Zeitreihenanalyse â Einstieg und Aufgaben - FernUniversität in Hagen
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KAPITEL 2. AR-PROZESSE UND ELEMENTARES<br />
E<strong>in</strong>schub: Komplexe Zahlen<br />
E<strong>in</strong>e Zahl z heißt Element der komplexen Zahlen z ∈ C, wenn<br />
sie die Struktur<br />
z = a + ib mit a, b ∈ R<br />
besitzt. i bezeichnet hier die imag<strong>in</strong>äre E<strong>in</strong>heit, die die Eigenschaft<br />
i 2 = −1 besitzt. Sie ermöglicht die Berechnung negativer<br />
Wurzeln, da für beliebiges c ∈ R +<br />
√<br />
−c = i<br />
√ c<br />
gilt. Die beiden Bestandteile e<strong>in</strong>er komplexen Zahl werden<br />
Realteil, Re[z] = a, <strong>und</strong> Imag<strong>in</strong>ärteil, Im[z] = b, genannt.<br />
Im Zusammenhang mit den Wurzeln des AR(2)-Prozesses ist für uns von<br />
vitalem Interesse, wie der Betrag e<strong>in</strong>er komplexen Zahl gebildet wird. Dazu<br />
ist es hilfreich sich die Struktur der komplexen Zahlenebene anzuschauen.<br />
Abbildung 2.8 auf der nächsten Seite zeigt den reellen <strong>und</strong> imag<strong>in</strong>ären Zahlenstrahl,<br />
die seknrecht aufe<strong>in</strong>ander stehen <strong>und</strong> so die komplexe Ebene bilden.<br />
E<strong>in</strong>e komplexe Zahl ist nun durch ihre Koord<strong>in</strong>aten auf der reellen <strong>und</strong> imag<strong>in</strong>ären<br />
Achse festgelegt. Für gewöhnliche reelle Zahlen ist der Betrag als<br />
Abstand vom Ursprung, also als Abstand von null def<strong>in</strong>iert. Dieselbe Def<strong>in</strong>ition<br />
gilt im Rahmen der komplexen Zahlen. Der Unterschied ist hier, dass die<br />
reellen Zahlen nur aus e<strong>in</strong>em Zahlenstrahl bestehen, die komplexen Zahlen<br />
aber aus e<strong>in</strong>er Ebene. Um hier den Abstand vom Ursprung zu ermitteln müssen<br />
wir den Satz des Pythagoras bemühen. Demnach ergibt sich der Betrag<br />
von z als<br />
|z| = r = √ a 2 + b 2 . (2.80)<br />
Die magische Grenze |z| = 1 wird also <strong>in</strong> der komplexen Zahlenebene zu<br />
e<strong>in</strong>em Kreis, der <strong>in</strong> Abbildung 2.8 angedeutet ist. Damit lässt sich die notwendige<br />
Stationaritätsbed<strong>in</strong>gung für das AR(2)-Modell allgeme<strong>in</strong>gültig formulieren:<br />
E<strong>in</strong> AR(2)-Prozess kann nur dann stationär se<strong>in</strong>, wenn se<strong>in</strong>e Wurzeln<br />
außerhalb des komplexen E<strong>in</strong>heitskreises liegen.<br />
Für die „<strong>in</strong>verted roots“ λ 1/2 bedeutet das natürlich genau das Gegenteil,<br />
sie müssen beide <strong>in</strong>nerhalb des komplexen E<strong>in</strong>heitskreises liegen, damit der<br />
Prozess stationär ist.<br />
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