Cruiser Juni 2014
Cruiser Juni 2014
Cruiser Juni 2014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Prominent CRUISER Edition <strong>Juni</strong> <strong>2014</strong><br />
Bryan Singer<br />
Cannes <strong>2014</strong><br />
Aktuell absoluter Kino-Kassenschlager: das<br />
jüngste X-Men-Abenteuer. Der Plot ist kompliziert.<br />
In der Zukunft müssen die mutierten Superhelden<br />
zurück in die Vergangenheit reisen,<br />
um nicht nur gegen ihren Aussenseiter-Status<br />
zu kämpfen, sondern einmal mehr, nicht weniger<br />
als die ganze Welt zu retten. Regie führte<br />
Bryan Singer («The Usual Suspects», «Superman<br />
Returns»), in dessem wahren Leben es zurzeit<br />
ähnlich turbulent zu und her geht. Zwar hatte<br />
er sämtliche Promo-Termine für seinen neuen<br />
Film abgesagt, meldete sich dann aber doch<br />
zu Wort und inszenierte ein Coming-out mal<br />
andersrum: Er sei gar nicht schwul, sondern bisexuell.<br />
In den letzten fünf Jahren habe er zwei<br />
Freundinnen gehabt, seine Bindung fürs Leben<br />
werde er aber vermutlich doch mit einem Mann<br />
eingehen. Dies ist nur ein Nebenschauplatz zum<br />
eigentlichen Drama um drastische Anschuldigungen.<br />
Ein heute 31-jähriger Schauspieler<br />
wirft Singer vor, ihn als Teenager mit Drogen<br />
gefügig gemacht und missbraucht zu haben. Damals<br />
lud der Regisseur gemeinsam mit Roland<br />
Emmerich zu den wohl berüchtigtsten Gay-<br />
Partys Hollywoods. Hunderte mehr oder wenige<br />
nackte Twinks vergnügten sich im Pool. Inzwischen<br />
sind einige Fotos im Netz aufgetaucht,<br />
aber was wirklich alles passierte in jenen Nächten<br />
bleibt aber wohl im Dunkeln. Wegen Ungereimtheiten<br />
in den Aussagen des mutmasslichen<br />
Opfers deuten neuste Entwicklungen<br />
Irina Beller<br />
Es ist DER rote Teppich, der vor dem «Palais des<br />
Festivals et des Congrès» ausgerollt wurde, und<br />
der bei den 67. Filmfestspielen von Cannes seinem<br />
Ruf alle Ehre erwies. Kulisse für ein Schaulaufen<br />
grosser Stars, mittlerer Skandale, kleiner<br />
Filmjuwelen. Kinolegenden wie Sophia Loren<br />
und Quentin Tarantino zeigten sich neben internationaler<br />
Prominenz wie Kylie Minogue<br />
oder Heidi Klum den Paparazzi von ihreren besten<br />
Seite. Bereits der Eröffnungsfilm «Grace of<br />
Monaco» mit Nicole Kidman sorgte mächtig für<br />
Schlagzeilen, weil die monegassische Fürstenfamilie<br />
aus Protest gegen die historischen Ungenauigkeiten<br />
geschlossen fernblieb. Viel Wirbel<br />
gab es auch um den Streifen über Strauss-Kahns<br />
Sex-Affären. Pikanterweise spazierte wenige<br />
Tage darauf ausgerechnet Julie Gayet über den<br />
Teppich, die Affäre des amtierenden französischen<br />
Staatschefs. An der Premiere des Animationsstreifens<br />
«How to train your Dragon 2» kam<br />
es zu einem weiteren bizarren Zwischenfall,<br />
als ein Reporter unter die Robe der Schauspielerin<br />
America Ferrera schlüpfte. Ryan Gosling<br />
präsentierte sein Regiedebüt, Nuri Ceylan den<br />
türkischen Siegerfilm. Für das schwule Auge<br />
gab es ebenfalls einiges zu sehen: «Mommy»,<br />
das neue Meisterwerk des kanadischen Wunderkinds<br />
Xavier Dolan, «Foxcatcher», das Ringerdrama<br />
mit Channing Tatum, in dem Steve<br />
Carrell als exzentrischer Mentor brilliert sowie<br />
«Pride», die wahre Geschichte aus den Minen,<br />
Gewinner der «Queer Palm». Der Preis für die<br />
beste Schauspielerin ging an Julianne Moore<br />
im satirischen Thriller «Maps to the Stars», eine<br />
bitterstböse Abrechnung mit der Filmbranche.<br />
Nach allen Skandalen an der Côte d’Azur überaus<br />
passend. (rg)<br />
10<br />
@ pd<br />
@ pd<br />
darauf hin, dass das Verfahren bald eingestellt<br />
wird. Falls sich die Vorwürfe als nichtig erweisen<br />
freuen wir uns schon jetzt auf den nächsten<br />
Singer-Film, denn «Days of Future Past» ist wirklich<br />
ein Kracher. (rg)<br />
@ pd<br />
«Tiere sind bei mir im Schrank besser aufgehoben<br />
als im Wald.» Leider müssen wir das Pelz-<br />
Zitat nochmals abdrucken, diesen «Schnee von<br />
übergestern», schliesslich hat es in einem der legendärsten<br />
TV-Interviews der SRF-Neuzeit zum<br />
Beinahe-Blackout geführt. «Ich stehe jetzt auf<br />
und gehe», sagte die ob des zu warmen Champagners<br />
ohnehin schon echauffierte Irina Beller,<br />
räkelte sich dann aber in ihrem Alptraum aus<br />
Eisprinzessin und Christbaumkugel doch weiter<br />
auf dem Glanz&Gloria-Sofa. Bereits mit Dani<br />
Fohrlers erstem Stirnrunzeln war der Zickenkrieg<br />
eröffnet. Er grub alte Geschichten von<br />
Steak-Attacken aus, warf der Lady vor, zweimal<br />
dasselbe Kleid getragen zu haben, verrechnete<br />
sich im Altersunterschied zu ihrem Multimillionärsgatten<br />
um 20 Jahre. Wer bitte wäre<br />
da nicht ausgerastet? Zur Beruhigung folgte<br />
ein Einspieler aus dem Archiv, in dem Baulöwe<br />
Walter Beller seinem «Schätzeli» sagte: «Du<br />
kannst nie so lange *piep*, wie ich bezahlen<br />
kann.» Dabei wollte sie doch nur über ihr Buch<br />
reden, einen Ratgeber fürs Mr. Rich-Angeln.<br />
Spass empfiehlt sie als Jagdgrund, gibt Weisheiten<br />
wie «Millionären und Strassenbahnen<br />
darf man nicht nachrennen, es kommen immer<br />
wieder neue» preis. Bei der offiziellen Buchpräsentation<br />
im Dolder Grand war das misslungene<br />
Interview bereits Schnee von gestern. Es<br />
gab Cüpli mit Edelsteinen und Bachelor Vujo<br />
stand bewundernd daneben. Dies alles könnte<br />
als Real-Satire auf den Film «How to marry a Millionaire»<br />
verstanden werden, ist es aber (leider)<br />
nicht. Wir werden hier daher nicht weiter über<br />
Irina berichten, versprochen. Ganz egal, was die<br />
Dokusoap «Die Bellers» bringen wird. (rg)