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MOTORRAD Classic 5/2015

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SZENE I<br />

Simson SR 4-2/1 Star<br />

Die gründliche Reinigung und Entrostung<br />

mussten genügen. Der „Star“, mit<br />

505 800 Exemplaren die erfolgreichste<br />

Simson, steht zu seiner Vergangenheit<br />

Fehler im DDR-System<br />

Anfang der sechziger Jahre entsprachen<br />

jedoch Design, Fahr- und Triebwerk des<br />

SR 2E längst nicht mehr dem internationalen<br />

Moped-Standard. Zwar wurde ständig<br />

an Verbesserungen (größere Federwege,<br />

Anhebung der Motorleistung) und<br />

an einer neuen Moped-Generation gearbeitet,<br />

die Trägheit des Wirtschaftssystems<br />

und zweifelhafte Entscheidungen<br />

der politisch Verantwortlichen verhinderten<br />

allerdings den notwendigen Modellwechsel.<br />

Mit der Folge, dass der Moped-<br />

Verkauf schon 1963 ins Stocken geriet<br />

und 1964 sogar auf Halde produziert wurde.<br />

Für DDR-Verhältnisse war das ebenso<br />

einmalig wie die Möglichkeit des Ratenkaufs<br />

mit 260 Mark Anzahlung und 24<br />

Monaten Laufzeit – der den Absatz jedoch<br />

kaum beflügelt hat.<br />

An den Suhler Ingenieuren lag das<br />

nicht, sie hatten schon ab 1957 an neuen<br />

Konzepten gearbeitet, waren aber immer<br />

wieder von der Staatsführung eingebremst<br />

worden. Sie hatten mit dem SR 3 ein Moped<br />

nach westlichen Vorbildern entwickelt,<br />

mit Schalen rahmen aus verschweißten<br />

Blechpressteilen. Dessen Serienfertigung<br />

war für 1961 geplant, als Teil eines Baukastensystems,<br />

um aus einem Grundmodell<br />

ohne großen Aufwand verschiedene<br />

Versionen bauen zu können: Moped, Mokick<br />

und Kleinkraftrad, Ein- oder Zweisitzer.<br />

Dazu passend wurde – jetzt in Suhl<br />

– seit dem Frühjahr 1960 ein neuer Motor<br />

entwickelt, der alle künftigen Anforderungen<br />

berücksichtigte: Motoren im Baukastensystem<br />

mit zwei bis 4,5 PS, Dreioder<br />

Viergangschaltung, Hand- oder Fußbetätigung,<br />

Fahrtwind- oder Gebläsekühlung,<br />

Schaltgetriebe oder Kupplungsautomatik<br />

und schließlich 50 oder 75 cm 3 . Bis<br />

auf die größere Zylinderbohrung wurden<br />

in den Folgejahren alle diese Ziel vorgaben<br />

auch umgesetzt.<br />

Gegenüber dem Sömmerdaer Motor<br />

wurde die thermische Stand festigkeit<br />

durch Alu miniumrippen und Schleudergusslaufbuchsen<br />

verbessert. Präzisions-<br />

Werkzeugmaschinen in der Fertigung ermöglichten<br />

nun eine konstantere Leistungsabgabe,<br />

außerdem reduzierte eine<br />

neu abgestimmte Auspuffanlage den Lärm.<br />

Anfang 1963 war der in seiner ersten<br />

Der ab 1964 in Suhl gebaute, schlitzgesteuerte<br />

Zweitakter M 53 war 15<br />

Jahre Basis aller Simson-50er. Ihn besaßen<br />

auch „Star“ und „Schwalbe“<br />

SR 2E: Ein<br />

Dauerbrenner,<br />

der am Ende<br />

aber stark<br />

schwächelte<br />

40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 5/<strong>2015</strong> www.motorrad-classic.de

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