Mitteilungen und Nachrichten 63/2011 - Deutsche Gesellschaft für ...
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Aus der DGU<br />
42<br />
verletztenversorgung auf Basis der evidenzbasierten<br />
Leitlinien der DGU sowie<br />
■ ■die<br />
Teilnahme an internen <strong>und</strong> externen<br />
qualitätssichernden Maßnahmen <strong>und</strong> Erfassung<br />
der aktuellen Versorgungszahlen<br />
<strong>und</strong> -abläufe auf Basis des TraumaRegistersQM<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Unfallchirurgie (www.traumaregister.de)<br />
<strong>und</strong> weiterer Programme.<br />
Mithilfe in der Leitlinie benannter Qualitätsindikatoren/Auditfiltern<br />
soll der Erfolg<br />
der Umsetzung erfasst <strong>und</strong> bewertet werden.<br />
Für die Prozessqualität zur Evaluation<br />
in der Präklinik wurden drei, <strong>für</strong> die Evaluation<br />
des Schockraummanagements wurden<br />
sechs, <strong>für</strong> die Ergebnisqualität zur Gesamtevaluation<br />
zwei Kriterien festgelegt. Die<br />
regelmäßige Erfassung <strong>und</strong> Bewertung die-<br />
Es bedurfte besonderer Anstrengungen der<br />
Herausgeber, die S3-Leitlinie zur Schwerverletztenversorgung<br />
zu einem guten Abschluss<br />
zu bringen. In wenigen Wochen wird<br />
die sehr umfangreiche, nach den Standards<br />
der AWMF auf S3-Niveau erarbeitete interdisziplinäre<br />
Leitlinie auf der Homepage der<br />
AWMF publiziert werden. Unter der Moderation<br />
der AWMF konnten alle bis zum Schluss<br />
offenen <strong>und</strong> häufig kontrovers diskutierten<br />
Fragen einvernehmlich geklärt <strong>und</strong> damit in<br />
die Leitlinie aufgenommen werden.<br />
Dazu zählt auch das Thema „Traumaleader“,<br />
konkret die Frage, welche Qualifikation<br />
gefordert werden muss, um im Schockraum<br />
die Leitung bei der Erstversorgung von<br />
Schwerverletzten zu übernehmen.<br />
Die verfügbare Literatur zu dieser Thematik<br />
lässt keine klare Aussage dazu zu. Es<br />
bedurfte eines „Spitzengespräches“ zwischen<br />
den Verantwortlichen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Anästhesiologie <strong>und</strong> Intensivmedizin<br />
<strong>und</strong> Vertretern der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Unfallchirurgie, um nach<br />
ser Daten bietet somit eine gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Möglichkeit, die Qualitätsverbesserung in<br />
der Versorgung polytraumatisierter <strong>und</strong><br />
schwerverletzter Patienten zu überprüfen.<br />
Vom Engagement <strong>und</strong> der Kooperation<br />
zwischen den Fachgesellschaften wird es<br />
entscheidend abhängen, die Leitlinie zu<br />
einem nützlichen Instrument zur Verbesserung<br />
der Versorgung schwerverletzter Patienten<br />
werden zu lassen.<br />
Literatur<br />
1 Robert Koch-Institut, ed.; Ges<strong>und</strong>heit in Deutschland.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung des B<strong>und</strong>es.<br />
2006, Robert Koch-Institut: Berlin<br />
2 B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin.<br />
Unfallstatistik: Unfalltote <strong>und</strong> Unfallverletzte<br />
2007 in Deutschland. 2007; Available from: www.<br />
baua.de/cae/servlet/content blob/672542/publicationFile/49620/Unfallstatistik-2007.pdf;jsessionid<br />
=CC8B45BA699EE9E4E11AC1EAD359CB34.<br />
Endlich verwirklicht:<br />
Interdisziplinäre S3-Leitlinie zur<br />
Schwerverletztenversorgung<br />
B. Bouillon, H.R. Siebert<br />
ausführlicher Diskussion <strong>und</strong> Beratung einen<br />
Konsens zu finden <strong>und</strong> diesen in verständliche<br />
Worte zu kleiden.<br />
Das Ergebnis der Beratung wurde zwischenzeitlich<br />
auch vom Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Unfallchirurgie <strong>und</strong> den<br />
Gremien der DGAI <strong>und</strong> des BDAI sowie den<br />
an der Erstellung der S3-Leitlinie beteiligten<br />
Fachgesellschaften konsentiert.<br />
Im Ergebnis <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Umsetzung in<br />
die Praxis war uns dabei wichtig, folgende<br />
Gesichtspunkte festzustellen:<br />
■ ■ Der qualifizierte Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie ist <strong>für</strong> den gesamten<br />
Prozess der Behandlung der Schwerverletzten,<br />
von der Erstbehandlung im<br />
Schockraum bis zur Verlegung in die Rehabilitation<br />
oder Entlassung nach Hause,<br />
verantwortlich;<br />
■ ■ Die Verantwortung <strong>für</strong> die Erstbehandlung<br />
im Schockraum muss klar <strong>und</strong> unmissverständlich<br />
in dem in der jeweiligen<br />
Klinik von allen Beteiligten erarbei-<br />
3 Bouillon, B., et al., Weißbuch Schwerverletzten-<br />
Versorgung. Empfehlungen zur Struktur, Organisation<br />
<strong>und</strong> Ausstattung stationärer Einrichtungen zur<br />
Schwerverletzten-Versorgung in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland., ed. D.G.f.U.e.V. (DGU). 2006, Berlin:<br />
Dt. <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Unfallchirurgie e.V.<br />
4 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen<br />
Fachgesellschaften. 3-Stufen-Prozess der<br />
Leitlinien-Entwicklung: eine Klassifizierung. 2009;<br />
Available from: http://www.uni-duesseldorf.de/<br />
AWMF/ll/ll_s1-s3.htm.<br />
Univ. Prof. Dr. Prof. h.c. Edm<strong>und</strong> Neugebauer<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Chirurgische Forschung<br />
Institut <strong>für</strong> Forschung in der Operativen Medizin<br />
(IFOM)<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Ostmerheimerstr.200<br />
51109 Köln<br />
E-Mail: edm<strong>und</strong>.neugebauer@uni-wh.de<br />
teten Schockraumprotokoll geregelt <strong>und</strong><br />
festgeschrieben sein;<br />
■ ■ Die jeweils verfügbare beste ärztliche<br />
Qualifikation zur Behandlung von<br />
Schwerverletzten im Schockraum ist<br />
Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die gemeinsam getroffenen<br />
Regelungen zur Leitung der Erstbehandlung<br />
des Schwerverletzten im<br />
Schockraum.<br />
Die Fertigstellung der S3-Leitlinie zur<br />
Schwerverletztenversorgung wurde erst<br />
durch das große Engagement von Professor<br />
Dr. E. Neugebauer, Köln, <strong>und</strong> den Mitgliedern<br />
des Arbeitskreises S3-Leitlinie der Sektion<br />
NIS sowie den Autoren <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />
aller beteiligten Fachgesellschaften<br />
ermöglicht. Diesen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt!<br />
Aus der S3-Leitlinie zur Schwerverletztenversorgung<br />
zum Thema Verantwortlichkeit<br />
im Schockraum bei der Erstversorgung:<br />
DGU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> <strong>63</strong>/<strong>2011</strong>