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Kunst zum Anfassen und Mitgestalten Die Bauherren in NeuAllermöhe haben einen gemeinsamen Fonds für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum aufgelegt. Eine Jury aus Mitgliedern von KoKus, aus Anwohnern, Vertretern von Behörden, der Wohnungsbaukreditanstalt sowie einem Beauftragten der Kulturbehörde erarbeitet Ausschreibungen und wählt dann interessante Projekte aus. In der Vergangenheit waren das beispielsweise die sogenannten „Zuckerstangen“ auf dem Platz vor dem Einkaufszentrum. Weitere Skulpturen wurden entlang der HainbuchenAllee aufgestellt, die sich wie eine diagonale Achse einmal durch ganz NeuAllermöhe West zieht. Am SBahnhof wurden im September 2007 insgesamt 200 Kacheln ausgetauscht – gegen solche, auf denen eine pfiffige Zeichnung, ein Gedicht, ein Foto oder eine kurze Geschichte eingebrannt war. Anwohner hatten vorher ihre Vorschläge eingereicht. „Bei der Einweihung waren die Motive noch von Folien bedeckt, die die Gäste dann selbst abziehen konnten“, erzählt Jeanette Winter, die von ihrem Büro im Kulturhaus KulturA aus die KoKusAktivitäten in Allermöhe koordiniert. Deutlich wird: Den Juroren schwebt keine den Menschen fremde, in sich abgeschlossene Kunst vor. Die Kunst in Neu Allermöhe West kann man anfassen, begehen, man kann auf ihr herumklettern oder spielen. Die Zuckerstangen eignen sich als Aussichtstürme. Auf einer großen, wie ein Sofa geformten Steinbank kann man selbstverständlich auch sitzen. Geschichten erzählen, erleben und er-spielen 200 Kacheln an der Fassade des SBahnhofs wurden von NeuAllermöhern mit eigenen Motiven versehen. Ein wichtiges Projekt für 2008 ist die Spielscheune der Geschichten, ein Ort, der auf eine Idee von Bürgern des Stadtteils zurückgeht. Eine Spielscheune ist ein überdachter Kinderspielplatz. Das geplante Gebäude soll daneben auch Räume für Familienfeiern anbieten. An der A25 wurde bereits der Grundstein gelegt. Das Richtfest ist für den 7. Mai geplant, und im Oktober soll die Scheune ihre Pforten öffnen Mit Hilfe geschulter Erzählerinnen und Erzähler können Kinder bis 12 Jahre in die großen Sagen und Geschichten der Menschheit eintauchen. „Auf die erzählten Geschichten wird dann aufgebaut“, sagt Jeanette Winter, „sie können in der Scheune nachgespielt werden.“ In den Geschichten soll das Verbindende zwischen verschiedenen Kulturen und zwischen den großen Weltreligionen aufscheinen. „Die Kindergruppen können sich anmelden, und je nach Wunsch präsentieren ihnen Erzähler eine Geschichte“, beschreibt Andreas Kalkowski vom Verein für Kinder und Jugendförderung in NeuAllermöhe e.V. das Prinzip. Der Verein ist Träger der Spielscheune. KoKus sorgt über den Fonds der Bauträger für einen Großteil der Finanzierung. Als Geschichtenerzähler haben die Verantwortlichen Jugendliche ab 16 im Blick. Sie werden in Kursen geschult, die nicht nur das Erzählen behandeln, sondern auch zum JugendgruppenleiterSchein führen. Bisher haben 45 Mädchen und Jungen diese Kurse durchlaufen. 32
Im Sommer lädt die Terrasse des cafés evergreen im Kulturzentrum zum Plauschen und Kaffeetrinken ein. Foto: www.bergedorfarchiv.de/Hoffmann. Die so genannten Zuckerstangen (Mitte) sind ein echter Blickfang. Foto: www.bergedorfarchiv.de/Hoffmann. 33
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