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RheinExklusiv_Fruehjahr_2015

Das Lifestyle-Magazin für Köln/Bonn

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MEHR HEIMAT<br />

u wird dem Menschen folgen, nicht mehr der<br />

Mensch der Kommunikation. Gemeint ist, dass jeder<br />

an jedem Ort dieser Welt auf seine persönliche<br />

Kommunikation zugreifen, diese abrufen und weiterführen<br />

kann. Seien es umfassende Dateien für den<br />

beruflichen Gebrauch oder Filme, die man sich am<br />

Abend zuvor auf der heimischen Couch – unweit<br />

des Kühlschranks – angeschaut hat und am nächsten<br />

Tag nach dem Geschäftstermin in einer fremden<br />

Stadt auf dem Fernseher im Hotelzimmer zu Ende<br />

genießen möchte. Möglich machen dies sogenannte<br />

Cloud-Dienste. Das bedeutet, dass Software und<br />

persönliche Daten in der Wolke (Cloud) liegen, dass<br />

Smartphone oder der heimische Rechner nur noch zu<br />

einem bloßen Darstellungsgerät werden, dass sich aus<br />

der Cloud sowohl der Software nach Bedarf bedient<br />

als auch die entsprechenden Daten erst dann abruft,<br />

wenn sie tatsächlich benötigt werden.<br />

„Es geht in erster Linie darum, den Menschen bei<br />

dieser Entwicklung mitzunehmen, seinem Verhalten<br />

und seinen Wünschen, seinen Anforderungen und<br />

seinen Bedürfnissen nach Kommunikation zu entsprechen“,<br />

erklärt Althoff. Damit zurück zum Kühlschrank.<br />

Geht es nach den Entwicklungsforschern<br />

der Telekom, werden Küchenbesucher nicht mehr<br />

auf eine Front schauen, sondern auf ein Display, auf<br />

welchem virtuelle Notizzettel oder Einkaufszettel angeheftet<br />

werden können, was an sich nicht sonderlich<br />

innovativ ist. Visionär aber ist der „Umgang“ mit diesen<br />

Notizen: „Schreibt man beispielsweise einen Einkaufszettel<br />

an den Kühlschrank, wird der automatisch<br />

mit einer zuvor definierten Benutzergruppe geteilt.<br />

Fällt also dem Ehemann auf, dass für das Abendessen<br />

noch Reis fehlt, schreibt er dies auf die Liste. Die<br />

Liste wird mit seiner Familie geteilt und sind Sohn<br />

oder Tochter im Supermarkt und kaufen das Produkt,<br />

wird es automatisch von der Liste gelöscht.“ Selbstredend<br />

ist das Display auf dem Kühlschrank mit dem<br />

Internet vernetzt, kann so Rezeptvorschläge zu den<br />

gekühlten Zutaten machen, kennt den Wetterbericht<br />

und informiert über alles Wichtige – schon früh am<br />

Morgen, beim Griff nach der Milch für den Kaffee.<br />

Am Strom der Telekommunikation<br />

Telekommunikation und Bonn. Das gehört zusammen.<br />

Nicht nur weil mit der Deutschen Telekom<br />

eines der größten europäischen Telekommunikationsunternehmen<br />

seinen Sitz in Bonn hat, sondern weil<br />

das Rheinland ein visionärer Ort in Sachen Kommunikation<br />

ist. So wurde beispielsweise die App, mit der<br />

heute Smartphone-Besitzer auf eine Vielzahl nützlicher<br />

Programme und Anwendungen zurückgreifen, von<br />

einem Bonner erfunden: Tobias Kollmann, der vor<br />

elf Jahren die Mini-Programme für Mobiltelefone<br />

erfunden hat, wurde in Bad Godesberg geboren und<br />

hat an der Universität Bonn Volkswirtschaftslehre<br />

studiert. Heute arbeitet er als Experte für E-Business<br />

an der Universität Duisburg-Essen. Mittlerweile ist<br />

Total vernetzt. Hersteller<br />

wie LG arbeiten daran, den<br />

Konsumenten das Leben<br />

so leicht wie möglich zu<br />

machen. Mit dem Kühlschrank<br />

LG Smart ThinQ<br />

LFX31995ST lässt sich beispielsweise<br />

über das LCD-<br />

Panel oder das Smartphone<br />

der Inhalt checken.<br />

Sitz in Bonn. Die Deutsche<br />

Telekom ist eines der<br />

größten europäischen<br />

Telekommunikationsunternehmen<br />

(Bild unten).<br />

die Informationstechnologie ein bedeutsamer Wirtschaftszweig<br />

für die Region. Allein in Bonn gibt es<br />

9.700 Beschäftigte in der IT, weitere 4.000 sind es<br />

im Rhein-Sieg-Kreis. Die meisten davon arbeiten<br />

im Bereich Programmiertätigkeiten. Eine besondere<br />

Arbeit in diesem Bereich erledigt die Bonner Axxessio<br />

in Zusammenarbeit mit „Innocence in Danger“,<br />

einem weltweit agierenden Verein gegen sexuellen<br />

Missbrauch von Kindern. Die App „Clever im Netz“<br />

ist immerhin die erste vom TÜV zertifizierte Applikation<br />

in Deutschland – und stammt aus Bonn.<br />

Der Standortvorteil ist die enge Vernetzung mit einer<br />

Vielzahl von Firmen und Institutionen in verwandten<br />

Bereichen, die im Rheinland ihren Sitz haben: etwa<br />

das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und<br />

Informationssysteme (IAIS) in Sankt Augustin. Es<br />

forscht und arbeitet im Themenfeld Nutzung von<br />

Geoinformationen im Marketing und strategischer<br />

Unternehmensführung. Hinzu kommen auch das<br />

Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

in Köln und das Amt für das militärische Geoinformationswesen<br />

in Euskirchen. Im Zusammenspiel<br />

mit der Kreativwirtschaft, so hat die Industrie- und<br />

Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg im aktuellen<br />

Branchenreport festgestellt, ergibt sich so ein interessanter<br />

Effekt für Entwicklungen und Visionen.<br />

Vier Punkt Null<br />

Doch nicht nur Apps und Hardware verändern sich,<br />

sondern auch die Art und Weise wie wir arbeiten.<br />

Denn Arbeit ist längst nicht mehr an einen Ort und<br />

eine Zeit gebunden, sondern wird durch das Inter-<br />

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