CRUISER08
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CRUISER 0008<br />
editorial & inhalt<br />
Seite 3<br />
Das Sportjahr<br />
Pink Cross und LOS, die Dachverbände der Schwulen und Lesben, haben<br />
2008 zum Jahr des lesbischwulen Sports erklärt. Der CSD Zürich, der nur<br />
gerade eine Woche vor dem Anstoss zur Euro 08 stattfindet, steht unter<br />
dem Motto «offside & mittendrin». Der Weltfussballverband Fifa hat zwar<br />
die «Nicht-Diskriminierung» in den Statuten festgehalten. Und auch der Europäische<br />
Fussballverband Uefa bezieht eindeutig Stellung und fällte ein<br />
erstes Urteil wegen schwulenfeindlicher Äusserungen. Der «Blick» machte<br />
kürzlich im Volk eine positive Stimmung aus: Viele Leser würden sich nicht<br />
daran stossen, wenn ein Fussballstar sich als schwul outen würde. Doch die<br />
Mannschaftssportler selber fürchten das Wort schwul ärger als der Teufel<br />
das Weihwasser und setzen es nur als verdammendes Schimpfwort ein. Eher<br />
wagen Einzelkämpfer – und auch nur vereinzelt und selten genug ein Outing<br />
als Schwuler oder als Lesbe. Baba Ganz hat diesen mutigen Schritt getan<br />
und wird am CSD auf dem Helvetiaplatz den CSD-Besuchern von ihren Erfahrungen<br />
berichten, aber auch ihren Wunsch äussern, «dass die Menschen<br />
erwachen zu einem neuen, freien Bewusst-Sein».<br />
Der diesjährige CSD hat eine starke gesellschaftspolitische Botschaft. Daneben<br />
aber auch hochkarätige Acts sowohl am Strassenfest wie an der offiziellen<br />
CSD-Party. Stolz verkündigen die Verantwortlichen für Unterhaltung<br />
und Party: «Mit diesem Line up gehören wir sicher zu den Top 5 CSD / Prides<br />
in Europa». Einen der Stars haben wir stellvertretend auf die Titelseite gesetzt:<br />
Ari Gold, den «engagiertesten, angesagtesten und bestaussehenden offen<br />
schwul lebende Künstler aus Amerika». Als schwuler Sänger, der sich in<br />
seinen Songs unverblümt zu erkennen gibt, hat er sich in der als homophob<br />
geltenden Musikszene durchgesetzt und einen Namen gemacht.<br />
Der CSD ist das grosse Fest der Gay-Community und ein eingespielter, gut<br />
organisierter Anlass. Ein anderer Anlass, der ebenfalls guter Botschafter<br />
für die Community sein könnte, geht leider seit Jahren nicht mehr über die<br />
Bühne, dümpelte auch schon früher vor sich hin, krankte an den Finanzen<br />
und an der Unlust, ihn neu zu organisieren: Die Wahl eines Mister Gay. Schade,<br />
dass alle Länder rundum Jahr für Jahr einen Mister Gay haben, nur die<br />
Schweiz nicht. Nun gibt’s aber wieder Hoffnung. Zu hoffen bleibt, dass die<br />
Sache nicht an Rechts- und Machtansprüchen scheitert.<br />
Unsicher ist auch die Zukunft der Shaft-Männernacht im Labitzke in Zürich.<br />
Diesmal steht der Partynacht aber nicht direkt die Zürcher Polizei im Weg.<br />
Das Labitzke kämpft gegen Lärmklagen eines Anwohners.<br />
Die Euro 08 ist in aller Munde. Es gibt aber noch eine andere EM, deren Spiel<br />
von vielen Schwulen verfolgt wird: Eurovision Song Contest, die EM der Herzen<br />
– und der schrägen Töne, dieses Jahr in Belgrad. Start am 20 Mai.<br />
Bereits gestartet hat in Zürich der «warme mai», der Kulturmonat mit seinem<br />
reichhaltigen Angebot.<br />
«offside & mittendrin» 4<br />
Der CSD Zürich findet nur gerade eine Woche<br />
vor dem Anstoss zur Euro 08 statt. Sport verbindet<br />
– aber nicht immer, auch im Jahr der<br />
Euro 08 nicht. Besonders die Fussballwelt tabuisiert<br />
nach wie vor alles Homosexuelle. <br />
«Sex & the City: The Movie» 5<br />
Es gab kaum eine Serie, die das Publikum so<br />
sehr begeisterte wie «Sex & the City». Das Grossstadtmärchen<br />
verlangte nach einer Fortsetzung.<br />
Ab Ende Mai können nun die amourösen<br />
Abenteuer der vier New Yorkerinnen im Kino<br />
weiterverfolgt werden.<br />
Die andere EM 6<br />
Vor den Bällen werden Noten jongliert. Der 53.<br />
Eurovision Song Contest, erstmals verteilt auf<br />
drei Abende, bietet Altes und Neues, Lustiges<br />
und Ernstes, Engel und Eintagsfliegen. Für 3<br />
Minuten ist jeder Traum möglich. <br />
Ungewisse Zukunft für die Männernacht 8<br />
Seit bald fünf Jahren organisiert ein eingespieltes<br />
Fünferteam die Shaft Männernacht an der<br />
Albulastrasse. Ob die nächsten Parties stattfinden<br />
können, steht derzeit noch nicht fest. Das<br />
Labitzke kämpft gegen Lärmklagen eines Anwohners.<br />
Zoff um Mr. Gay 21<br />
Party-Veranstalter Oliver Eschler will wieder<br />
einen Mr. Gay wählen lassen. Über die ersten<br />
Wahlen seit vier Jahren tobt jetzt aber in Zürich<br />
der Zickenkrieg: Die früheren Organisatoren<br />
Farah de Tomi und Luis Pestana fühlen<br />
sich übergangen.<br />
Ich wünsche einen schönen Mai.<br />
Martin Ender, Herausgeber<br />
Jetzt will ich’s wissen! 23<br />
«Mission Possible» ist abgeschlossen. Die Aids-<br />
Hilfe Schweiz dankt allen, die mitgemacht haben.<br />
Die Prävention geht aber weiter, und zwar<br />
unter dem Motto «Jetzt will ich’s wissen!» Die<br />
Aids-Hilfe gibt Gutscheine ab für eine kostenlose<br />
Beratung mit HIV-Test.<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 62, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber,<br />
Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach, Roman Ulrich<br />
Grafik / Layout / Litho: pixelprinz, Deny Fousek, Linus Schneider, Spinnereistrasse 10, 8135 Langnau a.A. / Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 62, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich