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Cruiser Februar 2014

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CRUISER Edition <strong>Februar</strong> <strong>2014</strong><br />

Prominent<br />

Robert De Niro<br />

In «Grudge Match» stieg er jüngst als alternder<br />

Boxer mit Sylvester Stallone in den Ring, in «Malavita»<br />

mimte er den gefährlichen Mafiaboss an<br />

der Seite von Michelle Pfeiffer. Wir kennen ihn<br />

als knallharten Actionhelden («Killer Elite»), als<br />

nuancierten Charakterdarsteller («City by the<br />

Sea»), als überraschenden Komödianten («Little<br />

Fockers»). Für «Der Pate 2» gab’s 1975 den Oscar<br />

als bester Nebendarsteller, für «Raging Bull»<br />

1981 hiess es: bester Hauptdarsteller! Auch im<br />

diesjährigen Goldmännchen-Favoriten «American<br />

Hustle» ist De Niro mit von der Partie,<br />

hat mit 70 Jahren in Hollywood alles erreicht<br />

und sich nun am renommierten Sundance-Festival<br />

von einer ganz neuen Seite gezeigt, als er<br />

den ergreifenden Dokumentarfilm «Remembering<br />

the Artist» über seinen schwulen Vater<br />

Russell Brand<br />

Grammy<br />

Grosser Zirkus bei den Grammys in L.A. Mit<br />

der klassischen sexy Stuhl-Nummer eröffnete<br />

Beyoncé die Show. Moderator LL Cool J gab sich<br />

cool und fand doch herzerwärmende Worte:<br />

Nur Musik kann uns alle zusammenbringen,<br />

kann alle Träume wahr werden lassen, aus Alecia<br />

Moore P!NK machen, aus Ringo Starr eine<br />

Legende. Aus allen, was sie wirklich sein möchten.<br />

Die Crème de la Crème des Pop betrat die<br />

Manege, Macklemore rappte Seifenblasen, Taylor<br />

Swift führte am Piano Stimmakrobatik vor,<br />

Pink turnte hoch oben, Robin Thicke turnte<br />

auf dem doppelten Boden an. Metallica zauberte<br />

mit Lang Lang, Sarah Bareilles mit Carole<br />

King. Katy Perry gab sich als Vampirbraut, Lorde<br />

dressierten entrückt die Indie-Ecke, Daft Punk<br />

beglückte die Electro-Fraktion. Zum grossen Finale<br />

liess Macklemore die Königs-Raubkatzen<br />

aus dem Sack, wurde bei der Performance seines<br />

überragenden Lovesongs «Same Love» von<br />

Mary Lambert, Queen Latifah und Madonna<br />

© pd<br />

vorstellte. Robert De Niro sen. gehört bis heute,<br />

20 Jahre nach seinem Tod, zu den bedeutendsten<br />

abstrakten Malern der USA. Nicht nur das<br />

künstlerische Schaffen, sondern auch private<br />

Turbulenzen sind Thema des Doks. Als Robert<br />

jun. zweijährig war, wurde sich der Vater seiner<br />

Homosexualität bewusst, verliess Frau und<br />

Sohn. «Ich habe das für ihn getan. Ich wollte<br />

Interviews führen, über ihn sprechen und alles<br />

für meine Familie und Enkelkinder bewahren»,<br />

sagte de Niro über sein filmisches Denkmal.<br />

Trotz schwieriger Verhältnisse pflegten Vater<br />

und Sohn stets ein intensives Verhältnis. Robert<br />

de Niro hat auf feinfühlige Art ein Fenster in<br />

sein sonst so behütetes Privatleben geöffnet. (rg)<br />

© pd<br />

Sein zweiter Vorname lautet Provokation. Unschuldig<br />

begann das Enfant Terrible der britischen<br />

Comedy-Szene seine Karriere als Moderator<br />

einer Kindersendung, bevor er 2000 zum<br />

MTV-Aushängeschild wurde, um kurze Zeit später<br />

hochkant rausgeschmissen zu werden, als<br />

er nach 9/11 in Osama Bin Laden-Verkleidung<br />

zur Arbeit erschien. Den nächsten Job verlor er<br />

wegen Vorlesens pornografischer Schriften in<br />

einer Radioshow. Selbstverständlich war jede<br />

Eskapade neuer Treibstoff für den Karrieremotor<br />

des veganen Nymphomanen. Rollenangebote<br />

für Filme und TV-Sendungen flogen ihm<br />

haufenweise zu, seine Autobiografie wurde zum<br />

Bestseller, deren Fortsetzung steht auf der Liste<br />

der in Guantánamo verbotenen Bücher (neben<br />

Shakespeare und Dostojewski). Zwischen esoterischem<br />

Revolutionär und obszönem Junkie,<br />

zwischen Genie und Wahnsinn tritt er in jedes<br />

Fettnäpfchen und in jedes Rampenlicht. Im vergangenen<br />

Herbst sorgte folgendes Geständnis<br />

für Schlagzeilen: Als Brand 2002 für seine damalige<br />

Fernsehshow soziale Tabus hinterfragte,<br />

testete er schwulen Sex, ging in eine Gay-Bar<br />

und fragte, ob er jemandem einen runterholen<br />

sollte. Wenn er nun am 11. <strong>Februar</strong> im Rahmen<br />

seiner «Messiah Complex»-Tour im Zürcher Kongresshaus<br />

gastiert, ist also Vorsicht geboten.<br />

Humor ist, wenn man hingeht und trotzdem<br />

lacht. (rg)<br />

© pd<br />

begleitet. Sie setzten ein Statement gegen homophoben<br />

Hiphop und zollten dem Motto des<br />

Abends, dass Musik Leute zusammenbringt und<br />

dem seines Liedes, dass es nur eine Liebe gibt,<br />

ganz egal, wem sie gilt, gebührend Respekt.<br />

Während des Auftritts tauschten 33 Hetero- und<br />

Homopaare die Ringe. Bei so viel hochkarätiger<br />

Show wurden die prominenten Übergeber des<br />

wichtigsten Musikpreises der Welt beinahe zu<br />

Pausenclowns degradiert. «Royals» ist der beste<br />

Song des Jahres, die Daft Punk-Roboter und<br />

selbstverständlich Macklemore räumten gross<br />

ab. In Erinnerung bleiben wird dennoch hauptsächlich,<br />

wie die Queen einmal mehr die Herzen<br />

öffnete. (rg)<br />

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