Dokument 1.pdf - epub @ SUB HH - Universität Hamburg
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Neuallermöhe-West. Foto: www.bergedorfarchiv.de/Hoffmann.<br />
erklären. Wie kann man Wohnen und<br />
Gewerbe so miteinander verbinden,<br />
daß sich beide nicht stören?<br />
Die Antwort darauf fanden die Architekten<br />
in den frühen Jahren des Industriezeitalters.<br />
Damals standen auch in<br />
<strong>Hamburg</strong>s Hinterhöfen viele Fabriken.<br />
Die Wege zur Arbeit waren kurz, die<br />
Familie blieb nebenan. Der Nachteil:<br />
Lärm, Dreck, schlechte Luft, also Bedingungen,<br />
wie sie heute in Deutschland<br />
undenkbar sind.<br />
Aber zwischen den Kriegen hatte sich<br />
der Städtebau grundlegend verändert.<br />
1933 hatten sich die Städteplaner im<br />
Rahmen des IV. Internationalen Kongresses<br />
für Modernes Bauen auf die<br />
Charta von Athen verständigt. Federführend<br />
war Le Corbusier, einer der Väter<br />
der modernen Architektur. Sie legt<br />
die Trennung von Wohnen und Arbeiten<br />
fest, wie wir sie heute kennen. Also verlängerten<br />
sich die Wege zur Arbeit, weil<br />
Leben und Arbeiten in verschiedenen<br />
Stadtteilen angesiedelt wurden. Zwar<br />
wurde die Charta erst 1962 in Deutschland<br />
publiziert, aber sie prägt den Städtebau<br />
bis heute.<br />
Allerdings haben sich heute viele Bedingungen<br />
verändert. Industrie ist nicht<br />
mehr zwangsläufig laut und dreckig.<br />
Und viele Betriebe, die die Bergedorfer<br />
Stadtväter am Schleusengraben ansiedeln<br />
möchten, stammen aus Hochtechnologie-Branchen,<br />
die wesentlich<br />
sauberer arbeiten als die Schmieden,<br />
Gießereien und kleinen Fabriken, die<br />
die Gewerbehöfe des 19. Jahrhunderts<br />
dominierten.<br />
Die Idee der Gewerbehöfe soll nun am<br />
Schleusengraben neu belebt werden.<br />
Am Schleusengraben selbst sollen grüne<br />
Uferzonen mit Rad- und Spazierwegen<br />
entstehen. In Ufernähe werden<br />
Wohnhäuser errichtet, deren Fens-<br />
Konzept eines straßenlärmisolierenden Gebäudes. Zeichnung: Hinrich und Doris Baller.<br />
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