Naturparkplan Holsteinische Schweiz - Naturpark Holsteinische ...
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8.5 Kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungen<br />
Kulturelle Infrastruktur<br />
Im Zentrum des kulturellen Lebens stehen die Städte Plön und Eutin. Insbesondere Eutin,<br />
das aufgrund der unzähligen Rosen an den pitoresk anmutenden Altstadthäusern den<br />
Beinamen Rosenstadt trägt, kann auf eine reiche kulturelle Vergangenheit zurückblicken.<br />
Es ist die Geburtsstadt des Komponisten Carl Maria von Weber und war Wohnsitz der<br />
Dichter Friedrich Gottlieb Kloppstock und Johann Heinrich Voß. Um 1800 trafen hier<br />
Dichter, Philosophen, Theologen, Baumeister und Maler zusammen. Vom Wasserturm<br />
aus, der als Aussichtsturm genutzt wird, eröffnet sich der Blick auf die Stadt, das<br />
Schloss und die Landschaft der <strong>Holsteinische</strong>n <strong>Schweiz</strong>.<br />
Das direkt am Großen Eutiner See gelegene Eutiner Schloss mit seiner vom<br />
Schlossgarten umgebenen vierflügeligen Anlage ist vom Mittelalter bis ins 19.<br />
Jahrhundert zu seiner heutigen Gestalt gewachsen. Es diente als Residenz der<br />
Fürstbischöfe von Lübeck, der Oldenburger (Groß-) Herzöge und fungiert heute als<br />
Museum und als kultureller Mittelpunkt der Stadt Eutin.<br />
Der unter Denkmalschutz stehende Eutiner Schlossgarten hat seine Ursprünge im frühen<br />
16. Jahrhundert. Ab 1716 wurde er nach dem Modell des französischen Barockgartens<br />
gestaltet. 60 Jahre später entstand ein Englischer Landschaftsgarten, der bis heute in<br />
nahezu unveränderter Form erhalten geblieben und Bewohnern sowie Besuchern<br />
zugänglich ist.<br />
Das Plöner Schloss, eines der größten Schlösser Schleswig-Holsteins und das<br />
Wahrzeichen der Stadt Plön, wurde in den Jahren des Dreißigjährigen Krieges zwischen<br />
1633 und 1636 im Stil der Spätrenaissance erbaut. Seine Geschichte ist wechselhaft,<br />
so diente es als Kadettenanstalt für das Offizierkorps der preußischen Armee, als<br />
Nationalpolitische Erziehungsanstalt zur Zeit des Nationalsozialismus und als Internat.<br />
Heute gehört das Schloss der Fielmann Akademie und fungiert als Ausbildungsstätte für<br />
Augenoptiker. Die rekonstruierte Kapelle, der Rittersaal und die herzoglichen Gemächer<br />
sind für Besucher zugänglich. Am Rande des Schlossgebietes liegt noch das<br />
Prinzenhaus, ein Rokoko-Bau, der sich durch aufwendige Stuckarbeiten, Decken- und<br />
Wandmalereien auszeichnet.<br />
Im <strong>Naturpark</strong>gebiet existieren zahlreiche weitere Schlösser, Guts- und Herrenhäuser wie<br />
das Jagdschlösschen am Ukleisee oder das Gut Rothensande bei Malente. Letzteres<br />
wurde als Drehort der mehrteiligen Immenhof-Kinofilmreihe aus den 1950er bis 1970er-<br />
Jahren bekannt. Da es sich in Privatbesitz befindet, ist es jedoch nicht öffentlich<br />
zugänglich. Stattdessen kann das eigens eingerichtete Immenhof-Museum besucht<br />
werden (vgl. Anhang 15).<br />
Das Gut Stockseehof ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in der <strong>Holsteinische</strong>n<br />
<strong>Schweiz</strong>. Zu dem rund 700 Jahre alten, klassizistischen Herrenhaus gehört eine<br />
Parkanlage mit Teichen und altem Baumbestand, umgeben ist es von üppigen<br />
Obstplantagen. Gutshaus und Garten sind Austragungsort verschiedener<br />
Veranstaltungen wie Konzerten, Weihnachtsmärkten oder Bauernmärkten. Zu der<br />
KONTOR 21 Ɩ <strong><strong>Naturpark</strong>plan</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> 89