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Gipfelbuch 2006 - DAV Zittau

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Berichte<br />

50 Hm unter dem Gipfel mussten wir eine Gletscherspalte überqueren. Über dieser lag eine Leiter mit<br />

2,50 m Länge. Die Spalte war aber ca. 3 m breit und 15 m tief, also hatte man am frei schwebenden Ende<br />

ein Seil befestigt und dieses mit einer Bandschlinge an einem Eisblock einfrieren lassen. Eine wackelige<br />

Sache!<br />

Um 7.00 Uhr, nach 1.300 Hm und 8 Std. quälen und schnaufen, standen wir, das Team 1, Uli, Bernd,<br />

Segundo und ich, auf dem Gipfel des Cotopaxi. Mit 5.897 m ist er der höchste aktive Vulkan der Erde. In<br />

dem Blick auf die umliegenden Berge und Vulkane, sowie in dem einmaligen Blick auf das von Eis<br />

gerahmte Kratermaul, fand ich die Antwort auf meine Fragen nach dem Warum, Weshalb, Wieso. Wegen<br />

der „Momente der Schönheit, Momente des Erhabenen, Momente der inneren Einkehr – Momente des<br />

Glücks eben“ (Hans Kammerlander). Nach einer ausgiebigen Fotosession traten wir den Abstieg an. Wieder<br />

im Camp angekommen, war mir klar, was es kostete, den Cotopaxi geschafft zu haben. Ein Cerveza für<br />

Uli! Und Zisch und Klack und weg!!!<br />

301204<br />

Nach dem Frühstück verließen wir den Cotopaxi-Nationalpark in Richtung Latacunga, wo wir einen dieser<br />

vielen Indiomärkte besuchten. Da gibt’s nix, was es nicht gibt und das alles auf den Straßen unter freiem<br />

Himmel. In hunderten von kleinen Ständen verkaufen die bunt gekleideten Indios alles Mögliche an<br />

Krimskrams. Wie bei ALDI, Penny, OBI & Co. Nur ein „bissl anders“. Der volle Wahnsinn!<br />

Weiter ging die Reise nach Ambato, über einen 4.200 m hohen Pass ins Chimborazo Basecamp von Marco<br />

Cruz. Unterwegs zu diesem Pass begegneten uns am Straßenrand immer wieder kleine vermummte Gestalten<br />

(Kinder), welche die Straßen versperrten. Ein Durchkommen war nicht möglich, denn die riesigen<br />

Steine oder Baumstämme hätten unseren Bus stark beschädigt. Aber gegen Abgabe eines „Wegezolls“ von<br />

einigen wenigen Cent wurden die Hindernisse beiseite geräumt. Dies sei so Brauch am 30. und 31.12.<br />

erklärte Marco Cruz.<br />

311204<br />

Zeit zum Ausruhen und Relaxen, oder aber auf Entdeckungstour zu gehen. Zunächst beobachteten wir<br />

Lamas und Alpacas. Dann fanden Uli und ich doch tatsächlich einen feinen 5 m hohen Boulderfelsen.<br />

Schnell war da ein Weg nach oben gefunden. Nun ging es ans Umsetzen.<br />

Man musste sich an einer kleinen Rippe über einen Überhang ziehen, aufstehen und an einer Reibung<br />

hoch laufen. Nach einigen geglückten Versuchen setzte ich mich in die Wiese und sah Uli bei seinen Versuchen<br />

zu. Er landete immer wieder im „Grünen“, wo ich’s mir inzwischen bequem gemacht hatte. Nach<br />

unserer Schätzung war’s ne VIII a.<br />

Gegen 21.00 Uhr stiegen wir wieder in unseren Bus, der uns zur Carellhütte (4.800 m) brachte. Das<br />

Abenteuer Chimborazo begann. 22.00 Uhr Abmarsch.<br />

010105<br />

Es war kurz nach Mitternacht und wir hatten noch 1.000 Hm vor uns. Kurz mit einem Schluck Tee auf’s<br />

neue Jahr angestoßen und weiter. Laufen, laufen, laufen...! Um 6.30 Uhr erreichten wir den Vorgipfel, ein<br />

riesiges Plateau. Nun noch etwa eine halbe Stunde auf gleicher Höhe und dann nochmals die letzten 90 Hm<br />

überwinden. Um 7.15 Uhr standen wir, das Team 1, auf dem Gipfel des Chimborazo. Mit seinen 6.310 m<br />

ist er der höchste Berg Ecuadors. Zum ersten Male auf unserer Tour zeigte die Sonne nicht ihr breites<br />

Grinsen. Ihr sei’s verziehen! Uns blies ein Wind von Stärke 3 – 4 um die Ohren, bei minus 10° C etwas<br />

unangenehm. Nebel versperrte uns leider jegliche Sicht. Wir waren die Jahresersten und es gab an diesem<br />

Tag auch keine Zweiten mehr!<br />

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