Mitteilungen und Nachrichten 63/2011 - Deutsche Gesellschaft für ...
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Aus der DGU<br />
48<br />
II Geschäftsbereich<br />
Versorgungsstrukturen <strong>und</strong><br />
Qualitätsmanagement<br />
1. TraumaNetzwerk D DGU<br />
Neben der AKUT-Geschäftsstelle in Marburg,<br />
die sich in erster Linie inhaltlich mit<br />
der TraumaNetzwerk D DGU Bildung befasst<br />
(Beratung, Kontrolle) – <strong>für</strong> die AKUT-<br />
Geschäftsstelle wurde eine hauptamtliche<br />
Mitarbeiterin, Frau Dankowski, im Februar<br />
2010 bei der Akademie eingestellt – ist die<br />
Akademie der Unfallchirurgie als Vertragspartner<br />
der TraumaNetzwerke-Kliniken mit<br />
einer Reihe von organisatorischen Aufgaben<br />
betraut. Bei h<strong>und</strong>erten von Kliniken im<br />
Traumanetz D DGU erfordern die Abwicklung<br />
der Finanzen zusammen mit der Firma Diocert<br />
<strong>und</strong> der Aufbau <strong>und</strong> die Pflege einer<br />
Datei <strong>für</strong> die Zeitpunkte der Re-Auditierung<br />
einen erheblichen Arbeitsaufwand.<br />
Mittlerweile ist der Ruf des Traumanetzes<br />
D DGU <strong>und</strong> der Traumazentren<br />
nach den Empfehlungen des Weißbuchs<br />
auch über die Grenzen unseres Landes hinausgelangt,<br />
so wünschte zum Beispiel eine<br />
Klinik in Dubai nach den Empfehlungen des<br />
Weißbuches auditiert zu werden. Die Verträge<br />
mit ausländischen Kliniken werden<br />
ebenfalls durch die AUC betreut. Es besteht<br />
die Absicht, das System Traumanetz D DGU<br />
gegebenenfalls anderen Ländern anzubieten.<br />
2. TraumaRegister D DGU<br />
Das Traumaregister D DGU (sogenanntes<br />
früheres „großes Traumaregister“) wurde in<br />
organisatorischer <strong>und</strong> finanzieller Verantwortung<br />
der Akademie in eine neue Datenbank<br />
übergeführt. Zur Online-Eingabe ist<br />
dieses seit dem März 2010 betriebsbereit,<br />
bei der Überführung der Datenbanken wurde<br />
das Register entsprechend bereinigt <strong>und</strong><br />
neu aufgestellt.<br />
Das TraumaRegister QM , in das alle TraumaNetzwerk-Kliniken<br />
die Patientendaten<br />
aller Schwerverletzten eingeben sollen,<br />
wurde ebenfalls eingerichtet <strong>und</strong> ist seit<br />
März 2010 online betriebsbereit. Die Gebühren<br />
<strong>für</strong> dieses Register, die ab dem 2.<br />
Jahr nach Auditierung einer Klinik in Höhe<br />
von 500 € anfallen werden, werden durch<br />
die Akademie abgerechnet.<br />
Um die Qualität des Traumaregister D D-<br />
GU sicherzustellen beziehungsweise zu verbessern,<br />
wurde zwischenzeitlich ein externes<br />
Audit durchgeführt, daraus hat sich vor<br />
allem ergeben, dass bei der Größe <strong>und</strong> dem<br />
Umfang der Register, die durch die DGU<br />
beziehungsweise AUC geführt werden,<br />
eine Professionalisierung des Betriebes des<br />
Regis ters unumgänglich ist. Die AUC hat<br />
daher seit dem 1.10.2010 die Diplom-Biologin<br />
Frau Ulrike Nienaber als Beauftragte<br />
<strong>für</strong> Qualitätssicherung eingestellt. Frau Nienaber<br />
war zuvor schon als Mitarbeiterin des<br />
IFOM in Köln mit dem Traumaregister D D-<br />
GU befasst, sie wird ihre zukünftige Arbeit<br />
allerdings darüber hinaus ausdehnen <strong>und</strong><br />
verschiedene Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
im Traumanetz D DGU übernehmen.<br />
3. TeleKooperation TNW<br />
Die Kommunikation ist eine unverzichtbare<br />
Funktion in jedem TraumaNetzwerk. Entsprechend<br />
ist auch im Weißbuch Schwerverletztenversorgung<br />
der DGU gefordert,<br />
dass jedes TraumaNetzwerk bei der Zertifizierung<br />
beschreibt, mit welcher Methode<br />
Röntgenbilder <strong>und</strong> die gr<strong>und</strong>legenden Informationen<br />
zu den Patienten – sei es zum<br />
Konzil oder begleitend bei der Verlegung –<br />
übermittelt beziehungsweise ausgetauscht<br />
werden.<br />
Die Kooperation zum Wohle der Patienten<br />
baut auf einer wirksamen <strong>und</strong><br />
schnellen Kommunikation zwischen den<br />
Partnern in den jeweiligen TraumaNetzwerken<br />
auf. Anfangs wird sich diese Kommunikation<br />
vor allem auf den Austausch von<br />
Röntgenbildern konzentrieren, häufig wird<br />
es sich zum Beispiel um neurochirurgische<br />
Fragestellungen handeln. Die Probleme bei<br />
der teleradiologischen Verknüpfung von<br />
Kliniken sind jedoch teilweise außerordentlich<br />
groß, die technischen Voraussetzungen<br />
bei den einzelnen Kliniken sind sehr unterschiedlich,<br />
die Stellungnahmen der jeweiligen<br />
IT-Spezialisten zur Umsetzbarkeit in<br />
den Krankenhäusern fallen ebenfalls sehr<br />
different <strong>und</strong> meistens „problemsteigernd“<br />
aus.<br />
Vor allem die Hürden des Datenschutzes<br />
<strong>und</strong> die gegebenenfalls erforderliche Beschaffung<br />
von Hardware stellen <strong>für</strong> viele<br />
Kliniken größere Probleme dar, die sie aus<br />
eigener Kraft nicht überwinden können. Daher<br />
<strong>und</strong> wegen der gr<strong>und</strong>legenden Bedeutung<br />
der Kommunikation hat die DGU beschlossen,<br />
den unfallchirurgischen Kliniken<br />
im TraumaNetzwerk D DGU bei der Realisierung<br />
der Kommunikation zwischen den Kliniken<br />
Hilfestellung zu leisten <strong>und</strong> das Projekt<br />
eines zentralen Teleradiologiesystems<br />
<strong>für</strong> alle TraumaNetzwerke in Deutschland<br />
in Angriff zu nehmen. Die DGU hat mit der<br />
Durchführung dieses Projektes die AUC betraut.<br />
Zurzeit befinden wir uns in den Vorbereitungen<br />
dieses Projektes, nach einem<br />
Workshop mit möglichen Anbietern <strong>und</strong><br />
externen Beratern hat sich nach einer Vortragsveranstaltung<br />
im Rahmen des DKOU<br />
spontan eine Arbeitsgruppe aus Kommunikationsbeauftragten<br />
verschiedener Trau-<br />
maNetzwerke gebildet. Diese Arbeitsgruppe<br />
hat unter Beratung durch unabhängige,<br />
Teleradiologie erfahrene Spezialisten mehrfach<br />
getagt <strong>und</strong> ein Lastenheft als Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> eine Ausschreibung erstellt.<br />
Das Teleradiologie System soll zum Beispiel<br />
folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
Die Errichtung des Teleradiologie-Systems<br />
(Lizenzen, zentraler Server, Erstellung<br />
der Applikationen zu einfachen Anwendungen)<br />
soll <strong>für</strong> die Kliniken kostenlos sein;<br />
die Anschaffung einer besonderen Hardware<br />
soll nicht erforderlich sein (ein Rechner<br />
mit Internet-Zugang genügt); bei der<br />
Implementierung wird mit Fachleuten geholfen<br />
werden. Sämtliche zurzeit geltende<br />
Regeln des Datenschutzes müssen erfüllt<br />
sein. Das System muss an die unterschiedlichsten<br />
technischen Voraussetzungen der<br />
jeweiligen Kliniken flexibel anpassbar sein.<br />
Die Anbindung an andere, bestehende Teleradiologienetze<br />
muss komplikationslos<br />
möglich sein. Das 1. Jahr des Betriebes soll<br />
<strong>für</strong> die Kliniken kostenlos sein, danach wird<br />
eine Gebühr <strong>für</strong> Betrieb, Datenspeicherung<br />
<strong>und</strong> entsprechende Pflege der Software <strong>und</strong><br />
Lizenzen erforderlich sein.<br />
Die Planungen sehen ein funktionsfähiges,<br />
den genannten Anforderungen genügendes<br />
Teleradiologie-Basissystem über<br />
einen zentralen Serverpark vor.<br />
Es soll zusätzlich möglich sein, auf<br />
Wunsch <strong>und</strong> gegen eine entsprechende Gebühr,<br />
Module mit höherer Funktionalität zu<br />
erwerben.<br />
Wir hoffen, dass dieses Teleradiologienetz<br />
bis zum Ende des Jahres schrittweise in<br />
Deutschland verwirklicht werden kann <strong>und</strong><br />
dass damit die Qualität <strong>und</strong> Sicherheit im<br />
TraumaNetzwerk D DGU <strong>für</strong> die schwerverletzten<br />
Patienten gesteigert werden können.<br />
Die Aufgaben, die die AUC zunehmend im<br />
Jahre 2010 übernommen hat, waren nur<br />
dadurch zu bewältigen, dass die AUC zu Anfang<br />
des Jahres 2010 zwei außerordentlich<br />
tüchtige Mitarbeiterinnen <strong>für</strong> die Geschäftsstelle<br />
der Akademie in München hauptamtlich<br />
einstellen konnte, Frau Ursula Salcher<br />
<strong>und</strong> Frau Tamara Weigelt. Da beide in ihrer<br />
früheren Tätigkeit bereits <strong>für</strong> die AUC gearbeitet<br />
hatten, konnten die Aufwärtsentwicklung<br />
<strong>und</strong> die zunehmende Arbeitslast mit<br />
hervorragendem Ergebnis bewältigt werden.<br />
Prof. Dr. med. Johannes Sturm<br />
Geschäftsführer der AUC –<br />
Akademie der Unfallchirurgie GmbH<br />
c/o AUC-Geschäftsstelle<br />
Schillerstr. 37aa<br />
80336 München<br />
E-Mail: gf@auc-online.de<br />
DGU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>63</strong>/<strong>2011</strong>