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SZENE I<br />
Simson SR 4-2/1 Star<br />
Die gründliche Reinigung und Entrostung<br />
mussten genügen. Der „Star“, mit<br />
505 800 Exemplaren die erfolgreichste<br />
Simson, steht zu seiner Vergangenheit<br />
Fehler im DDR-System<br />
Anfang der sechziger Jahre entsprachen<br />
jedoch Design, Fahr- und Triebwerk des<br />
SR 2E längst nicht mehr dem internationalen<br />
Moped-Standard. Zwar wurde ständig<br />
an Verbesserungen (größere Federwege,<br />
Anhebung der Motorleistung) und<br />
an einer neuen Moped-Generation gearbeitet,<br />
die Trägheit des Wirtschaftssystems<br />
und zweifelhafte Entscheidungen<br />
der politisch Verantwortlichen verhinderten<br />
allerdings den notwendigen Modellwechsel.<br />
Mit der Folge, dass der Moped-<br />
Verkauf schon 1963 ins Stocken geriet<br />
und 1964 sogar auf Halde produziert wurde.<br />
Für DDR-Verhältnisse war das ebenso<br />
einmalig wie die Möglichkeit des Ratenkaufs<br />
mit 260 Mark Anzahlung und 24<br />
Monaten Laufzeit – der den Absatz jedoch<br />
kaum beflügelt hat.<br />
An den Suhler Ingenieuren lag das<br />
nicht, sie hatten schon ab 1957 an neuen<br />
Konzepten gearbeitet, waren aber immer<br />
wieder von der Staatsführung eingebremst<br />
worden. Sie hatten mit dem SR 3 ein Moped<br />
nach westlichen Vorbildern entwickelt,<br />
mit Schalen rahmen aus verschweißten<br />
Blechpressteilen. Dessen Serienfertigung<br />
war für 1961 geplant, als Teil eines Baukastensystems,<br />
um aus einem Grundmodell<br />
ohne großen Aufwand verschiedene<br />
Versionen bauen zu können: Moped, Mokick<br />
und Kleinkraftrad, Ein- oder Zweisitzer.<br />
Dazu passend wurde – jetzt in Suhl<br />
– seit dem Frühjahr 1960 ein neuer Motor<br />
entwickelt, der alle künftigen Anforderungen<br />
berücksichtigte: Motoren im Baukastensystem<br />
mit zwei bis 4,5 PS, Dreioder<br />
Viergangschaltung, Hand- oder Fußbetätigung,<br />
Fahrtwind- oder Gebläsekühlung,<br />
Schaltgetriebe oder Kupplungsautomatik<br />
und schließlich 50 oder 75 cm 3 . Bis<br />
auf die größere Zylinderbohrung wurden<br />
in den Folgejahren alle diese Ziel vorgaben<br />
auch umgesetzt.<br />
Gegenüber dem Sömmerdaer Motor<br />
wurde die thermische Stand festigkeit<br />
durch Alu miniumrippen und Schleudergusslaufbuchsen<br />
verbessert. Präzisions-<br />
Werkzeugmaschinen in der Fertigung ermöglichten<br />
nun eine konstantere Leistungsabgabe,<br />
außerdem reduzierte eine<br />
neu abgestimmte Auspuffanlage den Lärm.<br />
Anfang 1963 war der in seiner ersten<br />
Der ab 1964 in Suhl gebaute, schlitzgesteuerte<br />
Zweitakter M 53 war 15<br />
Jahre Basis aller Simson-50er. Ihn besaßen<br />
auch „Star“ und „Schwalbe“<br />
SR 2E: Ein<br />
Dauerbrenner,<br />
der am Ende<br />
aber stark<br />
schwächelte<br />
40 <strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 5/<strong>2015</strong> www.motorrad-classic.de