MOTORRAD Classic 5/2015

schlechtesten Anlage – über 15 Prozent
der Leistung einer 250er. Wir achteten
also sehr darauf, nur die besten zu verwenden.“
Auch bei den Vergasern fiel die
Entscheidung schließlich zugunsten der
34er-Mikunis, nachdem sich Lectron-
Flachschiebervergaser bei Tests als problematisch
heraus gestellt hatten.
Von Beginn an hatte sich die TZ 350-3
als extrem schnell erwiesen, was auch das
Debüt von Katayama mit der 350er im
500er-Rennen im belgischen Mettet im
April 1977 belegte, wo er hinter zwei RG
500 Dritter wurde und viele andere 500er
sowie all die TZ 350-Twins deklassierte.
Nachdem man bereits den ersten GP der
Saison in Venezuela verpasst hatte, wollte
das Team nun eine Woche nach Mettet auf
dem schnellen Salzburgring mit der Aufholjagd
beginnen. Doch Katayama stürzte
im Training, und die hastig reparierte
Maschine lief fürs Rennen nicht richtig.
Sein Ausfall war aber auch ein Glücksfall,
denn Franco Uncini schmiss seine Werks-
Harley weg und verursachte einen Massensturz,
bei dem Hans Stadelmann ums
Leben kam – das Rennen wurde annulliert.
Also stellte der Lauf auf dem ebenfalls
bestens zur Hochgeschwindigkeits-
Rakete passenden Hockenheimring den
ersten ordnungsgemäßen Einsatz dar.
Nach einem betulichen Start flog Katayama
förmlich an den beiden führenden
TZ 350-Twins von Alan North und Jon
Ekerold vorbei, als säßen diese auf 250ern
und siegte mit 15 Sekunden Vorsprung
vor Teamgefährte Agostini, der ebenfalls
von hinten durchs Feld pflügte, dabei
einen Rundenrekord nach dem anderen
aufstellte und die alte Marke letztlich um
2,5 Sekunden unterbot. Platz eins und zwei
im ersten zu Ende gefahrenen GP – das
belegte, dass Brouwer und Tanaka auf
dem richtigen Weg waren, auch wenn der
dritte Platz in der folgenden Woche in
www.motorrad-classic.de
MOTORRAD CLASSIC 5/2015 109