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Treffpunkt.Bau 4/2015

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OEM<br />

Im Unternehmergespräch<br />

Lars Lorberg verantwortet den deutschen<br />

Vertrieb für Swebor Stål von<br />

Krefeld aus.<br />

IVB<br />

IVB<br />

Verschleißbleiche sind zweifellos<br />

vielseitige Produkte, wenn<br />

es um die Instandhaltung von<br />

<strong>Bau</strong>maschinen geht. Meist ist<br />

im Winter die Zeit für Revisionsarbeiten,<br />

um die Gebrauchsspuren<br />

zu beseitigen. Auch bei der Erstausrüstung von <strong>Bau</strong>maschinen<br />

setzen Hersteller auf verschleißfeste Bleche. <strong>Treffpunkt</strong> <strong>Bau</strong> sprach<br />

mit Lars Lorberg, der den deutschen Vertrieb für Swebor Stål koordiniert.<br />

Swebor produziert in Schweden unter anderem Verschleißbleche,<br />

Messerstahl, Verschleißstreifen, Aufschweißstege und Sonderprofile.<br />

Der Markt für verschleißfeste Stähle ist stets in Bewegung. Erklären<br />

Sie unseren Lesern, wie sich Swebor auf dem deutschen Markt aufgestellt<br />

hat?<br />

Swebor liefert die in Schweden hergestellten Produkte ja bereits seit<br />

1984 erfolgreich nach Deutschland, BENELUX sowie Österreich und<br />

die Schweiz. Der Vertrieb erfolgte damals hauptsächlich über ausgewählte,<br />

lagerhaltende Großhändler und OEMs, die unsere Produkte<br />

entweder anonym oder unter eigenen Markennamen weiterverkauften.<br />

Darüber hinaus arbeitete Swebor etliche Jahre als Lohnveredler<br />

für bekannte Stahlwerke. Insofern haben wir es in der Anfangsphase<br />

im Vergleich zu anderen Qualitätsanbietern verpasst, unsere<br />

Markennamen am Markt zu etablieren. Dieses versuchen wir jetzt<br />

seit einigen Jahren nachzuholen und so mancher Anwender, der<br />

noch nie zuvor von einem SWEBOR500 gehört hat, ist überrascht,<br />

dass er ihn schon häufig eingesetzt bzw. verbraucht hat.<br />

… dann bedeutet dies, dass ab jetzt keine OEM Markennamen mehr<br />

auf dem Material stehen und nur noch unter Swebor verkauft wird?<br />

Das ist auf jeden Fall unser Ziel. Wir wollen als Produzent besser<br />

wahrgenommen werden und unsere Produkte sollen für die Verbraucher<br />

leichter zu identifizieren sein. Dazu haben wir in einem<br />

ersten Schritt unsere alten Markennamen wie z. B. SB-50, aus denen<br />

weder der Hersteller noch die Güte unmissverständlich hervorging,<br />

durch wiedererkennbare Bezeichnungen wie SWEBOR500 ersetzt.<br />

Auch die Kennzeichnung unserer Produkte spielt in dieser Hinsicht<br />

eine große Rolle. Dies ist aber nicht nur eine Frage der Farbmarkierung,<br />

sondern auch eine vertriebspolitische Aufgabe. In diesem<br />

Zusammenhang fassen wir kooperierende Unternehmen in einem<br />

Netzwerk, dem Swebor Stål Sales Network, zusammen. Diese verpflichten<br />

sich, unsere Produkte zu bewerben und unter unserem<br />

Markennamen zu verkaufen. Als Gegenleistung hierfür bieten wir<br />

ein umfangreiches Supportpaket. Über die Aufnahme in das Netzwerk<br />

entscheidet die Firma IVB, die als Exklusivvertretung der Swebor<br />

Stål auftritt. Zum heutigen Zeitpunkt decken wir schon große<br />

Gebiete ab aber es gibt natürlich auch noch einige Regionen, die<br />

nicht besetzt sind.<br />

Swebor Stål produziert ja bereits seit 1982 und gehört damit fast<br />

schon zu den Pionieren der Verschleißstähle. Welche besonderen<br />

Fertigungsverfahren bietet Swebor seinen Kunden?<br />

Zumindest bei den verschleißfesten Stabprodukten wie Messerstählen<br />

oder Verschleißstreifen kann man sagen, dass wir ein Produzent<br />

der ersten Stunde sind, und tatsächlich liegt unser Qualitätsvorteil<br />

in einer damals umgesetzten Idee. Der Hintergrund hierzu liegt in<br />

der Tatsache, dass beim thermischen Trennen von verschleißfesten<br />

Stählen unweigerlich Hitze in das bereits vergütete, gehärtete Material<br />

eingebracht wird. Diese Hitze verursacht in der sogenannten<br />

Wärmeeinflusszone, die je nach Trennverfahren unterschiedlich<br />

groß ist, einen Härteverlust, der z. B. beim Abbrennen der Fase von<br />

Messerstählen ausgerechnet in der Hauptverschleißzone auftritt.<br />

Geringere Standzeiten und höhere Instandhaltungskosten sind das<br />

Resultat hieraus. Diese Materialschwächung vermeiden wir durch<br />

die Verlegung des Vergütungsprozesses an das Ende der Produktionskette.<br />

Mit der Umsetzung dieses Gedankens war Swebor Stål<br />

mit der erste Anbieter, der sämtliche Bearbeitungsschritte vor dem<br />

Vergüten durchführte und somit eine Verschleißqualität am Markt<br />

etablierte, die eine gleichbleibend hohe Härte von der Materialoberfläche<br />

bis in den Kern garantierte. Heute sind wir in der Lage,<br />

nicht nur die am Markt gängigen Standardabmessungen in bester<br />

Qualität anzubieten, sondern auch sämtliche Abmessungen mit einem<br />

Querschnitt von bis zu 990x90 mm.<br />

Um den steigenden Kundenansprüchen in Form von gleichbleibender<br />

Materialgüte und -härte gerecht zu werden, sind besondere Produktionstechniken<br />

und Qualitätskontrollen notwendig. Wie garantieren<br />

Sie Ihren Kunden die geforderten Eigenschaften?<br />

Der Markt hat sich über die letzten Jahrzehnte hinweg hinsichtlich<br />

der Qualitätsanforderungen stark verändert. Reichte es in den 90er<br />

Jahren noch aus, eine gewisse Härte des Materials zu garantieren,<br />

wird heute zusätzlich großer Wert auf die Oberflächenqualität, die<br />

Ebenheit und die Einhaltung engerer Toleranzen gelegt. Mit der<br />

ISO-Zertifizierung wird uns eine qualitätsorientierte Produktion formal<br />

bescheinigt. Allerdings müssen wir unsere Produktionsanlagen<br />

stetig weiterentwickeln, um konkurrenzfähig zu bleiben. Vor Kurzem<br />

wurde z. B. unsere Vergütungsanlage generalüberholt. Sie erlaubt es<br />

uns, die seit fast 33 Jahren gewonnenen Erfahrungen im Bereich des<br />

Härtens von Stahl auch vollkommen anzuwenden, indem man nun<br />

unterschiedliche Parameter feinjustieren kann, um etwaige Unterschiede<br />

in der Zusammensetzung des Vormaterials auszugleichen<br />

und dadurch gleichbleibende Vergütungsergebnisse zu erzielen.<br />

Darüber hinaus erzielen wir dadurch standardmäßig nahezu feinebene<br />

Ergebnisse bei unseren Blechen und stellen eine gut laserfähige<br />

Oberfläche sicher. Diese Weiterentwicklung hat dazu geführt,<br />

dass wir seitdem auch beschussfeste Bleche produzieren können,<br />

die extremste Anforderungen an gleichbleibende Qualität stellen.<br />

Mit unserer fortlaufenden Qualitätskontrolle, die an mindestens<br />

10% der reell gelieferten Produkte durchgeführt wird, zertifizieren<br />

wir dies auch gerne unseren Kunden.<br />

<strong>Treffpunkt</strong> <strong>Bau</strong> berichtet nicht nur an Großunternehmen. Welche<br />

kundenspezifischen Lösungen können Sie kleinen und mittelständischen<br />

Betrieben bieten?<br />

Wir haben uns in den letzten Jahren speziell auch auf die Bedarfe<br />

von kleineren Unternehmen eingerichtet und unterhalten zurzeit<br />

mehrere Fertigwarenlager. Von hier aus können wir kleinere Mengen<br />

zu günstigen Preisen und mit kurzen Lieferzeiten anbieten. Darüber<br />

hinaus werden kundenspezifisch angefertigte Verschleißteile,<br />

wie z. B. gebohrte Unterschraubmesser über die regionalen Partner<br />

unseres Vertriebsnetzwerkes angeboten. Dabei gehen wir auch gerne<br />

auf die speziellen Bedürfnisse der Kunden ein und beraten diese.<br />

OEM<br />

04.<strong>2015</strong> . TREFFPUNKT BAU<br />

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