunkt des Wachstums, ob in der Gemeinde<br />
oder auf einer Missionsstation, soll<br />
die Liebe sein. – Wachsen und überreich<br />
werden in der Liebe.<br />
Zunächst sollte ein Christ diese Liebe<br />
gegenüber den anderen Gliedern am Leib<br />
Christi haben. Gott hat seine Liebe in unser<br />
Herz ausgegossen durch den Heiligen Geist<br />
4 1 / <strong>2013</strong> Mi{{ion{dien{t Bolivien