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MOTORRAD Classic 5/2015

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SPORT I<br />

Yamaha TZ 350-3<br />

Der wuchtige 25-Liter-Tank<br />

spannt den Piloten in eine<br />

gestreckte Haltung, die<br />

Scheibe bietet erstaunlich<br />

guten Windschutz<br />

Wichtigster Informant neben dem Drehzahlmesser: die Kühlmittel-Temperaturanzeige<br />

mit zu bestücken und er engagierte mich,<br />

diesen für ihn zu bauen. Also fuhren wir<br />

in die Schweiz und kauften einige Kurbelgehäuse<br />

von Rudi. Damit baute ich den<br />

ersten 500-cm³-Triple in einem Standard-<br />

Rahmen. Insgesamt vier Stück entstanden<br />

und leisteten wohl etwa 98 PS am Hinterrad,<br />

womit wir mehr als konkurrenz fähig<br />

waren. Dann hatten wir die Idee, auch einen<br />

350er zu bauen, also bestellte Tanaka<br />

einige TD2-Kurbelwellen in Japan, und wir<br />

schufen den ersten 350er-Triple. Wir ließen<br />

Kees van der Kruys 1976 einige Rennen<br />

in Holland bestreiten und merkten sehr<br />

schnell, dass wir damit sogar die Weltmeisterschaft<br />

gewinnen könnten.“<br />

Das Werk setzte auf TZ-Twins<br />

Brouwer und Tanaka sahen die Chance,<br />

wussten aber auch, dass sie die Unterstützung<br />

von Yamaha Motor Europe brauchten,<br />

um das Ganze durchführbar zu machen.<br />

Auch wenn das Werk selbst noch<br />

immer beabsichtigte, den Titel mit dem<br />

1975er-Weltmeister Johnny Cecotto auf<br />

dem Werks-Twin TZ 350 zu erringen. Sie<br />

überzeugten den damaligen Chef Mr.<br />

Kuratomo und holten Takazumi Katayama,<br />

den hartnäckigen Verfolger von Walter<br />

Villa in der 250er-WM, als Fahrer an<br />

Bord. Zum Zweimann-Team gehörte auch<br />

Giacomo Agostini, Yamahas 350er-Titelgewinner<br />

von 1974. Fünf Motoren und<br />

zwei komplette Bikes entstanden daraufhin,<br />

beide mit Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen<br />

und Yamaha-Federelementen sowie<br />

-bremsen, hinten mit einem Monocross-Federbein<br />

à la TZ.<br />

Die Motoren waren alle identisch, mit<br />

345 cm³, resultierend aus den Maßen 54 x<br />

50,2 mm für Bohrung und Hub. Sie umfassten<br />

ein Kurth-Kurbelgehäuse, in dem<br />

eine spezielle Hoeckle-Kurbelwelle (das<br />

Werksbauteil hatte zu massiven Problemen<br />

geführt) und Pleuel plus Kolben der<br />

TZ 250 zum Einsatz kamen. Ein Extra­<br />

Zylinder wurde an die linke Seite angeschweißt,<br />

was besondere Fähigkeiten und<br />

eine spezielle, von Rudi Kurth entwickelte<br />

Schweißtechnik erforderte. Der leicht<br />

Teamchef Kent<br />

Andersson wusste<br />

1977: „Kata yama<br />

hat die Zeit seines<br />

Lebens und<br />

wird die Weltmeister<br />

schaft<br />

gewinnen.“<br />

nach links versetzt eingebaute Motor<br />

führte zu einer sichtbaren Ausbeulung<br />

der Verkleidung und mahnte die Fahrer<br />

zur Vorsicht in Linkskurven, um nicht die<br />

hinter der Ausbeulung liegende, speziell<br />

angefertigte Kröber-Zündung zu gefährden.<br />

Es wurden Yamaha-Standard-Auspufftöpfe<br />

montiert, wobei der Krümmer<br />

des zusätzlichen Zylinders sich in wahren<br />

Serpentinen zu seiner Mündung wand,<br />

was letztlich aber noch keine Garantie für<br />

Leistung war. „Mr. Tanaka orderte 50 Sets<br />

der TZ 250-Auspuffanlage in Japan“, erinnert<br />

sich Ferry, „und es lagen sieben PS<br />

Unterschied zwischen der besten und der<br />

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