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MEHR HEIMAT<br />
net zeitlos und ungebunden. Hier arbeitet das Bonner<br />
Unternehmen Scopevisio an neuen Trends. „Die Digitalisierung<br />
verändert unsere Arbeitswelt enorm“,<br />
fasst Michael Rosbach, Vorstand von Scopevisio, zusammen.<br />
In der Industrie spreche man bereits von<br />
einer „vierten industriellen Revolution“, die „Smart<br />
Factories“ hervorbringt, in denen Maschinen miteinander<br />
kommunizierten und sich weitgehend selbst<br />
organisierten. Gleiches gelte für den Dienstleistungssektor.<br />
„Gerade Technologien wie Cloud Computing<br />
eröffnen dabei ein derart großes Innovationspotenzial,<br />
dass wir ein Cloud-Wirtschaftswunder für möglich<br />
halten“, so Rosbach weiter. Doch dazu sind Werkzeuge<br />
notwendig, die das Arbeiten in der Cloud ermöglichen.<br />
Scopevisio entwickelt solche Cloud-Unternehmenssoftware.<br />
Im Einzelnen sind dies Anwendungen<br />
für CRM, Abrechnung, Projekte, Finanzen und<br />
Dokumentenmanagement, die in Kombination eine<br />
integrierte Komplettlösung für kleine und mittelständische<br />
Firmen ergeben. Ohne, dass diese eigene<br />
Server vorhalten. Der Anwender mietet die Software<br />
und braucht sich um den „Rest“ – also um Wartung,<br />
Administration oder Updates – nicht zu kümmern.<br />
Das neueste Produkt von Scopevisio erlebt im März<br />
auf der diesjährigen Cebit seine Premiere: PROJEK-<br />
TE2GO. Dabei handelt es sich um eine Anwendung<br />
für Tablets, die Projektmanagement und Zeiterfassung<br />
von unterwegs ermöglicht. So kann der Nutzer von<br />
seinem Tablet aus auf Kundendaten, Dokumente,<br />
Aufgaben, Kalender und andere projektrelevante Informationen<br />
zugreifen. Integriert ist außerdem eine<br />
Zeiterfassung. Rosbach: „Scopevisio partizipiert als<br />
Pionier und Vordenker in Sachen Cloud-Software<br />
eher an der Digitalisierung im Allgemeinen als von<br />
Web 4.0 im Speziellen. Wir geben Unternehmen, die<br />
den digitalen Wandel für sich nutzen wollen, die passenden<br />
Werkzeuge für die Unternehmenssteuerung<br />
an die Hand.“<br />
Das Internet der Dinge<br />
Web 4.0. Für manche noch ein Ding der Zukunft, für<br />
viele Rheinländer bereits Alltag. Web 4.0 beschreibt<br />
das Internet, in dem reale und virtuelle Welt verschmelzen.<br />
Ein Schlagwort ist in diesem Zusammenhang<br />
die „Augmented Reality“, bei der zum Beispiel<br />
online auf dem Smartphone – oder zukünftig vielleicht<br />
auch in Google Glass – die passenden Informationen<br />
zur realen Welt eingeblendet werden. In der Industrie<br />
sind viele Anwendungsmöglichkeiten für Web 4.0<br />
denkbar: Ein Mechaniker erhält Zusatzinformationen<br />
zum Gerät, das er reparieren soll. Dazu braucht er<br />
nicht per Computer im Internet suchen, sondern seine<br />
Datenbrille erkennt das gesuchte Teil und blendet alle<br />
relevanten Informationen ein. „Schon jetzt sind wir<br />
von ‚intelligenten Dingen‘ umgeben“, sagt Michael<br />
Rosbach. „Man denke etwa an Heizungen oder Rollläden,<br />
die per Fernwartung gesteuert werden können.<br />
Die elektronische Vernetzung von Alltagsgegenständen<br />
wird weiter zunehmen. Die Entwicklung vollzieht<br />
sich schleichend.“ Das könne soweit gehen, dass ein<br />
Auto selbstständig Daten über seine Bauteile sammelt<br />
und eine Mitteilung an die Werkstatt losschickt, wenn<br />
eine Inspektion notwendig ist.<br />
Stichwort Connected Car: Die Anforderungen einer<br />
möglichst umfassenden Vernetzung mit dem Internet,<br />
dem Hersteller, anderen Autos oder der Umwelt<br />
werden die Automobilindustrie noch vor besondere<br />
Herausforderungen stellen. Bereits jetzt ist es aber<br />
schon mithilfe einer Smartwatch möglich, verschiedene<br />
Statusinformationen des Autos abzufragen oder<br />
Navigation und Klimaanlage zu regeln.<br />
Web 4.0 gilt vielen auch als „Internet der Dinge“. Die<br />
Frage dabei bleibt, ob alles was möglich ist, sich auch<br />
durchsetzen wird. Die Vernetzung von alltäglichen<br />
Dingen kann das Leben erleichtern, gleichzeitig macht<br />
sie den Menschen immer abhängiger von Technik.<br />
Der Scopevisio-Vorstand dazu: „Die spannende Frage<br />
lautet: Wer steuert wen? Die Zukunft wird zeigen, ob<br />
und wie die Menschen die neuen Möglichkeiten annehmen<br />
wollen. Es ist allerdings anzunehmen, dass<br />
Technologien, die mehr Bequemlichkeit verheißen<br />
und den Komfort erhöhen, sicherlich Einzug in den<br />
Alltag halten werden.“ Ähnlich sieht es Stefan Althoff<br />
von der Deutschen Telekom: „Wichtig ist dabei jedoch,<br />
den Menschen bei all diesen Neuerungen mitzunehmen,<br />
seinen Bedenken etwa in Richtung Sicherheit<br />
im Netz Rechnung zu tragen.“<br />
Doch Entwicklungen aus dem Rheinland verändern<br />
nicht nur die Kommunikation zwischen Menschen,<br />
sondern bringen auch Innovationen in nicht ganz<br />
naheliegende Bereiche und zeigen so, wie weit das<br />
„Internet der Dinge“ inzwischen das Leben beeinflusst.<br />
Auch in ganz unerwarteten Bereichen: In der<br />
Agrartechnologie beispielsweise ist dieser Trend als<br />
Farming 4.0 oder Precision Farming, zu übersetzen<br />
mit „Präziser Landwirtschaft“, bekannt. Er setzt auf<br />
satellitengestützte Telekommunikation. Der Hintergrund:<br />
Maschinen verbessern selbstständige u<br />
connected car. Die App<br />
„BMW iRemote“ verbindet<br />
die Smartwatch Samsung<br />
Gear S mit den BMW<br />
i-Modellen.<br />
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