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Gipfelbuch 2006 - DAV Zittau

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uns die Tour weiter über die Magistrale zur Vosecker-Baude. Am Anfang des Weges motivierte mich Heiko<br />

mit den Worten „An der Vosecker-Baude gibt es Kaffeetrinken.“ Die Strecke war zumindest heut noch niemand<br />

gegangen, so dass wir wieder spuren durften. Das Wetter meinte es gut mit uns. Die Sonne schien,<br />

kein Nebel, kein Wind, nicht allzu kalt, nur immer wieder viele dicke Flocken von oben. Wir stapften weiter<br />

bis irgendwann ein Schild kam: „8,5 km Voseca Bouda“ – es war bereits fortgeschrittener Nachmittag.<br />

Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis wir ankommen würden. Wie lange ahnte zu dem Zeitpunkt<br />

wohl niemand. Die Schneewolken verdichteten sich so nach und nach und die Dämmerung setzte ein.<br />

Gegen 18.30 wurde es so finster, dass wir die Stirnlampen rausholten. So viel zum Thema: Da gibt es Kaffeetrinken…<br />

Nun hieß es, sich von Stange zu Stange zu tasten. Nach einiger Zeit stießen wir auf ein rotes<br />

Blechschild in V-Form. Deutliches Zeichen dafür, dass die Baude nicht mehr weit sein konnte. Hoffnung<br />

und Erleichterung machten sich in mir breit. Aber das sollte wieder vergehen, als wir auch nach längerem<br />

Ausschwärmen und Suchen die nächste wegweisende Stange nicht mehr fanden. Nun hieß es auch noch<br />

sich auf den Orientierungssinn verlassen. Werner, Ulf und Uli kannten sich in der Gegend gut aus, so dass<br />

wir nach einer weiteren Stunde (oder mehr??? – ich weiß es nicht) auf ein freies Feld stießen und kurz<br />

darauf auf den zweiten Zuweg zur Vosecker-Baude. Nur noch 15 min und wir hatten endlich unser Ziel<br />

erreicht. Es war 20.30 Uhr. Die Tür war natürlich zu, aber nach einem Klopfen wurde uns geöffnet. Nach<br />

kurzer Zeit erhielten wir viel zu trinken und reichlich zu essen. Ich für meinen Teil verkroch mich sofort<br />

nach dem Essen in mein Bett, um schon zu schlafen, bis die beiden Schnarcher, die sich mit mir das Zimmer<br />

teilten, kamen. Hat leider nicht geklappt… Die anderen erfreuten sich noch an so manchem Glas<br />

Bier an diesem Abend, wie mir im Nachhinein berichtet wurde.<br />

Nach einer erholsamen Nacht<br />

gab es kurz nach 8 Uhr Frühstück<br />

im Finstern, da die Baude<br />

bis zum 2. Stock zugeschneit<br />

war und der Strom leider erst<br />

später eingeschaltet wurde.<br />

Nachdem wir uns gestärkt hatten<br />

und jeder seine Blessuren so<br />

versorgt hatte, dass er wieder<br />

losfahren konnte, begannen wir<br />

unseren Rückweg. Irgendwie<br />

hatten wir gehofft, die Spuren<br />

vom vergangenen Abend noch<br />

zu sehen, aber es hatte die ganze<br />

Nacht hindurch geschneit – keine Chance irgendwas zu erkennen oder zu nutzen. Nun hieß es neue<br />

Spur treten inmitten der weißen Pracht. Bergab ging es ja erfreulicherweise nicht so schwer wie bergauf.<br />

Auf dem Weg nach Harrachov hinab kam uns dann ein Räumfahrzeug entgegen. Juhu! Freie Fahrt hinunter.<br />

Halb zwölf hatten wir Harrachov fast hinter uns gelassen und nutzten eine kleine Imbisstube, um die<br />

Energiereserven für den Aufstieg aufzufüllen. Dieser sollte sehr anstrengend werden. Der erste Teil ließ<br />

sich noch ganz gut an. Dann kam eine Überraschung à la Uli: mit Langläufern eine kleine Abfahrtspiste<br />

runter. Ich entschied mich dafür, die Ski zu tragen. Das ging irgendwie schneller… Doch dann sollte es<br />

richtig schlimm werden. Pappschnee ohne Ende und das auch noch bergauf. 14,5 km lagen noch vor uns.<br />

Ich hoffte inständig, dass die Temperatur nach oben hin kälter werden und es nicht mehr so stark kleben<br />

würde. Nachdem wir ein ganzes Stück durch den Pappschnee gestapft waren, ging es tatsächlich besser<br />

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