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32<br />
M e d i Z i n<br />
DIm Freiburger St. Josefskrankenhaus<br />
wurde die<br />
bisherige Chefärztin der<br />
Abteilung für Frauenheilkunde,<br />
Dr. Irmgard Posch (65) im Rahmen<br />
einer Feierstunde in den Ruhestand<br />
verabschiedet und für ihr<br />
erfolgreiches Wirken gewürdigt.<br />
Als Nachfolger wird Dr. Christoph<br />
Jäger (39) der Abteilung vorstehen,<br />
während Chefarzt Dr. Ulrich<br />
Lattermann (56) weiterhin die<br />
Geburtshilfe und Perinatologie<br />
leiten wird.<br />
Ko M p et e n Z<br />
Hoffnung bei<br />
Bluthochdruck<br />
Herz-Zentrum Bad Krozingen bietet neues Therapieverfahren an:<br />
Überaktive Nierennerven werden per Katheder „ausgeschaltet“<br />
Bei Bluthochdruck ist die egulierung<br />
des sympathischen<br />
Nervensystems gestört. Für<br />
Patienten, bei denen unterschiedliche<br />
blutdrucksenkende Medikamente<br />
bisher nur unzureichend geholfen haben,<br />
besteht jetzt die Möglichkeit mit<br />
dem Verfahren der sogenannten<br />
Hochfrequenzablation die überaktiven<br />
Nierennerven, die den Bluthochdruck<br />
mitverursachen, per Katheter<br />
auszuschalten.<br />
Hoher Blutdruck ist die Volkskrankheit<br />
schlechthin und häufigste<br />
Todesursache in Deutschland. Viele<br />
Betroffene kennen ihr erhöhtes Risiko<br />
nicht und kommen oft erst<br />
dann zum Hausarzt oder in ein<br />
Krankenhaus, wenn schon Gesundheitsschäden<br />
bestehen. So geht man<br />
davon aus, dass nur ca. 50% der<br />
Bluthochdruckfälle entdeckt und<br />
nur ca. 20 % der Bluthochdruckfälle<br />
adäquat behandelt werden.<br />
IN MEDIZIN<br />
Best of<br />
ZaS<br />
Medizin<br />
2010<br />
Chefarztwechsel<br />
St.Josefskrankenhaus. Dr. Christoph Jäger folgt der in den Ruhestand<br />
gehenden Chefärztin Dr. Irmgard Posch in der Frauenheilkunde<br />
Nach dem Studium der Medizin in<br />
Tübingen, Würzburg und München<br />
absolvierte Dr. Jäger seine Facharztausbildung<br />
an der Universitätsfrauenklinik<br />
Ulm, wo er später auch viele<br />
Jahre als Oberarzt tätig war. Bereits<br />
vor seiner Ernennung zum<br />
Chefarzt im Regionalverbund kirchlicher<br />
Krankenhäuser (RkK) arbeitete<br />
Dr. Jäger als Belegarzt am ebenfalls<br />
zum Klinikverbund gehörenden<br />
Freiburger St. Elisabeth-Krankenhaus.<br />
Prof. Dr. Rolf Kreienberg,<br />
Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik<br />
Ulm und Präsident der<br />
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe e. V. ließ es<br />
sich nicht nehmen, der Feierstunde<br />
persönlich beizuwohnen und die<br />
herausragende, in zehn Jahren gemeinsamer<br />
Zusammenarbeit erworbene,<br />
fachliche Qualifikation hervorzuheben.<br />
Im Hinblick auf den für<br />
Patienten sich bietenden Nutzen betonte<br />
Helmut Schillinger, Geschäftsführer<br />
der RkK gGmbH: „Mit der Erfahrung<br />
aus 10-jähriger verantwortlicher<br />
Tätigkeit bei einem<br />
Maximalversorger und dem erfolgreichen<br />
Aufbau einer eigenen gynäkologischen<br />
Praxis<br />
bringt Dr. Jäger optimale<br />
Voraussetzung eine noch<br />
intensivere Vernetzung<br />
ambulanter und stationärer<br />
Bereiche mit“. Dazu gehöre<br />
auch ein kooperatives<br />
Miteinander von<br />
Haupt- und Belegabteilungen.<br />
Die Regionalverbund<br />
kirchlicher Krankenhäuser<br />
(RkK) gGmbH ist mit jährlich<br />
über 25.000 stationären Patienten<br />
der größte außeruniversitäre Gesundheitsdienstleister<br />
in Südbaden.<br />
Zum Verbund gehören das St. Josefskrankenhaus,<br />
das Loretto-Krankenhaus<br />
und das St. Elisabeth-Krankenhaus<br />
in Freiburg sowie das Bruder-Klaus-Krankenhaus<br />
in<br />
Waldkirch. Ergänzt wird das Angebot<br />
durch das stationäre Hospiz Karl<br />
Josef gGmbH in Freiburg. Der RkK<br />
steht für eine von christlichen Werten<br />
getragene Erhaltung und<br />
Wiederherstellung der Gesundheit in<br />
Verbindung mit höchstem medizinischem<br />
und pflegerischem Anspruch.<br />
Für Patienten mit einem Blutdruck<br />
über 160 mmHg (bzw. einem Blutdruck<br />
von über 150 mmHg mit Diabetes<br />
mellitus Typ 2), bei denen sich<br />
trotz Einsatzes von drei Blutdruck senkenden<br />
Medikamenten keine Besserung<br />
erzielen lässt, steht das neue Therapieverfahren<br />
zur Verfügung. In einem<br />
30 bis 60 Minuten dauernden<br />
Kathetereingriff in örtlicher Betäubung<br />
durch die Leistenarterie kann der<br />
Blutdruck nachhaltig gesenkt werden.<br />
Der Eingriff erfolgt in beiden Nierenarterien.<br />
Vor dem Hintergrund, dass<br />
die Betroffenen bisher häufig fünf oder<br />
mehr verschiedene Präparate täglich<br />
ohne ausreichenden Erfolg einnehmen<br />
müssen, betont der Chefarzt der Angiologischen<br />
Abteilung, Professor Dr.<br />
Thomas Zeller: „Die Blutdruckeinstellung<br />
lässt sich durch dieses Verfahren<br />
langfristig deutlich verbessern und dadurch<br />
potentiell auch die Anzahl der<br />
Medikamente senken“.<br />
"Ich war richtig fertig, hatte Schlafstörungen,<br />
starke Kopfschmerzen,<br />
innere Unruhe und war kaum noch<br />
belastbar. Bis zu sieben unterschiedliche<br />
Medikamente waren<br />
verordnet und die Blutdruckwerte<br />
lagen oft bei 220", beschreibt ein betroffener<br />
Patient die Situation vor<br />
der neuen Therapie. Heute, drei Monate<br />
nach der Ausschaltung der<br />
überaktiven Nerven, fühlt er sich<br />
sehr gut, schläft wieder besser, hat<br />
keine Kopfschmerzen mehr, die innere<br />
Unruhe ist weg und die Blutdruckwerte<br />
liegen bei 128 zu 79<br />
mmHg. Vom Eingriff selbst hat er<br />
wenig gemerkt. Durch Zufall wurde<br />
festgestellt, dass diese Methode sich<br />
auch positiv auf Stoffwechselstörungen,<br />
wie Diabetes mellitus, auswirken<br />
kann. Somit hofft man, eine<br />
neue Behandlungsmöglichkeit bei<br />
Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus<br />
oder Niereninsuffizienz gefunden zu<br />
haben.<br />
n www.herzzentrum.de<br />
Das Schulterzentrum<br />
geht an den Start<br />
Freiburg. Oberarzt Dr. med. Jörg Halbgewachs<br />
baut im Freiburger Loretto-Krankenhaus ein<br />
Schulterzentrum auf<br />
Mit dem als Oberarzt eingetretenen<br />
Schulterspezialisten<br />
Dr. med. Jörg Halbgewachs<br />
baut der Regionalverbund<br />
kirchlicher Krankenhäuser (RkK) die<br />
Kompetenz für Schultererkrankungen<br />
in der von Chefarzt Dr. Marcel<br />
Ruẗschi geleiteten Orthopädischen<br />
Chirurgie im Loretto-Krankenhaus<br />
weiter aus. Zuvor war Dr. Halbgewachs<br />
in der Schweiz bei Dr. E. Buess,<br />
einem international anerkannten<br />
Spezialisten für Schulterchirurgie in<br />
Bern sowie der Schulthess Klinik in<br />
Zürich, eines der größten orthopädischen<br />
Zentren in der Schweiz, tätig.<br />
Der Aufbau des Schulterzentrums<br />
im Freiburger Loretto-Krankenhaus<br />
trägt der Tatsache Rechnung, dass<br />
die Häufigkeit chronischer Schulterschmerzen<br />
in den vergangenen<br />
Jahren deutlich zugenommen und<br />
sich gleichzeitig das Wissen um die<br />
Schädigungen der Schulter sehr<br />
rasch vermehrt mehr. So können<br />
heute dank der Magnetresonanztomografie<br />
(MRI) auch Weichteilstrukturen<br />
sehr gut dargestellt werden.<br />
Ein großer Schritt vorwärts<br />
konnte auch durch die Arthroskopie<br />
(= Gelenkspiegelung) als sog. minimal-invasive<br />
Behandlungsmethode<br />
erzielt werden. Die meisten Schultereingriffe<br />
lassen sich heute arthroskopisch<br />
durchführen, was für<br />
den Patienten weniger Schmerzen,<br />
kleinere Operationsnarben und eine<br />
schnellere Heilung bedeutet.<br />
Oberarzt Dr. med. Jörg Halbgewachs<br />
gibt der auch überregional<br />
anerkannten Kompetenz des Loretto-Krankenhauses<br />
im Bereich der<br />
arthroskopischen Schulterchirurgie<br />
und Endoprothetik ein Gesicht. Da<br />
es sich bei Schulterschmerzen häufig<br />
um quälende, stark einschränkende<br />
und lang anhaltende Beschwerden<br />
handelt, empfiehlt der<br />
Schulterspezialist auch erstmalige<br />
auftretende Beschwerden Ernst zu<br />
nehmen: „Viele Erkrankungen der<br />
Schulter können im Frühstadium effektiv<br />
und langwirksam behandelt<br />
werden“.<br />
Das Schultergelenk gehört zu<br />
den komplexesten Gebilden des<br />
menschlichen Körpers und funktioniert<br />
durch ein äußerst komplexes<br />
Zusammenspiel von Gelenken, Sehnen,<br />
Muskeln und Bändern. Die außerordentlich<br />
große Bewegungsumfang<br />
geht dabei auf Kosten der<br />
Stabilität. Dies erklärt auch, warum<br />
ein großer Teil der Erkrankungen<br />
der Schulter sich in den Weichteilen<br />
abspielt. Erkrankungen oder Verletzungen<br />
an den knöchernen Strukturen<br />
führen zwangsläufig zu Veränderungen<br />
am Weichteilmantel<br />
und umgekehrt. Insbesondere chronische<br />
Schulterschmerzen zeigen<br />
oft ihr anatomisches Korrelat in Erkrankungen<br />
der Weichteilführung.