Gipfelbuch 2006 - DAV Zittau
Gipfelbuch 2006 - DAV Zittau
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langsam, Peter bestimmt das<br />
Tempo, er hat sich von seinen<br />
Magenproblemen noch nicht<br />
richtig erholt. Nach einer kurzen<br />
Teepause erreichen wir in<br />
diesem ermüdenden Trott irgendwann<br />
Pangla, ein Zwei-<br />
Höfe-Nest mit Yakweiden, wo<br />
wir Mittag essen. M.B. drängt<br />
zum Weitergehen, der Weg<br />
zum heutigen Tagesziel nach<br />
Gokyo ist noch weit. Flussaufwärts<br />
am Dudh Koshi entlang,<br />
erst links, nach einer klapprigen<br />
Brücke dann rechts, erreichen<br />
wir in knapp 4700 m<br />
Höhe den ersten See unterhalb von Gokyo. Ein Entenpaar schwimmt auf dem Gletscher-See, finden die<br />
hier was zu fressen? Weiter geht es zum zweiten und auch dritten nun zugefrorenen See (4790 m), an dem<br />
wir unsere Zelte aufbauen. Wir waren fast 9 Stunden unterwegs. Die Sonne verschwindet hinter den Bergen<br />
und es wird sofort furchtbar kalt. Die zwei Kerzen im Essenzelt gaukeln Gemütlichkeit vor. Unser<br />
Hund versucht sich unter dem Tisch für die Nacht einzurichten. Wir verschwinden bald, fast vollständig<br />
für die morgige Bergtour angezogen, in den Schlafsäcken. Die Nacht ist sternenklar, zur Kälte kommt am<br />
Morgen noch Sturm.<br />
Montag, 11 April<br />
Endlich 6:00 Uhr, es gibt heißen Tee. Diesmal geht das Anziehen schnell, wir<br />
haben ja schon alles an. Frühstück dauert auch nicht lange, zum Sitzen ist es<br />
zu kalt. 7:00 Uhr beginnen wir mit dem Aufstieg zum Gokyo Ri. Der Hund ist<br />
mit dabei. Der Tag ist sonnig und klar, aber sehr stürmisch. Wir kommen gut<br />
voran – vor uns sind allerdings schon einige Gruppen unterwegs. Entweder der<br />
Sturm oder eine im Abstieg befindliche Gruppe löst Steinschlag aus. Glücklicherweise<br />
wird niemand getroffen. Unser Hund schließt sich verständlicherweise<br />
einer absteigenden Truppe an. Den 5400 m hohen Gipfel erreichen wir<br />
nach drei Std. Gehzeit.<br />
Am Gipfelsteinmann befestigt Astrid tibetische Gebetsfahnen, die im Sturm ihre<br />
Arbeit verrichten. Die Aussicht ist traumhaft. Neben den vielen 6- und 7-Tausendern,<br />
sind die 8-Tausender Cho Ou, Everest, Lothse und Makalu zum Greifen<br />
nahe. Schlimmer werdende Orkanböen treiben uns vom Gipfel. Im Lager<br />
werden wir mit heißem Tee empfangen. Wir wollen heute noch weiter ins Tal<br />
hinunter nach Luza (4300 m).<br />
Sachen packen und los geht’s. Nach 3 Std. Marsch sind wir am Tagesziel. Die<br />
Zelte sind von den Trägern schon aufgebaut. Immer noch oder schon wieder<br />
ist es kalt. Das Abendbrotessen fällt entsprechend kurz aus, um 19:00 Uhr liegen<br />
wir eingemummelt in unseren Schlafsäcken.<br />
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