Mitteilungen und Nachrichten 63/2011 - Deutsche Gesellschaft für ...
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Kongress<br />
20<br />
Ära der cholerischen egozentrischen Chefärzte geht zu Ende<br />
Dieses Jahr hatte ich das Glück, eines dieser<br />
Stipendien zu erhalten. Nach einer kurzen<br />
Begrüßung <strong>und</strong> Aufteilung in Kleingruppen,<br />
die von erfahrenen Ärzten aus verschiedenen<br />
Kliniken geleitet wurden, haben wir<br />
eine wissenschaftliche Vorlesungsreihe<br />
über Hüftendoprothetik besucht. Diese<br />
Vorträge konnten im Anschluss mit den<br />
begleitenden Ärzten diskutiert <strong>und</strong> erläutert<br />
werden. Nach der Theorie folgten praktische<br />
Übungen. Zum einen wurde ein Knoten-<br />
<strong>und</strong> Nahtkurs angeboten, zum anderen<br />
ein Osteosynthesekurs. Hierbei konnte an<br />
Kunstknochen gebohrt <strong>und</strong> geschraubt<br />
werden. Im Anschluss wurde uns freigestellt,<br />
entweder einen R<strong>und</strong>gang über die<br />
Messe zu machen <strong>und</strong> an firmengesponsorten<br />
Mittagessen teilzunehmen oder eine<br />
weitere Vorlesungsreihe zu besuchen. Mein<br />
Nach der freudigen Mitteilung, als Stipendiatin<br />
<strong>für</strong> den „Tag <strong>für</strong> Studierenden“ ausgewählt<br />
worden zu sein, <strong>und</strong> einer <strong>für</strong> mich<br />
etwas längeren Anreise ging es am 28. Oktober<br />
2010 um 8.30Uhr im Berliner Kongresszentrum<br />
ICC endlich zur Sache. Nach<br />
der Begrüßung durch die Kongresspräsidenten<br />
Prof. Südkamp <strong>und</strong> Dr. Frank sowie<br />
einer Sprecherin des Jungen Forums, Dr.<br />
Daniela Depeweg, wurden wir in Gruppen<br />
à zehn Studierende mit einem Assistenzarzt<br />
als Tutor eingeteilt. Für meine Gruppe ging<br />
es als erstes zu den praktischen Übungen.<br />
Dort konnten wir im ersten Teil unter ärztlicher<br />
Anleitung Naht- <strong>und</strong> Knotentechniken<br />
erlernen oder vertiefen. Im zweiten<br />
Teil folgte gleich ein Highlight, als wir am<br />
Kunstknochen den Umgang mit Bohrer<br />
<strong>und</strong> Säge üben konnten – <strong>für</strong> manche eine<br />
Hunger trieb mich zu Ersterem. Gut gesättigt<br />
ging es weiter. Die begleitenden Ärzte<br />
wurden gewechselt <strong>und</strong> eine Fragest<strong>und</strong>e<br />
angeregt. Dabei diskutierten wir über Arbeitsbedingungen,<br />
Freizeit, Bewerbung, Familie<br />
<strong>und</strong> vieles mehr. Zum Abschluss hatte<br />
das Junge Forum eine Vorlesungsreihe organisiert.<br />
Die Referenten arbeiteten dort sehr<br />
deutlich heraus, dass viele Probleme im Umgang<br />
mit Berufsanfängern <strong>und</strong> ihrer Ausbildung<br />
erkannt sind <strong>und</strong> gemeinsam mit<br />
den verantwortlichen Gremien Lösungen<br />
erarbeitet werden. Mir hat dieser Tag sehr<br />
viel Spaß gemacht. Nicht nur, weil ich die<br />
Möglichkeit hatte, einen der größten Kongresse<br />
der Welt zu besuchen <strong>und</strong> Einblicke<br />
in den neuesten Stand der Wissenschaft zu<br />
erhalten, sondern auch weil ich auf viele<br />
bisher unbeantwortete Fragen eine Ant-<br />
Ja, ich werde Fachärztin <strong>für</strong> Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie!<br />
Ein Tag <strong>für</strong> den Nachwuchs<br />
Der Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> das Junge<br />
Forum organisierten den Tag der Studierenden<br />
erstmals auf dem <strong>Deutsche</strong>n Kongress <strong>für</strong> Or-<br />
völlig neue Erfahrung. Wir übten das Einbringen<br />
von Stell- <strong>und</strong> Zugschrauben, das<br />
Anbringen einer Platte <strong>und</strong> den Umgang<br />
mit der Knochensäge. Im Anschluss konnten<br />
wir im Gespräch mit dem Chefarzt eines<br />
Uniklinikums <strong>und</strong> dem Tutor Fragen stellen<br />
<strong>und</strong> diskutieren, was das Zeug hielt. Uns<br />
interessierte besonders, was man bei der<br />
Suche der ersten Assistentenstelle beachten<br />
sollte, welches die Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
der Arbeit an einer Uniklinik sind, <strong>und</strong> wie<br />
sich Weiterbildung <strong>und</strong> Familie vereinbaren<br />
lassen.<br />
Schon war es Mittagszeit, in der wir einen<br />
R<strong>und</strong>gang über die Industrieausstellung<br />
machten <strong>und</strong> uns den Magen mit der<br />
Lokalspezialität Currywurst füllten. Mit<br />
einem neuen Tutor <strong>und</strong> in Begleitung eines<br />
Oberarztes besuchten wir dann eine Vor-<br />
thopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie 2009. Ziel der Initiative<br />
ist es, Nachwuchs <strong>für</strong> das Fachgebiet zu<br />
gewinnen. Interessierte Studenten können<br />
sich um eine Teilnahme am Studierendentag<br />
wort gef<strong>und</strong>en habe. Außerdem hatte ich<br />
das erfreuliche Gefühl, dass sich im Fach<br />
Orthopädie <strong>und</strong> Unfallchirurgie ein längst<br />
überfälliger Wandel vollzieht. Die Ära der<br />
cholerischen egozentrischen Chefärzte geht<br />
zu Ende, <strong>und</strong> Sätze wie „Haken <strong>und</strong> Klappe<br />
halten“ werden weniger. Das Fach passt sich<br />
den Anforderungen <strong>und</strong> Erwartungen der<br />
neuen Generation von Ärzten an. Themen<br />
wie qualitative <strong>und</strong> strukturierte Ausbildung,<br />
angemessene Arbeitszeiten <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen,<br />
Familienfre<strong>und</strong>lichkeit,<br />
Frauen in der Orthopädie/Unfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> vieles mehr stehen auf der Agenda. Ich<br />
bin der Meinung, dies ist der richtige Weg,<br />
<strong>und</strong> freue mich über dieses Umdenken.<br />
Alexander Ellwein<br />
Göttingen<br />
tragsreihe. Danach besprachen wir, was<br />
bei der Vorstellung wissenschaftlicher Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> der Durchführung von Studien<br />
beachtet werden sollte. Den Abschluss<br />
bildete der Besuch der Sitzung des Jungen<br />
Forums mit dem Titel „Das O & U in Fiktion<br />
<strong>und</strong> Wirklichkeit – Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie“, in welcher nicht nur<br />
rein Wissenschaftliches erläutert, sondern<br />
auch Vorträge über persönliche Erfahrungen<br />
in O & U oder über die Serie „Die<br />
Knochendocs“ gehalten wurden. Für mich<br />
war es ein informativer <strong>und</strong> gelungener Tag<br />
<strong>und</strong> Kongress, der mich in meinem Wunsch,<br />
diese aufregende Fachrichtung zu ergreifen,<br />
wirklich bestärkt hat.<br />
Constanze Resch<br />
Uni Köln<br />
bewerben <strong>und</strong> erhalten zusätzlich zu einem<br />
durchorganisierten Kongresstag mit Ansprechpartnern<br />
ein Stipendium in Höhe von<br />
300 Euro <strong>für</strong> die Anreise zum Kongress.<br />
DGU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>63</strong>/<strong>2011</strong>